von WR » 07.02.2013, 22:20
Zollprobleme mit Medikamenten?
Man wird praktisch immer und ohne irgendeine Frage in Einreiseländern unbeanstandet bleiben, wobei med. Präparate bevorzugt NICHT massenhaft im Handgepäck, sondern im Koffer transportiert werden sollten, wo sie oft automatisiert röntgenisiert und folgerichtig als "unbedenklich" erkannt werden. Allerdings ist der Hinweis berechtigt, dass man einen Urlaubsbedarf Glivec im Handgepäck, und einen weiteren im Koffer getrennt mithaben sollte. Selbst bei Zollbeschau und geöffnetem Koffer dürfte doch selbst dem ungebildetsten Zöllner einleuchten, dass Drogen und Sprengstoffe nicht in Gestalt vielfältig beschriebener Medikamentenpackungen und Blistern mit Beipacktext zu finden sein dürften.
Es kann Ausnahmefälle geben. Da haben sie neulich einem Mitreisenden in München bei der Ausreise (!) nach Kenia den Koffer amtlich geöffnet und ein Nobite-Kleiderspray zurückbehalten.
Deutsche Gründlichkeit: Mit in den Koffer gelegter Zoll-Wiederabholungsgenehmigung nach Rückreise. Während der Reisende am Zielort seine Wut über "den hässlichen Deutschen" lauthals kundtat muss man einräumen:
Genau diese Sprayflasche läuft gelegentlich und besonders dann aus, wenn der Luftdruck abfällt- zB bei Kabinendruck (=ca 2100m Seehöhe). Somit wollte der Zoll in eventu nur ausschliessen, dass wieder mal giftiges Zeug ausläuft und nicht die geplanten Anopheles-Mücken vergast - sondern in der heutzutage dank (löblichem!) Rauchverbot und Energiesparfimmel endlos umwälzbaren Kabinenluft in vielen Stunden Flug die Passagiere trifft.
Ungeachtet solcher Komplikation karren zweckmässig ausgerüstete Touris buchstäblich kiloweise und unbeanstandet Medizin und Fertigspritzen mit sich in alle Länder- egal ob dort die Versorgung so perfekt ist wie in .de oder -oft genug- eben nicht.
Schon allein aus dem Grund der drohenden Komplikationen (auch Sprachbarrieren, Kosten usw.) wenn man am Zielort bei chronischen oder plötzlich auftretenden Krankheiten womöglich fragwürdige Ärzte und Kliniken aufsuchen muss, zu denen man auf Gedeih oder Verderb hingefahren wird. Auch wenn man versichert ist würde ich das in bestimmten Ländern niemandem empfehlen. Ob der doc zB in den Tropen ferner Länder weiss, dass es zB RIAMET überhaupt gibt und es blitzschnell besorgen kann (weil es zu 100% Malaria tropica eliminiert) wage ich zu bezweifeln.
Medizinische Grundkenntnisse und Selbsthilfe sind wichtiger als Angst vor Zöllnern.
Wir waren mit der gesamten Familie auf einer Rundreise durch Bali nach Singapur (strengste Zollkontrollen, Todesstrafe bei Drogeneinfuhr), als die kleine Enkelin alle Symptome der ersten Mittelohrentzündung ihres Lebens aufwies. Was tun?
Wir hatten das selektive flüssige HNO-Kinderantibiotikum -na klar doch- mit dabei. Der Kinderarzt daheim konstatierte: "Ist in Abheilung begriffen. Besser als Sie das gemacht haben, kann man das nicht behandeln!"
Also ist doch sonnenklar: Wenn uns ein lebensnotwendiges Medikament abgenommen würde, müsste ich den Beamten, der sich hier zu schaffen macht auf die verheerenden Konsequenzen seines Tuns verweisen -da er den deutschen Beipacktext mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% weder versteht noch kapiert ... falls er überhaupt lesen kann. Die irren Kosten unserer Medikamente würde ich dabei tunlichst nicht erwähnen- denn da ist man bei doppelter Mitnahme für 3 Wochen jenseits allem, was der Mann für zollfrei, ja vorstellbar halten kann. Wenn der Zoll halsstarrig bleibt würde ich an Ort und Stelle den Supervisor verlangen (der sollte immer Englisch verstehen) und die Nummer der Botschaft (oder des Auswärtigen Amtes in .de) per Handy anwählen. Die habe ich nämlich griffbereit im Handgepäck.
Nur ist mir ein derartiger Fall in Jahrzehnten und dutzenden Ländern niemals (auch zur "Eisernen Vorhang"-Zeit in Ungarn nicht) passiert.
Guten Flug!
WR
Zollprobleme mit Medikamenten?
Man wird praktisch immer und ohne irgendeine Frage in Einreiseländern unbeanstandet bleiben, wobei med. Präparate bevorzugt NICHT massenhaft im Handgepäck, sondern im Koffer transportiert werden sollten, wo sie oft automatisiert röntgenisiert und folgerichtig als "unbedenklich" erkannt werden. Allerdings ist der Hinweis berechtigt, dass man einen Urlaubsbedarf Glivec im Handgepäck, und einen weiteren im Koffer getrennt mithaben sollte. Selbst bei Zollbeschau und geöffnetem Koffer dürfte doch selbst dem ungebildetsten Zöllner einleuchten, dass Drogen und Sprengstoffe nicht in Gestalt vielfältig beschriebener Medikamentenpackungen und Blistern mit Beipacktext zu finden sein dürften.
Es kann Ausnahmefälle geben. Da haben sie neulich einem Mitreisenden in München bei der Ausreise (!) nach Kenia den Koffer amtlich geöffnet und ein Nobite-Kleiderspray zurückbehalten.
Deutsche Gründlichkeit: Mit in den Koffer gelegter Zoll-Wiederabholungsgenehmigung nach Rückreise. Während der Reisende am Zielort seine Wut über "den hässlichen Deutschen" lauthals kundtat muss man einräumen:
Genau diese Sprayflasche läuft gelegentlich und besonders dann aus, wenn der Luftdruck abfällt- zB bei Kabinendruck (=ca 2100m Seehöhe). Somit wollte der Zoll in eventu nur ausschliessen, dass wieder mal giftiges Zeug ausläuft und nicht die geplanten Anopheles-Mücken vergast - sondern in der heutzutage dank (löblichem!) Rauchverbot und Energiesparfimmel endlos umwälzbaren Kabinenluft in vielen Stunden Flug die Passagiere trifft.
Ungeachtet solcher Komplikation karren zweckmässig ausgerüstete Touris buchstäblich kiloweise und unbeanstandet Medizin und Fertigspritzen mit sich in alle Länder- egal ob dort die Versorgung so perfekt ist wie in .de oder -oft genug- eben nicht.
Schon allein aus dem Grund der drohenden Komplikationen (auch Sprachbarrieren, Kosten usw.) wenn man am Zielort bei chronischen oder plötzlich auftretenden Krankheiten womöglich fragwürdige Ärzte und Kliniken aufsuchen muss, zu denen man auf Gedeih oder Verderb hingefahren wird. Auch wenn man versichert ist würde ich das in bestimmten Ländern niemandem empfehlen. Ob der doc zB in den Tropen ferner Länder weiss, dass es zB RIAMET überhaupt gibt und es blitzschnell besorgen kann (weil es zu 100% Malaria tropica eliminiert) wage ich zu bezweifeln.
Medizinische Grundkenntnisse und Selbsthilfe sind wichtiger als Angst vor Zöllnern.
Wir waren mit der gesamten Familie auf einer Rundreise durch Bali nach Singapur (strengste Zollkontrollen, Todesstrafe bei Drogeneinfuhr), als die kleine Enkelin alle Symptome der ersten Mittelohrentzündung ihres Lebens aufwies. Was tun?
Wir hatten das selektive flüssige HNO-Kinderantibiotikum -na klar doch- mit dabei. Der Kinderarzt daheim konstatierte: "Ist in Abheilung begriffen. Besser als Sie das gemacht haben, kann man das nicht behandeln!"
Also ist doch sonnenklar: Wenn uns ein lebensnotwendiges Medikament abgenommen würde, müsste ich den Beamten, der sich hier zu schaffen macht auf die verheerenden Konsequenzen seines Tuns verweisen -da er den deutschen Beipacktext mit einer Wahrscheinlichkeit von 100% weder versteht noch kapiert ... falls er überhaupt lesen kann. Die irren Kosten unserer Medikamente würde ich dabei tunlichst nicht erwähnen- denn da ist man bei doppelter Mitnahme für 3 Wochen jenseits allem, was der Mann für zollfrei, ja vorstellbar halten kann. Wenn der Zoll halsstarrig bleibt würde ich an Ort und Stelle den Supervisor verlangen (der sollte immer Englisch verstehen) und die Nummer der Botschaft (oder des Auswärtigen Amtes in .de) per Handy anwählen. Die habe ich nämlich griffbereit im Handgepäck.
Nur ist mir ein derartiger Fall in Jahrzehnten und dutzenden Ländern niemals (auch zur "Eisernen Vorhang"-Zeit in Ungarn nicht) passiert.
Guten Flug!
WR