CML und Halsschmerzen

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saegensc
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Beitrag von saegensc » 09.02.2009, 12:38

Der pharmazeutische Hersteller von UMCKALOABO beschreibt in der Gebrauchsinformation ein seltenes (1 von 10000 Behandelten) Auftreten erhöhter Leberwerte, dessen ursächlicher Zusammenhang mit der Anwendung des Arzneimittels nicht gesichert sei.
Ich nehme seit vielen Jahren täglich ca. 3 Liter Flüssigkeit zu mir und vertrage das Glivec sehr gut, Haus- und Sportarzt sowie Hämatologin kennen meine relativ guten Leberwerte und halten vielleicht genau deshalb die Einnahme von UMCKALOABO für unbedenklich.
Beste Grüße aus Leipzig von
saegensc


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jan
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Beitrag von jan » 08.02.2009, 13:51

Hallo zusammen

ich hänge unten einen Artikel an, den Niko zum Thema Umckaloabo fand. Ich wäre damit bei CML vorsichtig, denn dieser Extrakt der südafrikanischen Geranienart, auf der das Medikament basiert, steht im Verdacht, leberschädigend (hepatotoxisch) zu sein. Beim Gesunden ist dies in der Dosis vielleicht unproblematisch, aber da Glivec die Leber üblicherweise stark belastet, könnte dies dann in Kombination zu viel sein. Denkt bitte dran, dass ein größerer Teil der Patienten, die Glivec wegen Unverträglichkeit/Nebenwirkungen abbrechen müssen, dies wegen den überhöhten Leberwerten tun. Daher wäre ich vorsichtig.

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
<b>Pelargonium (UMCKALOABO) hepatotoxisch?</b>
Ein 46-jähriger Mann, der seit Jahren seine Migräneanfälle mit Ibuprofen (DOLORMIN EXTRA u.a.) behandelt, nimmt wegen eines grippalen Infektes mehrere Tage lang den Pelargonium-Wurzelextrakt UMCKALOABO (a-t 2003; 34: 28-9) ein. Später fühlt er sich abgeschlagen, klagt über Schulter- und Rückenschmerzen und wird mit erhöhten Bilirubin- und Leberenzym-Werten in die Klinik eingewiesen. In den Folgetagen steigt die GOT auf 1.064 U/l, die GPT auf 1.716 U/l an. Die Histologie nach Leberbiopsie lässt eosinophile Hepatozyten-Untergänge und geringe intrazelluläre Cholestase erkennen. Nach Ausschluss einer virologischen Ursache äußern die Klinikärzte den Verdacht auf toxische Leberschädigung. Nach einer zweiten Leberpunktion bei immer noch reduziertem Allgemeinzustand sieben Wochen später wird eine beginnende periportale Fibrose festgestellt (NETZWERK-Bericht 13.998). Ein weiterer Bericht über Hepatitis (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Schreiben vom 9. und 24. März 2006) sowie zwei NETZWERK-Berichte über erhöhte Leberwerte nach Selbstmedikation mit UMCKALOABO (13.138, 13.705) lassen den Verdacht auf Hepatotoxizität des Pflanzenpräparates aufkommen. Der Extrakt aus einer südafrikanischen Geranienart enthält unter anderem Kumarine, die potenziell lebertoxisch sind (SCHMITZ, W. in SCHWABE, U., PAFFRATH, D. [Hrsg.]: "Arzneiverordnungs-Report 1998" Springer, Berlin, Heidelberg 1999, Seite 80-1). So ist unter dem Kumarin-haltigen Venenmittel VENALOT (außer Handel) mehrfach Hepatitis beschrieben (a-t 1994; Nr. 1: 15 und 1998; Nr. 12: 116). Sollte sich der Verdacht bestätigen, wäre Pelargonium nach Schöllkraut (a-t 2005; 36: 68) und Kava-Kava (a-t 2002; 33: 21-2, als Arzneimittel nicht mehr im Handel) ein weiteres Pflanzenpräparat, dessen hepatotoxisches Potenzial erst nach jahrelangem Massengebrauch erkannt wird.

Aus dem Arznei-Telegramm: <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0604_a.php3" TARGET="_blank">http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0604_a.php3</A><!-- BBCode End -->
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Zum Thema Misteltherapie gibt es sogar eine direkte Stellungnahme des <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.kompetenznetz-leukaemie.de/c ... ltherapie/" TARGET="_blank">Kompetenznetzes Leukämien</A><!-- BBCode End -->. Darin steht unter anderem:
<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>
Es liegen zum jetzigen Zeitpunkt keine Untersuchungen vor, die sich mit dem Stellenwert von Mistelpräparaten in der Leukämietherapie befassen. Die im Artikel besprochenen Studien beziehen sich beinahe ausschließlich auf solide Tumoren. Doch selbst bei den soliden Tumoren ist die Datenlage zur Zeit widersprüchlich. Positive oder negative Effekte der Misteltherapie auf Überleben und Krankheitsverlauf konnten weder bewiesen, noch ausgeschlossen werden.

Im Unterschied zu den soliden Tumoren ist bei den Leukämien besonders zu berücksichtigen, daß die Erkrankung Zellen des Immunsystems befällt und dass im Erkrankungs- und Therapieverlauf zusätzliche Veränderungen des Immunsystems auftreten. Es besteht deshalb die Gefahr, dass ein Eingriff in das Immunsystem, wie er als Wirkprinzip für die Misteltherapie postuliert wird, unkontrollierbare Folgen hat. Damit besteht - anders als bei anderen ganzheitlichen Therapieansätzen - nicht nur die Gefahr, dass die Therapie keinen Nutzen hat und hohe Kosten verursacht, sondern auch das Risiko einer Verschlechterung der Grundkrankheit. Von einem Einsatz von Mistelpräparaten bei Leukämiepatienten muß deshalb abgeraten werden.
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Viele Grüße
Jan

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saegensc
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Beitrag von saegensc » 08.02.2009, 13:28

Hallo poppy,
weil auch 64 und auch derzeitig nach langer Zeit wieder einmal größere Beschwerden mit den Atemwegen, schaute ich in diese Diskussionsrunde. Bin entsetzt zur Verordnung von Mistelextrakt, schaue nach bei Googlehttp://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=2780, dort wird eine gewisse Wirkung für Tumorpatienten bestätigt - keinerlei Hinweise zur Behandlung bei Leukämien.
Ich nehme, nach Rücksprache mit meinem Haus- und Sportarzt, erstmalig zur Behandlung der Atmewege UMCKALOABO ein, ein pflanzliches Arzneimittel zur Anwendung bei akuter Bronchitis - nach vier Einnahmen verspüre ich bereits Besserung - vielleicht als Tipp für die nächsten Erkältungsanzeichen.
Beste Grüße aus Leipzig von
Sigfrid
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unknown

Beitrag von unknown » 07.02.2009, 00:52

Hallo poppy,

auch ich finde es höchst eigenartig, wegen einer Halsentzündung Glivec abzusetzen.
Ich habe das bei solcher Gelegenheit noch nie gemacht.

Aber ganz die Haare gehen mir hoch, wenn ich lese, daß Du Glivec mit Mistel kombinieren willst!
Bei LEUKÄMIEN ist Mistel, nach allem, das ich weiß, ENTSCHIEDEN unangebracht - weil damit genau das Immunsystem angekurbelt wird, das eh schon krebsbedingt überdreht ist!

Du solltest wohl wirklich noch einmal eine Zweitmeinung einholen.

Alles Gute,
Pascal.

poppy
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Beitrag von poppy » 01.02.2009, 17:33

Hallo Allerseits,
Gott sei Dank meine Halsinfektion hatt nach 4 Wochen endlich ein Ende.Wie vorher schon erwähnt, wurde Glivec abgesetzt, die Leukos sind in der Zeit der Infektion auf 35000 angestiegen. Mit Litalir auf 10400 wieder abgesnkt worden. Seit 3 Tagen nehme ich Glivec 400mg und zusätzlich Mistelextrakt.
Mir geht es endlich wieder gut. Hoffentlich bleibt mir noch eine gute lange Zeit.
Ich bin meiner Ärztin sehr dankbar.
Vielen Dank für Eure Beiträge, und herzliche Grüße:
Poppy :)
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Marc
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Beitrag von Marc » 20.01.2009, 11:54

Hallo Poppy,

der Kern in der Aussage von Rudi ist "CML-Spezialist" bzw. Erfahrung mit CML, ein Hämatologe ist noch lange kein Spezialist.
Ich kenne onkologische/hämatologische Praxen, die haben insgesamt nur 6-7 CML Patienten. Habe hunderte weitere mit anderen Erkrankungen. Ein Arzt kann Spezialist für Brustkrebs, etc. sein aber nur wenige Patieten mit hämatologischen Systemerkrankungen haben.

Hast Du Deine Ärztin mal gefragt, warum sie mit Litalir anstatt Glivec weitermachen möchte?
Die Leukos sind ja immerhin von 12000 auf 31800 deutlich angestiegen.

Gruss

Marc
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poppy
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Beitrag von poppy » 20.01.2009, 11:00

Hallo,
am Montag war ich wieder zur Blutuntersuchung, die Leukos waren bei (31800).
Penecelin wurde abgesetzt und mit Litalier 2 Kapseln morgens und abends wieder begonnen. Später soll dann wieder mit Glivec angefangen werden. Leichte Schluckbeschwerden sind immer noch da,
aber ich denke sie werden bald abklingen.
Übrigends, meine Ärztin ist Hämatologin und Onkologin.
Gruß Poppy
Danke für die Antworten
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unknown

Beitrag von unknown » 15.01.2009, 18:07

Hallo,
Ein Onkologe als Spezialist ,reicht oft nicht aus Besser ist ein Hämatologe, der sich mit Leukämie,speziell CML ,auskennt. Ich schreibe es nur,weil ich am Anfang meiner CML Diagnose von Arzt zu Arzt gelaufen bin.Erst nach 7 Monaten kam ich in kompetente Praxis.
Alles Gute Rudi

poppy
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Beitrag von poppy » 15.01.2009, 17:22

Hallo Jan,Mark und Marko,
vielen Dank für Eure Antworten, ich muß mich erst mal gedulden bis Montag , dann weiß ich mehr.
Die Ärtztin bei der ich in Behandlung bin, ist laut Internet und Fachzeitschriften die mir mein Hausarzt erläuterte, eine Spezialistin auf dem Gebiet der Onkologie.

Also bis demnöchst Poppy
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MARKO
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Beitrag von MARKO » 14.01.2009, 21:57

Hallo Poppy,
bei meine CML Diagnose am 25.10. 2006. mit 18.200 Leukos bekam ich SOFORT 400mg Glivec und keine Medikamente um Leukos zu senken.Spreche morgen sofort mit Deiner Ärztin ud lasse dir erklären was Sie genau vor hat.An deiner Stelle würde ich sofort den Arzt
wechseln.
Bist du in Behandlung bei einer Assistens Ärztin?Hört sich fast so an.
Hole dir eine zweite Meinung.
grüße MARKO
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jan
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Beitrag von jan » 14.01.2009, 15:47

Hallo Marc, Poppy,

ich hätte dieselbe Frage - die Leukos sind nichtmal signifikant vom Normbereich entfernt, und mich würde daher die Begründung, erstmal Hydroxyurea/Litalir zur "Normalisierung" der Blutwerte zu geben, sehr interessieren. Hydoxyurea setzt man meines Wissens nur dann zur Normalisierung bei einer normalen CML ein, wenn durch die Gabe von Glivec ein zu starker Absturz der Werte zu befürchten wäre, sprich bei Tumorlasten, die fünf- bis zehnfach oberhalb des oberen Normwerts liegen. Dies alles natürlich nur mein Wissen als Laie.

Grüße
Jan

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Marc
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Beitrag von Marc » 14.01.2009, 14:34

Hallo Poppy,

wie begründet Deine Ärztin die Gabe von Litalir?
Sofern die Diagnose CML mit Ph+ steht und die Infektion abgeklungen ist, sollte man doch wohl
gleich wieder mit Glivec beginnen. Gedanke eines medizinischen Laien.


Gruss

Marc
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poppy
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Beitrag von poppy » 14.01.2009, 14:07

Hallo Marc,
Wahrscheinlich hast Du recht, ich war heute zur Blutuntersuchung und die Leukos sind leicht angestiegen (13500),Die Ärztin meinte noch, das Glivec erstmal abzusetzen und weiter bis Montag zu warten, dann die Blutwerte kontrolieren, und vor allen das die Infektion (Halsschmerzen) vollkommen abgeklungen sind.
Dann erstmal mit Litalier wieder beginnen,bis die Leukos auf normalwerte sinken, und dann mit Glivec wieder neu beginnen.
(Scheiß Halsschmerzen)

Gruß poppy

unknown

Beitrag von unknown » 14.01.2009, 11:32

Hallo zusammen, bin an cml erkrankt seid anfang 2008 und habe auch diabetis seid 2006 und einige andere kleine krankheiten.Würde mich interessieren ob jemand dabei ist der auch cml und diabetis krank ist.Und welche nebenwirkungen er hat.
Bin jetzt fast 1 krankgeschrieben gewesen und mir gehts trozdem nicht gut.Meine werte sind im schnitt bei 5000 , aber meine nebenwirkungen machen mich fertig,Gliederschmerzen,schlafstörungen,kopfschmerzen,schlapp-matt., depr..usw.

Im voraus vielen dank

Marc
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Beitrag von Marc » 12.01.2009, 19:16

Hallo Poppy,

ich glaube nicht das Penicillin und die Schmerztabletten viel mit dem Rückgang der Leukos zu tun haben.
Zwar steigen die Leukos mit einem Infekt ja an, sinken deshalb auch mit Rückgang des Infektes. Deshalb könnte es natürlich so ein.
Persönlich glaube ich aber eher, dass die Leukos immernoch aufgrund des Imatinb/Glivecs sinken.
Der Wirkstoffspiegel ist auch nach absetzen des Medikamentes noch für viele Tage aktiv.

Gruss

Marc

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