von jan » 08.02.2009, 13:51
Hallo zusammen
ich hänge unten einen Artikel an, den Niko zum Thema Umckaloabo fand. Ich wäre damit bei CML vorsichtig, denn dieser Extrakt der südafrikanischen Geranienart, auf der das Medikament basiert, steht im Verdacht, leberschädigend (hepatotoxisch) zu sein. Beim Gesunden ist dies in der Dosis vielleicht unproblematisch, aber da Glivec die Leber üblicherweise stark belastet, könnte dies dann in Kombination zu viel sein. Denkt bitte dran, dass ein größerer Teil der Patienten, die Glivec wegen Unverträglichkeit/Nebenwirkungen abbrechen müssen, dies wegen den überhöhten Leberwerten tun. Daher wäre ich vorsichtig.
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
<b>Pelargonium (UMCKALOABO) hepatotoxisch?</b>
Ein 46-jähriger Mann, der seit Jahren seine Migräneanfälle mit Ibuprofen (DOLORMIN EXTRA u.a.) behandelt, nimmt wegen eines grippalen Infektes mehrere Tage lang den Pelargonium-Wurzelextrakt UMCKALOABO (a-t 2003; 34: 28-9) ein. Später fühlt er sich abgeschlagen, klagt über Schulter- und Rückenschmerzen und wird mit erhöhten Bilirubin- und Leberenzym-Werten in die Klinik eingewiesen. In den Folgetagen steigt die GOT auf 1.064 U/l, die GPT auf 1.716 U/l an. Die Histologie nach Leberbiopsie lässt eosinophile Hepatozyten-Untergänge und geringe intrazelluläre Cholestase erkennen. Nach Ausschluss einer virologischen Ursache äußern die Klinikärzte den Verdacht auf toxische Leberschädigung. Nach einer zweiten Leberpunktion bei immer noch reduziertem Allgemeinzustand sieben Wochen später wird eine beginnende periportale Fibrose festgestellt (NETZWERK-Bericht 13.998). Ein weiterer Bericht über Hepatitis (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Schreiben vom 9. und 24. März 2006) sowie zwei NETZWERK-Berichte über erhöhte Leberwerte nach Selbstmedikation mit UMCKALOABO (13.138, 13.705) lassen den Verdacht auf Hepatotoxizität des Pflanzenpräparates aufkommen. Der Extrakt aus einer südafrikanischen Geranienart enthält unter anderem Kumarine, die potenziell lebertoxisch sind (SCHMITZ, W. in SCHWABE, U., PAFFRATH, D. [Hrsg.]: "Arzneiverordnungs-Report 1998" Springer, Berlin, Heidelberg 1999, Seite 80-1). So ist unter dem Kumarin-haltigen Venenmittel VENALOT (außer Handel) mehrfach Hepatitis beschrieben (a-t 1994; Nr. 1: 15 und 1998; Nr. 12: 116). Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre Pelargonium nach Schöllkraut (a-t 2005; 36: 68) und Kava-Kava (a-t 2002; 33: 21-2, als Arzneimittel nicht mehr im Handel) ein weiteres Pflanzenpräparat, dessen hepatotoxisches Potenzial erst nach jahrelangem Massengebrauch erkannt wird.
Aus dem Arznei-Telegramm: <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0604_a.php3" TARGET="_blank">
http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0604_a.php3</A><!-- BBCode End -->
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
Zum Thema Misteltherapie gibt es sogar eine direkte Stellungnahme des <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.kompetenznetz-leukaemie.de/c ... ltherapie/" TARGET="_blank">Kompetenznetzes Leukämien</A><!-- BBCode End -->. Darin steht unter anderem:
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Untersuchungen vor, die sich mit dem Stellenwert von Mistelpräparaten in der Leukämietherapie befassen. Die im Artikel besprochenen Studien beziehen sich beinahe ausschließlich auf solide Tumoren. Doch selbst bei den soliden Tumoren ist die Datenlage zur Zeit widersprüchlich. Positive oder negative Effekte der Misteltherapie auf Überleben und Krankheitsverlauf konnten weder bewiesen, noch ausgeschlossen werden.
Im Unterschied zu den soliden Tumoren ist bei den Leukämien besonders zu berücksichtigen, daß die Erkrankung Zellen des Immunsystems befällt und dass im Erkrankungs- und Therapieverlauf zusätzliche Veränderungen des Immunsystems auftreten. Es besteht deshalb die Gefahr, dass ein Eingriff in das Immunsystem, wie er als Wirkprinzip für die Misteltherapie postuliert wird, unkontrollierbare Folgen hat. Damit besteht - anders als bei anderen ganzheitlichen Therapieansätzen - nicht nur die Gefahr, dass die Therapie keinen Nutzen hat und hohe Kosten verursacht, sondern auch das Risiko einer Verschlechterung der Grundkrankheit. Von einem Einsatz von Mistelpräparaten bei Leukämiepatienten muß deshalb abgeraten werden.
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->
Viele Grüße
Jan
[addsig]
Hallo zusammen
ich hänge unten einen Artikel an, den Niko zum Thema Umckaloabo fand. Ich wäre damit bei CML vorsichtig, denn dieser Extrakt der südafrikanischen Geranienart, auf der das Medikament basiert, steht im Verdacht, leberschädigend (hepatotoxisch) zu sein. Beim Gesunden ist dies in der Dosis vielleicht unproblematisch, aber da Glivec die Leber üblicherweise stark belastet, könnte dies dann in Kombination zu viel sein. Denkt bitte dran, dass ein größerer Teil der Patienten, die Glivec wegen Unverträglichkeit/Nebenwirkungen abbrechen müssen, dies wegen den überhöhten Leberwerten tun. Daher wäre ich vorsichtig.
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
<b>Pelargonium (UMCKALOABO) hepatotoxisch?</b>
Ein 46-jähriger Mann, der seit Jahren seine Migräneanfälle mit Ibuprofen (DOLORMIN EXTRA u.a.) behandelt, nimmt wegen eines grippalen Infektes mehrere Tage lang den Pelargonium-Wurzelextrakt UMCKALOABO (a-t 2003; 34: 28-9) ein. Später fühlt er sich abgeschlagen, klagt über Schulter- und Rückenschmerzen und wird mit erhöhten Bilirubin- und Leberenzym-Werten in die Klinik eingewiesen. In den Folgetagen steigt die GOT auf 1.064 U/l, die GPT auf 1.716 U/l an. Die Histologie nach Leberbiopsie lässt eosinophile Hepatozyten-Untergänge und geringe intrazelluläre Cholestase erkennen. Nach Ausschluss einer virologischen Ursache äußern die Klinikärzte den Verdacht auf toxische Leberschädigung. Nach einer zweiten Leberpunktion bei immer noch reduziertem Allgemeinzustand sieben Wochen später wird eine beginnende periportale Fibrose festgestellt (NETZWERK-Bericht 13.998). Ein weiterer Bericht über Hepatitis (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Schreiben vom 9. und 24. März 2006) sowie zwei NETZWERK-Berichte über erhöhte Leberwerte nach Selbstmedikation mit UMCKALOABO (13.138, 13.705) lassen den Verdacht auf Hepatotoxizität des Pflanzenpräparates aufkommen. Der Extrakt aus einer südafrikanischen Geranienart enthält unter anderem Kumarine, die potenziell lebertoxisch sind (SCHMITZ, W. in SCHWABE, U., PAFFRATH, D. [Hrsg.]: "Arzneiverordnungs-Report 1998" Springer, Berlin, Heidelberg 1999, Seite 80-1). So ist unter dem Kumarin-haltigen Venenmittel VENALOT (außer Handel) mehrfach Hepatitis beschrieben (a-t 1994; Nr. 1: 15 und 1998; Nr. 12: 116). Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre Pelargonium nach Schöllkraut (a-t 2005; 36: 68) und Kava-Kava (a-t 2002; 33: 21-2, als Arzneimittel nicht mehr im Handel) ein weiteres Pflanzenpräparat, dessen hepatotoxisches Potenzial erst nach jahrelangem Massengebrauch erkannt wird.
Aus dem Arznei-Telegramm: <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0604_a.php3" TARGET="_blank">http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0604_a.php3</A><!-- BBCode End -->
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Zum Thema Misteltherapie gibt es sogar eine direkte Stellungnahme des <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.kompetenznetz-leukaemie.de/content/patienten/therapie/alternativmedizin/misteltherapie/" TARGET="_blank">Kompetenznetzes Leukämien</A><!-- BBCode End -->. Darin steht unter anderem:
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Untersuchungen vor, die sich mit dem Stellenwert von Mistelpräparaten in der Leukämietherapie befassen. Die im Artikel besprochenen Studien beziehen sich beinahe ausschließlich auf solide Tumoren. Doch selbst bei den soliden Tumoren ist die Datenlage zur Zeit widersprüchlich. Positive oder negative Effekte der Misteltherapie auf Überleben und Krankheitsverlauf konnten weder bewiesen, noch ausgeschlossen werden.
Im Unterschied zu den soliden Tumoren ist bei den Leukämien besonders zu berücksichtigen, daß die Erkrankung Zellen des Immunsystems befällt und dass im Erkrankungs- und Therapieverlauf zusätzliche Veränderungen des Immunsystems auftreten. Es besteht deshalb die Gefahr, dass ein Eingriff in das Immunsystem, wie er als Wirkprinzip für die Misteltherapie postuliert wird, unkontrollierbare Folgen hat. Damit besteht - anders als bei anderen ganzheitlichen Therapieansätzen - nicht nur die Gefahr, dass die Therapie keinen Nutzen hat und hohe Kosten verursacht, sondern auch das Risiko einer Verschlechterung der Grundkrankheit. Von einem Einsatz von Mistelpräparaten bei Leukämiepatienten muß deshalb abgeraten werden.
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Viele Grüße
Jan
[addsig]