von jan » 14.06.2011, 08:58
Stinkmorchel hat geschrieben:
problematisch mit dem Alkohol ist nicht nur der direkte Einfluss auf das eingenommene Medikament, sondern ganz wichtig ist hierbei, dass Glivec über die Leber abgebaut wird und daher die Leber ganz besonders beansprucht wird. Bekanntermassen ist das mit dem Alkohol genauso, daher sollte man möglichst versuchen alles, was die Leber zusätzlich belastet (dazu zählt nunmal Alkohol und auch diverse Medikamente) zu vermeiden. Ein Bier ab und zu sollte daher nicht dramatisch sein, letztlich kommt es auch darauf an, wie die Leber Glivec verkraftet und ob es gegebenenfalls Vorerkrankungen an der Leber gibt. Dazu kann Dein Arzt Dir aber genaue Antworten geben. Liebe Grüße Claudi
Hallo zusammen,
ich möchte nur unterstützen, was Claudi schrieb - alles mit Maß und Ziel, aber kein Grund, asketisch zu leben. Zu Beginn der CML-Therapie muss man die Nierenwerte gut beobachten, da der durch die Medikamente anfangs ausgelöste massive Zellzerfall (es werden ja Milliarden CML-Zellen in wenigen Wochen vernichtet und der Müll muss beseitigt werden) durch die Nieren ausgeschieden wird - d.h. viel Flüssigkeitsaufnahme (nicht Bier!

ist wichtig. Die Leberwerte sollten während der gesamten CML-Therapie immer beobachtet werden, denn wie Claudi sagte, werden die CML-Medikamente über die Leber verstoffwechselt; stark erhöhte Leberwerte sind häufig der Grund, warum manche CML-Patienten die Therapie unterbrechen oder abbrechen müssen, was man nicht riskieren sollte. Wenn aber die Leberwerte (ALAT/ASAT bzw GPT/GOT) trotz CML-Therapie nicht allzu weit vom Normbereich entfernt sind sind, spricht meines Wissens nichts gegen einen maßvollen Alkoholgenuß, als Abwägung von gesündester Lebensweise gegen Lebensqualität. "Null Alkohol" ist aber im Regelfall nicht erforderlich.
Ich selbst habe während meiner Imatinib-Zeit nie asketisch gelebt - ich trinke sowieso nicht regelmäßig Alkohol, habe aber auch zwischendurch kräftig gefeiert, wenn der Anlaß gegeben war, mit allen Wirkungen und Nebenwirkungen. Meine Leberwerte waren während der Kombitherapie Imatinib + Interferon und dieser Lebensweise immer leicht über dem Normbereich, haben sich seit Absetzen von Imatinib (und Beibehaltung des moderaten Alkoholkonsums) normalisiert - mit Kontrolle der Leberwerte bei regelmäßigem Hausarztbesuch.
Herzliche Grüße
Jan
[quote="Stinkmorchel"]
problematisch mit dem Alkohol ist nicht nur der direkte Einfluss auf das eingenommene Medikament, sondern ganz wichtig ist hierbei, dass Glivec über die Leber abgebaut wird und daher die Leber ganz besonders beansprucht wird. Bekanntermassen ist das mit dem Alkohol genauso, daher sollte man möglichst versuchen alles, was die Leber zusätzlich belastet (dazu zählt nunmal Alkohol und auch diverse Medikamente) zu vermeiden. Ein Bier ab und zu sollte daher nicht dramatisch sein, letztlich kommt es auch darauf an, wie die Leber Glivec verkraftet und ob es gegebenenfalls Vorerkrankungen an der Leber gibt. Dazu kann Dein Arzt Dir aber genaue Antworten geben. Liebe Grüße Claudi[/quote]
Hallo zusammen,
ich möchte nur unterstützen, was Claudi schrieb - alles mit Maß und Ziel, aber kein Grund, asketisch zu leben. Zu Beginn der CML-Therapie muss man die Nierenwerte gut beobachten, da der durch die Medikamente anfangs ausgelöste massive Zellzerfall (es werden ja Milliarden CML-Zellen in wenigen Wochen vernichtet und der Müll muss beseitigt werden) durch die Nieren ausgeschieden wird - d.h. viel Flüssigkeitsaufnahme (nicht Bier! :-) ist wichtig. Die Leberwerte sollten während der gesamten CML-Therapie immer beobachtet werden, denn wie Claudi sagte, werden die CML-Medikamente über die Leber verstoffwechselt; stark erhöhte Leberwerte sind häufig der Grund, warum manche CML-Patienten die Therapie unterbrechen oder abbrechen müssen, was man nicht riskieren sollte. Wenn aber die Leberwerte (ALAT/ASAT bzw GPT/GOT) trotz CML-Therapie nicht allzu weit vom Normbereich entfernt sind sind, spricht meines Wissens nichts gegen einen maßvollen Alkoholgenuß, als Abwägung von gesündester Lebensweise gegen Lebensqualität. "Null Alkohol" ist aber im Regelfall nicht erforderlich.
Ich selbst habe während meiner Imatinib-Zeit nie asketisch gelebt - ich trinke sowieso nicht regelmäßig Alkohol, habe aber auch zwischendurch kräftig gefeiert, wenn der Anlaß gegeben war, mit allen Wirkungen und Nebenwirkungen. Meine Leberwerte waren während der Kombitherapie Imatinib + Interferon und dieser Lebensweise immer leicht über dem Normbereich, haben sich seit Absetzen von Imatinib (und Beibehaltung des moderaten Alkoholkonsums) normalisiert - mit Kontrolle der Leberwerte bei regelmäßigem Hausarztbesuch.
Herzliche Grüße
Jan