von jan » 23.06.2011, 10:30
Hallo Schneekaninchen
ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Als ich vor 10 Jahren mit 28 meine CML-Diagnose erhielt, waren meine Gedanken ähnlich. Mich hat das Thema nach dem Schock der Diagnose ähnlich umgetrieben und ich habe in den Jahren alle Fachliteratur und medizinischen Publikationen verschlungen, die es zum Thema CML-Therapien und Schwangerschaft gab. Sicherheit verschaffen die nicht, weil es natürlich keine klinische Studie gibt, aber über die grundsätzliche Richtung geben die mittlerweile doch ordentliche Zahl von Einzelfallberichten schon Aufschluss. Einige der Artikel habe ich für Leukämie-Online auf Deutsch übersetzt und/oder zusammengefasst; Du findest sie unter den Nachrichtenthemen (siehe Links unten).
Ich bin heute Vater von zwei kleinen Kindern (fast 3 und 5), die trotz CML entstanden sind. Nun ist das Thema für Männer mit CML etwas anders als für Frauen mit CML, aber ich kenne auch einige Frauen, die trotz CML Kinder bekommen haben. Ich möchte aber dringend unterstreichen, was Niko sagte - es ist ganz ganz wichtig, dass Du auf jeden Fall mit einem CML-Experten sprichst, der Erfahrung mit Schwangerschaften unter CML-Therapien hat, z.B. Prof Hochhaus in Jena, bevor Du IRGENDEINE Entscheidung in dieser Richtung triffst. Jede CML ist anders und hat eine unterschiedliche Dynamik, und da eine Schwangerschaft eine Unterbrechung oder Änderung Deiner Therapie erforderlich machen kann, die Dich und/oder das Ungeborene gefährden kann, ist es ganz ganz wichtig, dies in Absprache mit dem Arzt in genauer Abstimmung auf Deine Situation zu tun und keinesfalls eine Schwangerschaft ohne gemeinsamen Plan einzugehen. Du findest zwar in den Foren auch immer wieder Hoffnung machende Nachrichten von Babies, deren Mütter während der Schwangerschaft weiter unter TKI-Therapie standen, aber es gibt auch eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Berichten über Schwangerschaften, die darunter nicht wie erhofft liefen. Daher ist eine sehr genaue Abwägung der individuellen Risiken, Therapieansätze und Diagnostik wichtig.
Ich denke, Deine CML-Therapie ist relativ neu und Du bist erst 30. Die biologische Uhr läßt Dir noch einige Jahre Zeit in der Kinderfrage. Jetzt sollte erstmal erste Priorität sein, die CML auf ein minimales Niveau runterzubringen, denn Du willst auch keine Kinder ohne Mutter, so hart das jetzt klingt. Dazu ist es wichtig, dass Du heute die Imatinib-Therapie so gewissenhaft wie möglich durchführst. Deine CML zu besiegen ist erstmal das wichtigste Thema, weil alles an Nachwuchs nicht zu denken ist, solange dem nicht so ist. Wenn Du mal einige Zeit in sehr guter molekularer Remission warst, kannst Du das Thema wieder angehen. Unsere Kinder kamen erst mit Mitte 30 - wir haben das Thema CML-bedingt auch um einige Jahre verschoben, aber wie Du siehst, nicht aufgegeben.
Helfe gerne, wenn Du weitere Fragen hast.
Links:
Nachrichtenthemen: Leukämie und Familienplanung
Forum: cml und Schwangerschaft
Forum: Kinderwunsch meiner Freundin!
Liebe Grüße
Jan
Hallo Schneekaninchen
ich kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen. Als ich vor 10 Jahren mit 28 meine CML-Diagnose erhielt, waren meine Gedanken ähnlich. Mich hat das Thema nach dem Schock der Diagnose ähnlich umgetrieben und ich habe in den Jahren alle Fachliteratur und medizinischen Publikationen verschlungen, die es zum Thema CML-Therapien und Schwangerschaft gab. Sicherheit verschaffen die nicht, weil es natürlich keine klinische Studie gibt, aber über die grundsätzliche Richtung geben die mittlerweile doch ordentliche Zahl von Einzelfallberichten schon Aufschluss. Einige der Artikel habe ich für Leukämie-Online auf Deutsch übersetzt und/oder zusammengefasst; Du findest sie unter den Nachrichtenthemen (siehe Links unten).
Ich bin heute Vater von zwei kleinen Kindern (fast 3 und 5), die trotz CML entstanden sind. Nun ist das Thema für Männer mit CML etwas anders als für Frauen mit CML, aber ich kenne auch einige Frauen, die trotz CML Kinder bekommen haben. Ich möchte aber dringend unterstreichen, was Niko sagte - es ist ganz ganz wichtig, dass Du auf jeden Fall mit einem CML-Experten sprichst, der Erfahrung mit Schwangerschaften unter CML-Therapien hat, z.B. Prof Hochhaus in Jena, bevor Du IRGENDEINE Entscheidung in dieser Richtung triffst. Jede CML ist anders und hat eine unterschiedliche Dynamik, und da eine Schwangerschaft eine Unterbrechung oder Änderung Deiner Therapie erforderlich machen kann, die Dich und/oder das Ungeborene gefährden kann, ist es ganz ganz wichtig, dies in Absprache mit dem Arzt in genauer Abstimmung auf Deine Situation zu tun und keinesfalls eine Schwangerschaft ohne gemeinsamen Plan einzugehen. Du findest zwar in den Foren auch immer wieder Hoffnung machende Nachrichten von Babies, deren Mütter während der Schwangerschaft weiter unter TKI-Therapie standen, aber es gibt auch eine nicht zu vernachlässigende Zahl von Berichten über Schwangerschaften, die darunter nicht wie erhofft liefen. Daher ist eine sehr genaue Abwägung der individuellen Risiken, Therapieansätze und Diagnostik wichtig.
Ich denke, Deine CML-Therapie ist relativ neu und Du bist erst 30. Die biologische Uhr läßt Dir noch einige Jahre Zeit in der Kinderfrage. Jetzt sollte erstmal erste Priorität sein, die CML auf ein minimales Niveau runterzubringen, denn Du willst auch keine Kinder ohne Mutter, so hart das jetzt klingt. Dazu ist es wichtig, dass Du heute die Imatinib-Therapie so gewissenhaft wie möglich durchführst. Deine CML zu besiegen ist erstmal das wichtigste Thema, weil alles an Nachwuchs nicht zu denken ist, solange dem nicht so ist. Wenn Du mal einige Zeit in sehr guter molekularer Remission warst, kannst Du das Thema wieder angehen. Unsere Kinder kamen erst mit Mitte 30 - wir haben das Thema CML-bedingt auch um einige Jahre verschoben, aber wie Du siehst, nicht aufgegeben.
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Liebe Grüße
Jan