Mehr als 900.000 Frauen und Männer in Deutschland sind bereits als Stammzellspender registriert, über 60% der Deutschen wären bereit, potenzielle Stammzellspender zu werden, so eine aktuelle repräsentative Emnid-Umfrage, schreibt die DKMS (Deutsche
Knochenmark Spenderdatei).
Alle zwei Stunden erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie - jeder zweite ist ein Kind oder ein Jugendlicher. Wo andere Therapien versagen, ist die
Transplantation von Blut
Stammzellen oft die letzte Chance auf Leben. Genau 900.618 Menschen haben sich bisher in die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH aufnehmen lassen, weil sie bereit sind, zu helfen. Rund 4.000 von ihnen haben bereits mit ihren
Stammzellen einem Patienten die Chance auf Leben gegeben. Damit ist die DKMS bereits die größte Datei weltweit. Doch es könnten noch viel mehr werden.
In einer repräsentativen Mehrthemenumfrage stellte das Emnid Institut, Bielefeld, jetzt fest, dass 20,5 Prozent der Befragten mit "ganz sicher" und 41,4 Prozent mit "wahrscheinlich" antworteten, als sie die Frage nach der Lebensspende gestellt bekamen: "Wenn Sie Zeit hätten, es reiflich zu überlegen und noch einmal darüber zu schlafen, würden Sie dann vermutlich ... bereit sein, sich als Stammzellspender zur Verfügung zu stellen?"
"Ich bin wirklich überrascht, dass das Ergebnis dieser Umfrage so deutlich ausgefallen ist", sagt die Geschäftsführerin der DKMS, Claudia Rutt. Die Chancen, den passenden Stammzellspender zu finden liegen zwischen 1:30.000 und 1: mehreren Millionen. Für jeden vierten Patienten wird aus diesem Grund vergebens nach dem passenden Spender gesucht. Der weitere Ausbau der DKMS ist also wichtig um diese Chancen zu verbessern.
Neue Spender finden zur DKMS über große Typisierungsaktionen, Aktionen in Betrieben, mit einer schriftlichen Anmeldung oder über das Internet unter
www.dkms.de. Wer sich in der DKMS als möglicher Stammzellspender registrieren lassen möchte, muss gesund und zwischen 18 und 55 Jahre alt sein. Er unterschreibt eine Einverständniserklärung und lässt sich dann 5 Milliliter Blut abnehmen. Damit werden zunächst vier von sechs Gewebemerkmalen analysiert (HLA-A-, -B Typisierung). Diese Untersuchungsergebnisse werden in der Datei gespeichert und stehen für die weltweite Spendersuche anonym zur Verfügung. Die zweite Analyse-Stufe (DR-Typisierung), in der durch Bestimmung der weiteren Gewebemerkmale überprüft wird, ob Spender und Patient zusammenpassen, erfolgt meist auf konkrete Anfrage für einen Patienten, der die gleichen HLA-AB Merkmale hat.
Bis heute haben rund 4.000 DKMS-Spender einem Patienten die Chance auf Leben geben können. Täglich werden es etwa drei mehr. Die lebensrettenden
Stammzellen können heute mit zwei unterschiedlichen Methoden "gewonnen" werden: mit der "klassischen" Methode der Knochenmarkentnahme aus dem Beckenknochen und nicht (wie häufig verwechselt wird) aus dem Rückenmark. Oder mit der peripheren Stammzellentnahme. Dem Spender wird hier über mehrere Tage ein körpereigener hormonähnlicher Stoff (Wachstumsfaktor G-CSF) verabreicht. Die
Stammzellen können dann über ein spezielles Verfahren aus dem fließenden Blut gesammelt werden.
Finanziert werden die Typisierungen aus freiwilligen Zuwendungen, die häufig von den neu aufgenommenen Spendern selber bezahlt werden - jede Typisierung kostet 50 Euro. Vielfach übernehmen auch "Spenderpaten" die Kosten.
Quelle: www.dkms.de.
Weiterführende Informationen:
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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