Ein liebes Hallo an alle zusammen!
Mein Name ist Linda. Ich bin 35 Jahre alt und wohne in Frankfurt/Offenbach.
Aufgrund eines kleinen Bandscheibenvorfalls und verschiedener diffusen Beschwerden bin ich seit Juli letzten Jahres
im Krankenstand.
Während einer achtwöchig, hartnäckigen Bronchitis, vor Weihnachten bis Anfang Februar wurde mir Blut abgenommen.
Irritiert über den Anruf meiner Hausärztin am nächsten Tag, ich möge bitte umgehend nochmal zur Blutabnahme kommen, es stimme etwas mit
meinen Leukozyten nicht, geschah dies einen Tag später also ein zweites Mal.
Und plötzlich ging alles so schnell.
Völlig unaufgeklärt erhielt ich eine Überweisung zum Onkologen.
Erst im Wartezimmer wurde mir klar in was für einer Praxis ich da sitze.
Als mich der Arzt mit besorgter Mine damit konfrontierte, es müsse bei einem Leukozytenwert von 63000 Blutkrebs ausgeschlossen werden
und verschiedene Untersuchungen gemacht werden, dachte ich, mich tritt ein Pferd?!!
Wie in Trance ließ ich mir 12 Röhrchen Blut abnehmen und während des Ultraschalls ließ er mich wissen, dass meine Milz leicht vergrößert sei.
Für diesen Tag wurde ich entlassen mit den Worten: " Seien sie tapfer, eine Woche müssen sie sich gedulden bis die Ergebnisse da sind und machen
sie sich nicht verrückt, sie sehen mir viel zu gesund aus"...
Am 09.02.2012, über eine quälend lange, hirnzermarterndeWoche später dann das Ergebnis, vorgetragen in relativ unsensibler Weise.
Zusammen mit meinem Lebensgefährten betrat ich voller Angst sein Zimmer.
Mein Arzt....halb auf dem Sprung, meinte: "Wir müssen eine Knochenmarkspuntur machen."
Aber er warte noch auf ein Ergebnis aus dem Labor und wir müssten uns noch eine Weile gedulden.
20 Minuten ließ er uns dann in seinem Zimmer mit dieser Ausssage sitzen. Ich dachte ich werde wahnsinnig, zumal mir in dem Moment klar war, dass da was sein muss.
Wieder zurück,setzte er sich, schaute auf seine Unterlagen und sagte: "Sie haben chronisch myeloische Leukämie"...
Waaaas?....Wiiieee bitte?....ICH....Leukämie?...ICH?....meinen Sie mich?....Sie meinen nicht mich!....Sie können nicht mich meinen!
Seit dem 09.02.2012 versuche ich meine zusammengebrochene Welt nun irgendwie aufrecht zu erhalten.
Meine Stimmung wechselt in einem rotierenden Turnus....von Verdrängung zu Wut in Traurigkeit, von Hoffnung in Hoffnungslosigkeit...
und immer noch hoffe ich auf jemanden, der mich aus diesem Alptraum befreit, der mir sagt, dass das alles nur ein schlechter Scherz war...ein Denkzettel...eine Abmahnung...ein Aufrütteln...
jemand, der mir nochmal eine neue Chance gibt, der mir sagt alles wird wieder gut...
Bitte verzeiht mir meine Theatralik...sie liegt mir ein wenig in meinem kranken Blut

!Derzeit habe ich meine Emotionen nicht ganz unter Kontrolle...
meine noch ungeweinten Tränen könnten Seen füllen..
Aber ich will mich nicht gehen lassen und ich möchte mich auch nicht in eine Opferrolle begeben...denn eigentlich bin ich ein starkes "Mädchen"

Ich bin so froh dieses Forum hier gefunden zu haben.
Mich unter Betroffene zu begeben, lässt mich ein bisschen weniger alleine fühlen (auch wenn ich nicht alleine bin,-ihr wisst wie ich das meine,denke ich)
Hier jeden Tag zu lesen, mich über meine Krankheit zu informieren, verschafft mir ein besseres Verständnis und stimmt mich von Zeit zu Zeit etwas ruhiger.
Vorallem die positiven Beiträge helfen mir ein wenig.
Ich hoffe sehr hier mit dem ein oder anderen in Kontakt treten zu können?
Von ärztlicher Seite fühle ich mich bislang eher stehen gelassen bzw.grob und verständnislos behandelt.
Und ich glaube, mich nicht in den richtigen Händen zu befinden?
So bat mich mein Onkologe an oben beschriebenen Diagnosetag, es war ein Donnerstag, mich am Montag, der darauffolgenden Woche mit seinen Sprechstundenhilfen in Verbindung zu setzen,
falls sich bis 11 Uhr noch keiner bei mir gemeldet hat. Es würde bis dahin alles für meinen Krankenhausaufenthalt in die Wege geleitet werden, da ich um eine Vollnarkos bat und er mir auch dazu riet.
Am Montag rief ich also an und erfuhr, dass keiner von irgendetwas wusste, aber sie würden sich kümmern und sich wieder melden. Dies geschah nicht.
Ich rief wieder an und es hiess, ich solle mich am Donnerstag um acht Uhr in der Klinik einfinden. Ich hakte nochmals nach, ob auch klar wäre, dass ich eine Vollnarkose bekäme,
woraufhin ich mit einem wenig überzeugendem ja ja telefonisch abgewimmelt wurde. Um sicher zu gehen, rief ich am nächsten Tag direkt in der Klinik an, bekam dort aber auch keine konkrete Aussage.
Um das ganze zu verkürzen...
Am Donnerstag um acht Uhr wurde ich seitens der Klinik wieder nach Hause geschickt, da kein Anästhesist zur Verfügung stand ;-(!
Und ich wurde wieder vertröstet auf den darauffolgenden Montag..
Da ich verwirrt war, mich von ärztlicher Seite nicht richtig aufgeklärt fühlte...wieder um ein paar quälende Tage vertröstet wurde, beschloss ich, zusammen mit meiner Mutter
die Praxis aufzusuchen, um auf meine offenen Fragen Antwort zu erhalten.
Was ich dort dann erleben durfte, war bodenlos unverschämt!
Trotz den genervt, gestressten und überaus unfreundlichen Sprechstundenhilfen, die einem schon nonverbal signalisierten, ihnen besser fern zu bleiben,drängte ich
dennoch hartnäckig auf ein Gespräch mit meinem Arzt.
Ohne Guten Tag zu sagen betrat er das Zimmer, sichtlich erzornt, ließ mich nicht einmal zu Wort kommen und meinte, er würde ein derartiges Prinzessinen- und Sissi-Verhalten
meinerseits nicht dulden. Was ich denn wollen würde?Ob ich glauben würde, er hätte zu viel Zeit?Schließlich hätte er mich ja beim letzten Mal über alles stundenlang
aufgeklärt und mein Partner hätte mir dabei noch das Händchen gehalten (in Wahrheit max. 15 Min., wovon ich nach dieser Diagnose an Erklärung nicht mehr viel mitbekommen habe).
Und nur weil ich eine Sonderbehandlung in Anspruch nehmen würde (Vollnarkose...zu der er mir geraten hat)..wäre ich daran Schuld, dass sich der Behandlungbeginn verzögere...
Ich war völlig perplex...zog mir das eine Weile rein und fragte ihn dann, ob er jetzt fertig wäre mit seiner Schimpftirade, seinen persönlichen Beleidigungen und seiner falschen Darstellung
und ich auch mal zu Wort kommen dürfte?
Na ja...meine Güte...ich verfasse hier einen Epos...ich hoffe ihr seid nachsichtig mit mir ;-/?
Zusammengefasst:
Heute ist der 28.02...am 09.02 erhielt ich die Diagnose. Letzte Woche Knochenmarkspunktur...bis heute kein Ergebnis, heute wurde vertröstet auf Ende dieser Anfang nächster Woche...
bin bislang also unbehandelt und meine Leukos im KH waren von 63 000 auf 100 000 angestiegen,meine anderen Blutwerte liegen im Normbereich.
Was soll ich tun?Mir macht das Angst....ist das normal?Ist diese Behandlung normal?
Würde mich über Reaktion sehr freuen....für heute verabschiede ich mich...
Danke für`s "Zuhören

"...bzw. Durchlesen...
Liebe Grüße
Linda