von jan » 23.02.2009, 10:54
Hallo Gast,
ich bin erstaunt, dass Dein Arzt Dich nicht über die möglichen Risiken aufgeklärt hat. In der offiziellen Packungsbeilage und auch der Fachinformation wird ausdrücklich von Schwangerschaften abgeraten. Wie ernst diese Warnung zu nehmen ist, kann man unterschiedlich sehen, aber aufklären sollte Dein Arzt auf jeden Fall.
Hallo Andreas,
Es gibt einfach keine medizinisch adäquaten Daten zu Schwangerschaften unter Imatinib und anderen derartigen Medikamenten und man kann daher ein erhöhtes Risiko nicht ausschließen. Es gibt aber Einzelfallberichte von mehr als 180 Schwangerschaften, die trotz diesen Warnungen unter Imatinib-Therapie entstanden sind. Mehr Daten werden aktuell über "TKIpregnancyregistry.com" gesammelt.
Wenn der Mann Imatinib erhält, scheint man bisher nur selten Probleme über das "normale Schwangerschafts/Geburtsrisiko hinaus" beobachtet zu haben; wenn die Frau es nimmt, ist es (auch aufgrund von Erfahrungen mit Tierstudien, aber auch aus Einzelfallberichten) deutlich risikobehafteter für den Fötus, auch wenn es zum Glück sehr gute und hoffnungsvolle Beispiele wie hier im Forum von Yvonne gibt.
Ich sehe persönlich im Moment bei Männern mit CML in molekularer Remission die folgenden Optionen:
1. Ungewisses Risiko für das Kind eingehen und unter Imatinib ein Kind bekommen
2. Größeres Risiko für den CML-Patient eingehen, Imatinib absetzen, und wenn der Körper medikamentfrei ist, Kind zeugen
3. Interferon starten, Nebenwirkungen prüfen, wenn erträglich, Imatinib absetzen, dann einige Wochen/Monate abwarten ob die Remisson stabil bleibt, und dann Kind zeugen. Evtl mit Imatinib wieder beginnen oder mit Interferon weitermachen.
Ungewiss bei v.a. Option 2 ist eben, wann es mit der Schwangerschaft klappt; das kann ja durchaus dauern, und eine längere Pause ist sicher nicht ohne Risiko, wie man an aktuellen Studien sieht.
Es ist auch für Ärzte sehr schwierig, einen Rat zu geben, und der Patient muss das am Ende unter Abwägung aller Gedanken selbst entscheiden. Ich selbst habe seit Jahren die Diskussionen und Veröffentlichungen aus Eigeninteresse verfolgt. Nachdem ich in der weltweiten Gemeinschaft immer wieder von gesunden Kindern von männlichen Imatinib-Patienten gelesen hatte, haben wir uns vor längerer entschieden, es auf dem natürlichen Weg ohne Absetzen zu versuchen und das Risiko einzugehen. Die Kleine ist heute 2,5 Jahre alt und gesund. Es gibt weltweit eine Menge gesunde "Imatinib-Babies". Unsere zweite Tochter ist unter Interferon-Monotherapie entstanden und ebenfalls - jetzt 7 Monate alt - gesund. Das ist aber nur Einzellfallbericht und keinesfalls ein Rat oder eine Ermunterung, es ebenfalls so zu machen...
Vielleicht interessieren Dich folgende Artikel, vor allem auch die "weiterführenden Informationen":
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... sid=689</a>
des weiteren findest Du hier im Forum viele Artikel, die das Thema - teilweise nicht ohne Kontroverse - diskutiert haben, wenn Du über die "Suche im Forum" nach "schwanger" suchst.
Viele Grüße
Jan
Hallo Gast,
ich bin erstaunt, dass Dein Arzt Dich nicht über die möglichen Risiken aufgeklärt hat. In der offiziellen Packungsbeilage und auch der Fachinformation wird ausdrücklich von Schwangerschaften abgeraten. Wie ernst diese Warnung zu nehmen ist, kann man unterschiedlich sehen, aber aufklären sollte Dein Arzt auf jeden Fall.
Hallo Andreas,
Es gibt einfach keine medizinisch adäquaten Daten zu Schwangerschaften unter Imatinib und anderen derartigen Medikamenten und man kann daher ein erhöhtes Risiko nicht ausschließen. Es gibt aber Einzelfallberichte von mehr als 180 Schwangerschaften, die trotz diesen Warnungen unter Imatinib-Therapie entstanden sind. Mehr Daten werden aktuell über "TKIpregnancyregistry.com" gesammelt.
Wenn der Mann Imatinib erhält, scheint man bisher nur selten Probleme über das "normale Schwangerschafts/Geburtsrisiko hinaus" beobachtet zu haben; wenn die Frau es nimmt, ist es (auch aufgrund von Erfahrungen mit Tierstudien, aber auch aus Einzelfallberichten) deutlich risikobehafteter für den Fötus, auch wenn es zum Glück sehr gute und hoffnungsvolle Beispiele wie hier im Forum von Yvonne gibt.
Ich sehe persönlich im Moment bei Männern mit CML in molekularer Remission die folgenden Optionen:
1. Ungewisses Risiko für das Kind eingehen und unter Imatinib ein Kind bekommen
2. Größeres Risiko für den CML-Patient eingehen, Imatinib absetzen, und wenn der Körper medikamentfrei ist, Kind zeugen
3. Interferon starten, Nebenwirkungen prüfen, wenn erträglich, Imatinib absetzen, dann einige Wochen/Monate abwarten ob die Remisson stabil bleibt, und dann Kind zeugen. Evtl mit Imatinib wieder beginnen oder mit Interferon weitermachen.
Ungewiss bei v.a. Option 2 ist eben, wann es mit der Schwangerschaft klappt; das kann ja durchaus dauern, und eine längere Pause ist sicher nicht ohne Risiko, wie man an aktuellen Studien sieht.
Es ist auch für Ärzte sehr schwierig, einen Rat zu geben, und der Patient muss das am Ende unter Abwägung aller Gedanken selbst entscheiden. Ich selbst habe seit Jahren die Diskussionen und Veröffentlichungen aus Eigeninteresse verfolgt. Nachdem ich in der weltweiten Gemeinschaft immer wieder von gesunden Kindern von männlichen Imatinib-Patienten gelesen hatte, haben wir uns vor längerer entschieden, es auf dem natürlichen Weg ohne Absetzen zu versuchen und das Risiko einzugehen. Die Kleine ist heute 2,5 Jahre alt und gesund. Es gibt weltweit eine Menge gesunde "Imatinib-Babies". Unsere zweite Tochter ist unter Interferon-Monotherapie entstanden und ebenfalls - jetzt 7 Monate alt - gesund. Das ist aber nur Einzellfallbericht und keinesfalls ein Rat oder eine Ermunterung, es ebenfalls so zu machen...
Vielleicht interessieren Dich folgende Artikel, vor allem auch die "weiterführenden Informationen":
http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=689</a>
des weiteren findest Du hier im Forum viele Artikel, die das Thema - teilweise nicht ohne Kontroverse - diskutiert haben, wenn Du über die "Suche im Forum" nach "schwanger" suchst.
Viele Grüße
Jan