von jan » 13.01.2010, 12:15
Hallo zusammen,
ich kann auch nur von Johanniskraut ohne klare medizinische Absprache abraten. Johanniskraut basiert auf der irrigen Annahme, dass etwas Pflanzliches weniger problematisch ist als etwas chemisch Hergestelltes. Man muss dabei bedenken, dass die giftigsten Zellgifte (Zytostatika), die in der Chemotherapie eingesetzt werden, auf Naturstoffen basieren. Leider befeuert eine Milliardenindustrie der "Alternativmedizinler" über sämtliche Publikumszeitschriften weiterhin das Mythos, dass Naturstoffe schonender und nebenwirkungsärmer, aber genauso wirksam seien. Auch wenn man hier eine fast missionarische Hilfsbereitschaft vorschiebt, werden damit Milliarden verdient.
Zurück zu Johanniskraut, Vorsicht mit Krebstherapien. Es ist bekannt und dokumentiert, dass es verschiedene Leukämie-Therapien außer Kraft setzt.
Ich kann dagegen auf jeden Fall empfehlen, bei depressiven Verstimmungen ein Gespräch mit einem Psychoonkologen zu erwägen. Die depressive Verstimmung bei Krebs ist ja keine übliche Depression, sondern eine aufgrund einer Lebensbedrohung von außen aufgedrängte Lebenskrise. Es gibt im Volksmund ja ebenfalls ungerechtfertigte Vorbehalte gegenüber Psychologie und Psychotherapie, aber abgesehen davon muss man sehen, dass die Psychoonkologie eine andere Disziplin als die Psychotherapie ist. Psychoonkologen sind speziell dafür ausgebildet, die speziellen akuten Herausforderungen des Umgangs mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung wie Krebs anzusprechen, die vor einem stehende Mauer zu bewältigen und wieder zu einer Zukunftshoffnung zurückzufinden. Dabei sind andere Mechanismen und Werkzeuge gefragt als in der Psychotherapie, die auf andere biologische und seelische Herausforderungen/Erkrankungen ausgerichtet ist.
Ich würde also raten, bei einer durch Krebs ausgelösten Lebenskrise das Gespräch mit einem Psychoonkologen (und nicht mit einem normalen Psychotherapeut) zu suchen - und zumindest den Versuch zu wagen. Viele Kliniken mit onkologischem Schwerpunkt bieten mittlerweile psychoonkologische Betreuung an. Im Übrigen gibt es ein
<!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... it&lid=167" TARGET="_blank">Psychoonkologen-Verzeichnis</A><!-- BBCode End -->, und auch Vereine wie Lebensmut e.V. München und Haus Lebenswert Köln, die sicherlich Kontakte vermitteln können.
Viel Erfolg.
Grüße
Jan
Hallo zusammen,
ich kann auch nur von Johanniskraut ohne klare medizinische Absprache abraten. Johanniskraut basiert auf der irrigen Annahme, dass etwas Pflanzliches weniger problematisch ist als etwas chemisch Hergestelltes. Man muss dabei bedenken, dass die giftigsten Zellgifte (Zytostatika), die in der Chemotherapie eingesetzt werden, auf Naturstoffen basieren. Leider befeuert eine Milliardenindustrie der "Alternativmedizinler" über sämtliche Publikumszeitschriften weiterhin das Mythos, dass Naturstoffe schonender und nebenwirkungsärmer, aber genauso wirksam seien. Auch wenn man hier eine fast missionarische Hilfsbereitschaft vorschiebt, werden damit Milliarden verdient.
Zurück zu Johanniskraut, Vorsicht mit Krebstherapien. Es ist bekannt und dokumentiert, dass es verschiedene Leukämie-Therapien außer Kraft setzt.
Ich kann dagegen auf jeden Fall empfehlen, bei depressiven Verstimmungen ein Gespräch mit einem Psychoonkologen zu erwägen. Die depressive Verstimmung bei Krebs ist ja keine übliche Depression, sondern eine aufgrund einer Lebensbedrohung von außen aufgedrängte Lebenskrise. Es gibt im Volksmund ja ebenfalls ungerechtfertigte Vorbehalte gegenüber Psychologie und Psychotherapie, aber abgesehen davon muss man sehen, dass die Psychoonkologie eine andere Disziplin als die Psychotherapie ist. Psychoonkologen sind speziell dafür ausgebildet, die speziellen akuten Herausforderungen des Umgangs mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung wie Krebs anzusprechen, die vor einem stehende Mauer zu bewältigen und wieder zu einer Zukunftshoffnung zurückzufinden. Dabei sind andere Mechanismen und Werkzeuge gefragt als in der Psychotherapie, die auf andere biologische und seelische Herausforderungen/Erkrankungen ausgerichtet ist.
Ich würde also raten, bei einer durch Krebs ausgelösten Lebenskrise das Gespräch mit einem Psychoonkologen (und nicht mit einem normalen Psychotherapeut) zu suchen - und zumindest den Versuch zu wagen. Viele Kliniken mit onkologischem Schwerpunkt bieten mittlerweile psychoonkologische Betreuung an. Im Übrigen gibt es ein
<!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=Web_Links&file=index&req=visit&lid=167" TARGET="_blank">Psychoonkologen-Verzeichnis</A><!-- BBCode End -->, und auch Vereine wie Lebensmut e.V. München und Haus Lebenswert Köln, die sicherlich Kontakte vermitteln können.
Viel Erfolg.
Grüße
Jan