von Waldi » 20.01.2009, 16:03
Hallo Ulli,
Dein Anliegen ist hier leider etwas untergegangen, weshalb ich Dir noch einmal ausfühlich darauf antworten möchte.
In erster Linie ist eine Hochdosischemo mit anschließender Stammzellrückgabe für jüngere Patienten mit ungünstiger Prognose die Therapie der Wahl, aber auch dann, wenn Chemotherapien nicht oder nicht mehr die gewünschte Wirkung zeigen, muss darüber nachgedacht werden. Dabei ist dann weniger das Alter, als viel mehr eine gute körperliche Kondition die Vorraussetzung für solche Behandlung. In den meisten Fällen kommt bei der CLL die autologe SZT (eigene Stammzellen) in Betracht. Ich habe mal einen CLL-Patienten kennen gelernt, bei dem war die CLL auch 8 Jahre danach nicht wieder zurück. Dennoch wäre es verfrüht, in diesem Fall von Heilung sprechen. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass die Krankheit irgendwann, oft auch schon recht schnell, wieder da ist. Die allogene SZT (Fremdspenderstammzellen) hat zwar die Heilung zum Ziel, jedoch ist das bei der CLL ein sehr großes Wort. Ich habe bisher noch von keinem einzigen geheilten CLL-Patienten gehört. Beide Behandlungsmethoden sind mit erheblichen Risiken verbunden, es wird sogar von vielen Todesfällen berichtet. Die allogene SZT ist dabei wegen möglicher Abstoßungsreaktionen allerdings noch gefährlicher, als die autologe. Man sollte sich also schon sehr genau überlegen, ob man bereit ist, die vorhandenen Risiken einzugehen. Mehr Infos über die SZT´s bekommst Du z.B. unter Wikipedia. Gib doch dort mal die Begriffe "autologe Stammzelltransplantation", bzw. "allogene ..." ein.
Du bist jetzt schon 53 Jahre alt, hast problemlos 6 Jahre w&w hinter Dir, hast noch ganz passable Blutwerte und Deine Prognosewerte dürften deshalb doch gar nicht so schlecht sein. Die Krankheit hätte sich vermutlich sonst schon früher und mit starken Symptomen bemerkbar gemacht. Weshalb also der Gedanke an eine SZT???
Ich an Deiner Stelle würde es erst einmal mit einer der gängigen Chemotherapien versuchen, z.B. mit FC (Fludarabin+Cyclophosphamid) oder BR (Bendamustin+Rituximab). Nach den neuesten Erkenntnissen, hat man mit FC im Mittel für 6 Jahre Ruhe, wie mir gerade Prof. Kneba von der UK-Kiel berichtete. Solche Therapie ist natürlich kein Zuckerschlecken, aber alle, die das hinter sich haben, hatten es sich wesentlich schlimmer vorgestellt. Sogar die Haare blieben erhalten, was ja besonders den Damen sehr wichtig ist. In Kombination mit dem Antikörper Rituximab soll FC zu noch besseren Ergebnissen führen, wie die Deutschen CLL-Studiengruppe in der CLL8 Studie gerade ermittelt hat.
Den derzeitigen Stand der CLL-Studien kannst Du der neuesten DLH-Info Nr.37 ab Seite 16 entnehmen. Download <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-hilfe.de/dlh_info. ... drblob_pi1[showUid" TARGET="_blank">=305&cHash=7146e72f98]Hier</A><!-- BBCode End -->
Welche Therapie nun für Dich die Beste sein wird, kann wohl niemand auf dem Vorwege 100%ig wissen. Sondiere also erst einmal sorgfältig alle Möglichkeiten, und frag vor allen Dingen auch mal Deine Krankenkasse, denn die will u.U. auch noch ein Wörtchen mitreden. Ich wünsche Dir, dass Du nach eingehender Prüfung das für Dich optimale Behandlungskonzept finden wirst. Viel Glück dabei!
Gruß
Waldi
[addsig]
Hallo Ulli,
Dein Anliegen ist hier leider etwas untergegangen, weshalb ich Dir noch einmal ausfühlich darauf antworten möchte.
In erster Linie ist eine Hochdosischemo mit anschließender Stammzellrückgabe für jüngere Patienten mit ungünstiger Prognose die Therapie der Wahl, aber auch dann, wenn Chemotherapien nicht oder nicht mehr die gewünschte Wirkung zeigen, muss darüber nachgedacht werden. Dabei ist dann weniger das Alter, als viel mehr eine gute körperliche Kondition die Vorraussetzung für solche Behandlung. In den meisten Fällen kommt bei der CLL die autologe SZT (eigene Stammzellen) in Betracht. Ich habe mal einen CLL-Patienten kennen gelernt, bei dem war die CLL auch 8 Jahre danach nicht wieder zurück. Dennoch wäre es verfrüht, in diesem Fall von Heilung sprechen. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass die Krankheit irgendwann, oft auch schon recht schnell, wieder da ist. Die allogene SZT (Fremdspenderstammzellen) hat zwar die Heilung zum Ziel, jedoch ist das bei der CLL ein sehr großes Wort. Ich habe bisher noch von keinem einzigen geheilten CLL-Patienten gehört. Beide Behandlungsmethoden sind mit erheblichen Risiken verbunden, es wird sogar von vielen Todesfällen berichtet. Die allogene SZT ist dabei wegen möglicher Abstoßungsreaktionen allerdings noch gefährlicher, als die autologe. Man sollte sich also schon sehr genau überlegen, ob man bereit ist, die vorhandenen Risiken einzugehen. Mehr Infos über die SZT´s bekommst Du z.B. unter Wikipedia. Gib doch dort mal die Begriffe "autologe Stammzelltransplantation", bzw. "allogene ..." ein.
Du bist jetzt schon 53 Jahre alt, hast problemlos 6 Jahre w&w hinter Dir, hast noch ganz passable Blutwerte und Deine Prognosewerte dürften deshalb doch gar nicht so schlecht sein. Die Krankheit hätte sich vermutlich sonst schon früher und mit starken Symptomen bemerkbar gemacht. Weshalb also der Gedanke an eine SZT???
Ich an Deiner Stelle würde es erst einmal mit einer der gängigen Chemotherapien versuchen, z.B. mit FC (Fludarabin+Cyclophosphamid) oder BR (Bendamustin+Rituximab). Nach den neuesten Erkenntnissen, hat man mit FC im Mittel für 6 Jahre Ruhe, wie mir gerade Prof. Kneba von der UK-Kiel berichtete. Solche Therapie ist natürlich kein Zuckerschlecken, aber alle, die das hinter sich haben, hatten es sich wesentlich schlimmer vorgestellt. Sogar die Haare blieben erhalten, was ja besonders den Damen sehr wichtig ist. In Kombination mit dem Antikörper Rituximab soll FC zu noch besseren Ergebnissen führen, wie die Deutschen CLL-Studiengruppe in der CLL8 Studie gerade ermittelt hat.
Den derzeitigen Stand der CLL-Studien kannst Du der neuesten DLH-Info Nr.37 ab Seite 16 entnehmen. Download <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-hilfe.de/dlh_info.html?&tx_drblob_pi1[showUid" TARGET="_blank">=305&cHash=7146e72f98]Hier</A><!-- BBCode End -->
Welche Therapie nun für Dich die Beste sein wird, kann wohl niemand auf dem Vorwege 100%ig wissen. Sondiere also erst einmal sorgfältig alle Möglichkeiten, und frag vor allen Dingen auch mal Deine Krankenkasse, denn die will u.U. auch noch ein Wörtchen mitreden. Ich wünsche Dir, dass Du nach eingehender Prüfung das für Dich optimale Behandlungskonzept finden wirst. Viel Glück dabei!
Gruß
Waldi
[addsig]