von Waldi » 12.09.2008, 21:11
Hallo Bille,
du bist nun schon die zweite mir bekannte Patientin, bei der nach solcher oder ähnlicher Therapie die Krankheit das Galoppieren angefangen ist. Ich hatte dich damals ausdrücklich vor dieser Möglichkeit gewarnt. Beschwer dich also nicht über deine Hämatologin, sondern denk mal darüber nach, ob du nicht selbst etwas zu deinem schnellen Rezidiv beigetragen haben könntest. Jeder Tumorpatient mag ja nach seiner Überzeugung an so genanntem Alternativem schlucken, spritzen, oder sonst etwas mit sich machen lassen. Nur muss er dann auch bereit sein, mögliche Folgen zu tragen, die daraus erwachsen können. Ich jedenfalls bin das nicht und werde mich deshalb schwer davor hüten, derart Zweifelhaftes wie eine Fiebertherapie auszuprobieren. Ärzte, die so etwas empfehlen, haben sich in meinen Augen als Ärzte disqualifiziert, denn es geht ihnen nur ums Geld verdienen.
Alle CLL-Patienten meiner Selbsthilfegruppe haben bisher darauf verzichtet, nach erfolgter Chemo irgendetwas „Alternatives“ anzuwenden, da ihnen von den behandelnden Ärzten davon abgeraten wurde, und alle sind bisher gut damit gefahren. Seriöse Mediziner raten nicht nur vor zweifelhaftem Alternativem ab, sondern sie warnen auch ausdrücklich vor den als gefährlich eingestuften Anwendungen wie z.B.: Breusskur, Ozontherapie, HOT, Thymustherapie, IAT, und auch die bewusste Fiebertherapie gehört dazu. Wer es nicht glaubt, der kann es nachlesen unter „Bittere Pillen“ (ISBN 3-462-03401-4). Das Buch ist verfasst unter wissenschaftlicher Mitarbeit eines großen Teams von Fachärzten und Professoren, die über jeden Zweifel erhaben sind. Jeder Hämatologe, der bisher in meiner Selbsthilfegruppe referierte, warnte uns dringend davor, solche „Therapien“ bei unserem Krankheitsbild, und nicht nur dort, anzuwenden. In einigen Fällen hat es damit sogar Todesfälle gegeben.
Prof. Hermann Delbrück möchte ich noch kurz zitieren. Er schreibt in seinem Buch „Chronische Leukämien“ Folgendes: „Tumorzellen, in denen mehrere Gene verändert sind und deren Vermehrung deswegen unkontrolliert abläuft, lassen sich nicht durch „biologische“ und homöopathische Präparate, Enzyme, Ozon oder andere Präparate und erst recht nicht durch eine „biologische“ Ernährung beeinflussen.“ Ich denke, nahtlos reiht sich dort das oben Genannte ein, jedoch kann es zusätzlich auch erhebliche unerwünschte Folgen haben. Es ist alles viel komplizierter, als es sich der kleine Max das so vorstellt. Deshalb sollten wir die Behandlung unserer Krankheit auch lieber den Experten überlassen und nicht irgendwelchen geldgeilen Scharlatanen.
Zu Rituximab: das Mittel bringt wirklich nichts als Monotherapie, sondern nur in Verbindung mit einer Chemotherapie. Rituximab ist auch garnicht als Monotherapie zugelassen. Eine Ausnahme gibt es allerdings und die liefert Thomas. In seinem Fall sollte aber nicht primär die CLL, sondern die assozierte Thrombozytopenie damit therapiert werden. Dann, wenn Cortison nicht mehr hinreichend dagegen wirkt, darf man mit Rituximab therapieren. Der Erfolg bleibt jedoch auch dabei häufig aus, wie man an Thomas sieht.
Hallo Thomas,
obwohl schon genug darüber gesagt und geschrieben wurde, ein Wort noch zur Mistel: dass eine deutsche Studien an 10.000 Krebserkrankten keinen Hinweis dafür ergeben hat, dass Mistelextrakt besser wirkt als Placebos, hat kaum jemand zur Kenntnis genommen. Mistel in homöopathischer Form dürfte deshalb auch nichts nützen, aber zumindest auch keinen Schaden anrichten. Hätte ich mich ebenfalls in meinen nunmehr 8 Jahren CLL watch&wait mit Mistel gespritzt, dann könnte ich es heute als Beweis dafür hinstellen, dass es mir immer noch gut geht. Natürlich wäre das kein Beweis, sondern nur eine völlig unbewiesene Behauptung. Ich habe aber nicht gespritzt, deshalb kann ich den überzeugenden Beweis dafür liefern, dass mein guter Zustand an der Mistel nicht gelegen haben kann. Es ist jedoch meine volle Überzeugung, dass es mir mit Mistel(extrakt) heute nicht mehr so gut gehen würde.
Gruß an Euch beide
Waldi
[addsig]
Hallo Bille,
du bist nun schon die zweite mir bekannte Patientin, bei der nach solcher oder ähnlicher Therapie die Krankheit das Galoppieren angefangen ist. Ich hatte dich damals ausdrücklich vor dieser Möglichkeit gewarnt. Beschwer dich also nicht über deine Hämatologin, sondern denk mal darüber nach, ob du nicht selbst etwas zu deinem schnellen Rezidiv beigetragen haben könntest. Jeder Tumorpatient mag ja nach seiner Überzeugung an so genanntem Alternativem schlucken, spritzen, oder sonst etwas mit sich machen lassen. Nur muss er dann auch bereit sein, mögliche Folgen zu tragen, die daraus erwachsen können. Ich jedenfalls bin das nicht und werde mich deshalb schwer davor hüten, derart Zweifelhaftes wie eine Fiebertherapie auszuprobieren. Ärzte, die so etwas empfehlen, haben sich in meinen Augen als Ärzte disqualifiziert, denn es geht ihnen nur ums Geld verdienen.
Alle CLL-Patienten meiner Selbsthilfegruppe haben bisher darauf verzichtet, nach erfolgter Chemo irgendetwas „Alternatives“ anzuwenden, da ihnen von den behandelnden Ärzten davon abgeraten wurde, und alle sind bisher gut damit gefahren. Seriöse Mediziner raten nicht nur vor zweifelhaftem Alternativem ab, sondern sie warnen auch ausdrücklich vor den als gefährlich eingestuften Anwendungen wie z.B.: Breusskur, Ozontherapie, HOT, Thymustherapie, IAT, und auch die bewusste Fiebertherapie gehört dazu. Wer es nicht glaubt, der kann es nachlesen unter „Bittere Pillen“ (ISBN 3-462-03401-4). Das Buch ist verfasst unter wissenschaftlicher Mitarbeit eines großen Teams von Fachärzten und Professoren, die über jeden Zweifel erhaben sind. Jeder Hämatologe, der bisher in meiner Selbsthilfegruppe referierte, warnte uns dringend davor, solche „Therapien“ bei unserem Krankheitsbild, und nicht nur dort, anzuwenden. In einigen Fällen hat es damit sogar Todesfälle gegeben.
Prof. Hermann Delbrück möchte ich noch kurz zitieren. Er schreibt in seinem Buch „Chronische Leukämien“ Folgendes: „Tumorzellen, in denen mehrere Gene verändert sind und deren Vermehrung deswegen unkontrolliert abläuft, lassen sich nicht durch „biologische“ und homöopathische Präparate, Enzyme, Ozon oder andere Präparate und erst recht nicht durch eine „biologische“ Ernährung beeinflussen.“ Ich denke, nahtlos reiht sich dort das oben Genannte ein, jedoch kann es zusätzlich auch erhebliche unerwünschte Folgen haben. Es ist alles viel komplizierter, als es sich der kleine Max das so vorstellt. Deshalb sollten wir die Behandlung unserer Krankheit auch lieber den Experten überlassen und nicht irgendwelchen geldgeilen Scharlatanen.
Zu Rituximab: das Mittel bringt wirklich nichts als Monotherapie, sondern nur in Verbindung mit einer Chemotherapie. Rituximab ist auch garnicht als Monotherapie zugelassen. Eine Ausnahme gibt es allerdings und die liefert Thomas. In seinem Fall sollte aber nicht primär die CLL, sondern die assozierte Thrombozytopenie damit therapiert werden. Dann, wenn Cortison nicht mehr hinreichend dagegen wirkt, darf man mit Rituximab therapieren. Der Erfolg bleibt jedoch auch dabei häufig aus, wie man an Thomas sieht.
Hallo Thomas,
obwohl schon genug darüber gesagt und geschrieben wurde, ein Wort noch zur Mistel: dass eine deutsche Studien an 10.000 Krebserkrankten keinen Hinweis dafür ergeben hat, dass Mistelextrakt besser wirkt als Placebos, hat kaum jemand zur Kenntnis genommen. Mistel in homöopathischer Form dürfte deshalb auch nichts nützen, aber zumindest auch keinen Schaden anrichten. Hätte ich mich ebenfalls in meinen nunmehr 8 Jahren CLL watch&wait mit Mistel gespritzt, dann könnte ich es heute als Beweis dafür hinstellen, dass es mir immer noch gut geht. Natürlich wäre das kein Beweis, sondern nur eine völlig unbewiesene Behauptung. Ich habe aber nicht gespritzt, deshalb kann ich den überzeugenden Beweis dafür liefern, dass mein guter Zustand an der Mistel nicht gelegen haben kann. Es ist jedoch meine volle Überzeugung, dass es mir mit Mistel(extrakt) heute nicht mehr so gut gehen würde.
Gruß an Euch beide
Waldi
[addsig]