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Leukämie-Online ist eine unabhängige, deutschsprachige Wissens- und Kommunikationsplattform zum Thema Leukämie. Diese wird von Leukämiepatienten betrieben und ist gemeinnützig. Das Angebot fördert aktive, informierte und selbstbestimmte Patienten durch umfangreiche Informationen über Neuigkeiten und Hintergründe zur Forschung und Behandlung von Leukämien. Interaktive Foren ermöglichen zudem den direkten Erfahrungsaustausch. 

Therapie

Onkopedia EntscheidungskriterienDie Zahl der an dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 erkrankten Menschen steigt weiterhin an. Weltweit und auch in Deutschland wurden Maßnahmen zur Verhinderung einer sehr raschen Ausbreitung des Virus getroffen. Die Situation stellt jedoch Patienten mit hämatologischen Erkrankungen vor besondere Herausforderungen, da einerseits für manche Patienten mit schwachem Immusystem und/oder höherem Alter ein erhöhtes Risiko bei einer COVID-19-Infektion bestehen kann, so dass eine Unterbrechung der Isolation oder gar ein Klinikbesuch besonders problematisch sein kann, und andererseits aber die aktuelle Ausnahmesituation an den Kliniken zu einer Verzögerung oder Nichtverfügbarkeit erforderlicher Maßnahmen der Krebstherapie wie z.B. bezüglich Vorstellungsterminen, Blutuntersuchungen oder Therapien kommen kann. Gleichzeitig darf die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus nicht die Bekämpfung einer bereits existierenden bedrohlichen Erkrankung wie Krebs beeinträchtigen.

Am 7. April 2020 hat die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) auf Onkopedia eine Zusammenfassung der aktuellen Expertenmeinungen zum Management einer Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen veröffentlicht. Diese beschreit Maßnahmen zur Vorbeugung einer Infektion (Kapitel 3), Klinisches Bild einer COVID-Infektion (Kapitel 4), Diagnostik bei Krebspatienten (Kapitel 5), sowie spezifische Angaben zur Therapie einer Corona-Infektion, organisatorische Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung von Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen, sowie spezifische Angaben zu bestimmten Situationen bei Lymphomen, ALL, AML, APL, Allo-Transplantation, AL-Amyloidose, Aplasische Anämie, Morbus Waldenström, MDS, Polycythaemia vera (PV), Myelofibrose (PMF), Sichelzellanämie, CLL, CML, CMML, Essentielle Thrombozythämie, Haarzellleukämie und anderen (Kapitel 6).              

Der Onkopedia-Artikel ist hier verfügbar: Coronavirus-Infektion (COVID-19) bei Patienten mit Blut- und Krebserkrankungen, Version vom 07. April 2020

Den Krebs besiegen - diese Hoffnung weckt die sogenannte Immuntherapie. Sie aktiviert das körpereigene Immunsystem, mit teils großem Erfolg. Immuntherapie wird die Krebsbehandlung in den kommenden Jahren deutlich verändern. Neue und sehr unterschiedliche Ansätze wie bispezifische oder immunregulatorische Antikörper, die Tumorvakzine oder genmodifizierte T-Lymphozyten u.a.. werden allein oder in Kombination mit bewährten Medikamenten eingesetzt werden.

Wie die Behandlung funktioniert und welche vielversprechenden anderen Ansätze es gibt …

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Novartis veranstaltet MPN-Patiententage am 27. Januar in Berlin und 17. März in Mannheim. Im Fokus der Veranstaltungen stehen die drei seltenen Krankheiten Myelofibrose, Polyzythämia vera und Chronische Myeloische Leukämie.

Der Austausch mit anderen Patienten oder Angehörigen zu Myeloproliferativen Neoplasien (MPN) kann dem Betroffenen dieser seltenen Bluterkrankungen helfen, den Alltag besser zu bewältigen. Fachliche Unterstützung durch medizinische Experten und Selbsthilfegruppen wie LeukaNET und MPN-Netzwerk tragen ebenfalls dazu bei. Leukämie-Online wird zum Thema CML-Patientenperspektive mit einem unabhängigen Vortrag unseres Mitglieds Bernhard für Fragen und Antworten von Patienten bereitstehen.

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MBP Patiententag stuttgart 2

"Gemeinsam für MPN" - Unter diesem Motto fand am 14.Oktober 2017 in Stuttgart ein MPN-Patiententag statt. MPN steht für MyeloProliferative Neoplasien und umfasst Erkrankungen wie die CML, Polycythaemia vera und Myelofibrose. Diese Erkrankungen haben gemeinsam, dass sie seltene, chronische und bösartige Bluterkrankungen sind.

Bei diesem von Novartis organisierten Patienteninformationstag hatten  Betroffene und Angehörige Gelegenheit, sich zu diesen seltenen Erkrankungen in ärztlichen Fachvorträgen zu informieren. Dabei wurde über die Entstehung der Erkrankungen Laborkontrollen, Hautpflege oder Wege zur Krankheitsbewältigung referiert.

In den Pausen konnten sich Patienten und Angehörige auf dem Wissensmarktplatz noch mit Broschüren weitere Anregungen einholen, die zum Umgang mit den Krankheiten und einer positiven Bewältigung der Situation beitragen können. Leukämie-Online war ebenfalls mit einem Informationsstand und einer kurzen Präsentation der Patientenperspektive durch Karl Dambach vertreten.

Weitere MPN-Patiententage finden am 28.10. in Bochum, am 4.10. in Frankfurt/Main, am 11.11. in Rostock und am 2.12. in Aachen statt. Das ausführliche Programm und weitere Einzelheiten sind hier ersichtlich.

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Im April dieses Jahres wurde erstmals in der ARD über den möglichen Einsatz von Methadon als Krebsmedikament berichtet. Dieser Bericht und nachfolgende Beiträge in unterschiedlichen Medien haben zu hohen Erwartungen bei Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen und ihren Angehörigen geführt. Im Rahmen der Jahrestagungen der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO, OeGHO und SGMO) fand die Debatte "Methadon als Tumortherapeutikum? Pro und Contra" mit über 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die DGHO hat hierzu diese Pressemitteilung veröffentlicht.

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2015 04 27 14 51 45 Tipps für Leukämie Patienten Warum informieren so wichtig ist Notizbuch GesDer Bayerische Rundfunk hat am 27.4. verschiedene Beiträge zum Thema "Neue Wege in der Leukämie-Therapie" gesendet. Der Beitrag enthält Interviews von Prof. Andreas Mackensen, Direktor der Medizinischen Klinik 5, Universitätsklinikum Erlangen, Studienleiter einer AML-Studie mit Sorafenib, von Johannes Schwindl, Leukämie-Patient und Teilnehmer an dieser Studie, sowie von Leukämie-Online-Gründer Jan Geissler zum Thema "Warum informieren so wichtig ist".

Link zu den Webstreams:

Auf Spiegel Online ist ein Gespräch mit Jutta Hübner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft. 2009 bis 2012 leitete sie den Bereich Palliativmedizin, supportive und komplementäre Onkologie am Universitätsklinikum Frankfurt.

http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/alternative-medizin-wir-muessen-den-menschen-als-ganzes-betrachten-a-893838.html

dlh-iconAm 28. November 2011 ist die neue DLH-INFO 46 zum Download freigegeben worden. Die aktuelle Ausgabe enthält u.a. einen Bericht über den Welt-CML-Tag 2011 sowie einem ausführlichen Beitrag von Dr. Susanne Saußele (Mannheim) zur CML. Außerdem hat die DLH die 2. Auflage des "Ratgebers für Patienten nach allogener KMT oder SZT" sowie eine Broschüre "Infektionen? Nein Danke! Wir tun war dagegen! Vermeidung übertragbarer Krankheiten bei Patienten mit Abwehrschwäche im häuslichen Umfeld" bereitgestellt.

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Gute Arzt-Patienten-Kommunikation ist ein Schlüssel zu mehr Wirtschaftlichkeit und besseren Therapieerfolgen in der Onkologie, so Dr. Friedrich Overkamp, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) bei der DGHO-Frühjahrstagung in Berlin. "Es ließen sich sicher Kosten einsparen. Wenn es konsequenter gemacht würde, ließen sich sicher auch Rezidive vermeiden und möglicherweise, zum Beispiel bei Patienten mit chronisch myeloischer Leukämie, sogar Heilungen erzielen", so Overkamp.

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Arsentrioxid wird bislang bei der akuten Promyelozytenleukämie (APL) unterstützend bei einem Rückfall eingesetzt. Neuere Beobachtungen unterstützen nun einen früheren Beginn der Therapie.

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BresaGen Inc (Australien/USA) hat ein Patent in den USA, Australien, Neuseeland und Singapur auf sein Antikrebsmedikament E21R erhalten. Der Patentschutz betrifft die zelltötende Aktivität von E21R, die für die verantwortlich ist, diejenigen bösartigen Zellen zu zerstören, die sich in myeloischer Leukämie entwickeln.

British Biotech plc führt zudem gegenwärtig mit E21R eine Phase II-Studie in Großbritannien durch, die auf die Behandlung Akuter Myeloischer Leukämie abzielt. Außerdem führt BresaGen eine Phase II-Wirksamkeitsstudie in Australien zur Behandlung von CMML (Chronische Myelomonozytische Leukämie) durch (23. Jan 2002).
Bei Patienten mit rezidivierten indolenten follikulären Lymphomen kann die Remissionsrate erheblich gesteigert werden, wenn sie zusätzlich zur Chemotherapie mit dem monoklonalen lymphomspezifischen CD20-Antikörper Rituximab behandelt werden. Noch deutlicher wird dieser Vorteil der neuen Therapie bei Mantelzell-Lymphomen.

Entsprechende Daten hat PD Dr. Martin Dreyling (München) im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO/ÖGHO) in München vorgestellt.

Wie Dreyling berichtet hat, verlaufen indolente follikuläre Non-Hodgkin-Lymphome langsam, enden aber tödlich. Die Erkrankung wird bei über 90% der Patienten erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert; eine Heilung ist dann praktisch unmöglich. Durch die etablierte Chemotherapie mit Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin und Prednison (CHOP) kann aber bei über 90% der erstbehandelten Patienten eine Remission erreicht werden.

Bislang gibt es keine signifikanten Studienergebnisse, die belegen, daß bereits in der Primärtherapie bei follikulären Lymphomen eine Addition von Rituximab von Vorteil wäre, sagte Dreyling. Anders dagegen bei Rezidiven in einer Studie der Deutschen Studiengruppe Niedrig-Maligne Lymphome (GLSG) mit Patienten mit rezidivierten follikulären Lymphomen. Dort wurde mit der Therapie aus Fludarabin, Cyclophosphamid und Mitoxantron (FCM) bei 68 Prozent eine komplette oder partielle Remission erreicht. Jedoch betrug die Ansprechrate 95%, wenn zu dieser Chemotherapie Rituximab hinzukam.

Noch deutlicher war der Vorteil der zusätzlichen Antikörpertherapie bei rezidivierten Mantelzell-Lymphomen. Hier sprachen auf die FCM-Therapie 27% der Patienten an, mit FCM plus Rituximab waren es 77 Prozent. Die GLSG empfiehlt daher inzwischen die Kombination von FCM und Rituximab für solche Patienten als Standard, sobald nach einer Therapie mit CHOP ein Rezidiv auftritt.

Anders als beim follikulären Lymphom profitieren Patienten mit Mantelzell-Lymphomen bereits bei der Primärtherapie klar von Rituximab zusätzlich zur Chemotherapie, betonte Dreyling. Inzwischen gebe es Studiendaten, wonach durch eine entsprechende Kombination schon in der Initial-Therapie die Responderrate um ein Drittel erhöht wird. Die Nachbeobachtungszeiten seien gegenwärtig noch zu kurz, um zu entscheiden, ob Rituximab auch die Dauer der Remissionen verlängere, so Dreyling. Tendentiell sprächen Studiendaten aber schon dafür.

Quelle: Artikel in der Ärzte Zeitung vom 25.11.2002 (wst).
Die Menschen in Weiß sind noch immer Alleinherrscher über die Therapiewahl. Patienten haben keine Stimme. Eine Psychiatrie- Forschungsgruppe ist wild entschlossen, das zu ändern - so ein lesenswerter Artikel auf NetDoktor.de.

(Gekürzte Fassung des Artikels von NetDoktor.de, vollständiger Artikel siehe untenstehender Link)

Der mündige Patient - gut klingt das: Das Bundesgesundheitsministerium möchte Patienten zum "Partner im medizinischen Entscheidungsprozess" machen. Bislang war dies aber eher ein Lippenbekenntnis. "Ich habe Kliniken erlebt, wo massiv gegen Patienteninteressen gearbeitet wurde" - keine Ahnung von den Nebenwirkungen der Medikamente, die er täglich schluckte, keine Mitsprache bei der Entscheidung, welche Pillen überhaupt richtig für ihn waren, keine Rede davon, welche Alternativen es gegeben hätte. Was gut war, entschieden andere - über seinen Kopf hinweg - so ein Betroffener mit 22 Jahren Erfahrung am eigenen Leib. Als Patientenvertreter ist er Teil des Pilotprojekts mit Psychiatrie-Patienten am Klinikum rechts der Isar in München. 

Der Patient sei kein Einzelfall, wie Zahlen aus England beweisen. "Bei weniger als 10% aller Entscheidungen werden die Patienten miteinbezogen", sagt Dr. Werner Kissling vom Centrum für Disease Management der Psychiatrischen Klinik der TU München und Leiter des Projekts. "Die Patienten wollen mitreden, dürfen aber nicht." Das soll sich mit dem Projekt "Shared decision making" (SDM) ändern: Vorlieben und Wünsche der Patienten sollen stärker in den Vordergrund rücken, Ärzte sollen mehr auf ihre Vorstellungen, Erwartungen, Bedenken, Ängste und Wünsche eingehen. Der Arzt bleibt Experte für das Wissen, der Patient für seine Vorlieben. Beide suchen gemeinsam nach der richtigen Therapie und teilen sich die Verantwortung dafür. Praktisch heißt das, die Patienten müssen sich informieren. Videos, Broschüren, Tonbänder oder das Internet sind Entscheidungshilfen für oder gegen eine bestimmte Therapie. Die Ärzte bekommen Anhaltspunkte, was die Patienten gut finden, und was nicht. Die Aussagen fließen in die Auswahl der richtigen Therapie ein. 

Derzeit seien rund 50% der Patienten nicht über die Nebenwirkungen von Medikamenten aufgeklärt, bei 60% gebe es kein Gespräch darüber, wie sich Rückfälle verhindern ließen, weiß Kissling. Viele Therapiekonzepte berücksichtigen das Individuum nicht, Ärzte stülpen ihnen Therapien über, bei denen die Patienten oft nicht wissen, wie ihnen eigentlich geschieht. Der Arzt trifft die Entscheidung, der Patient kooperiert und befolgt, was ihm die Menschen in weiß empfehlen oder verschreiben. Eine Gratwanderung ist das, zwischen wohlwollender Beratung und Bevormundung. Ein "paternalistisches Modell", jetzt soll es ausgedient haben. Denn bei vielen Patienten macht sich Unmut breit, sie betreiben "Ärztehopping", laufen von Arzt zu Arzt, so die Erfahrung Kisslings. [...]

Vollständiger Artikel/Quelle: NetDoktor.de vom 10.12.2002
28% der Ärzte in Deutschland sehen sich mit Patienten konfrontiert, die konkret nach bestimmten Medikamenten oder Behandlungsmethoden fragen, über die sie als Mediziner selbst nur unzureichend informiert sind oder die sie aus medizinischen Gründen nicht verschreiben wollen. Sogar knapp die Hälfe aller Patienten in Deutschland (47%) erklärt, dass sie ihrem behandelnden Arzt die genauen Wünsche hinsichtlich der Marke des zu verschreibenden Medikaments mitteilen. Das berichtet die Ärztekammer Niedersachsen in einer Presseveröffentlichung Anfang Juli.

Die Zahlen basieren auf einer Untersuchung der Unternehmensberatung Cap Gemini Ernst & Young. Im Zeitraum zwischen Januar und Mai 2003 wurden 4 042 Privatpersonen, 1 421 Ärzte, 76 Pharma-Manager und 33 Leistungserbringer wie Krankenkassen in den USA, Frankreich, Deutschland und Großbritannien befragt. Die Informationslage der Patienten beruht in hohem Maße auf eigener Recherche.

Knapp zwei Drittel nutzen regelmäßig Quellen außerhalb der Arztpraxis, um sich über Krankheiten und Behandlungsmethoden zu informieren: Die eigene Krankenkasse, Freunde und Familie, die Medien und Apotheker sind die wichtigsten Quellen. Das Internet hat entgegen allgemeiner Annahmen noch keinen so hohen Stellenwert. Erst 28 Prozent aller befragten Patienten nutzen es als Quelle (Deutschland 34 Prozent, USA 40 Prozent).

Quelle: Deutsches Ärzteblatt vom 4.7.2003.
Ärzte und Krankenkassen haben sich am 22. Januar 2004 auf Änderungen an den Regelungen der Gesundheitsreform verständigt, die für einen Teil der Patienten die zusätzlichen finanziellen Belastungen bedeutet hätten. Die Korrekturen betreffen insbesondere die Fahrtkostenerstattung sowie die Praxisgebühr bei chronisch Kranken. Zumindest für Transplantationspatienten dürfte damit eine Mehrbelastung durch Fahrtkosten vom Tisch sein; inwiefern in ambulanter Behandlung befindliche Leukämiepatienten unter die neuen Regelung der "vergleichbaren Umstände und Behandlungen" fallen, bleibt jedoch noch zu klären. Wir möchten dies gerne diskutieren

Der gemeinsame Bundesausschuss der Leistungserbringer und der Krankenkassen fand in Bonn eine neue, weitergehende Definition chronischer Erkrankungen sowie eine Fahrtkostenregelung, die weitgehend den Zustand vor der Gesundheitsreform wieder herstellt. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt begrüßte die Neuregelungen, die mit sofortiger Wirkung in Kraft treten sollten.

Nach dem Beschluss des Bundesausschusses gilt künftig jeder Patient als chronisch krank, der sich in einer Dauerbehandlung befindet, die mindestens einen Arztbesuch pro Quartal erforderlich macht. Zusätzlich muss der Patient eines von drei Kriterien erfüllen:
  • Er muss in Pflegestufe 2 oder 3 eingestuft sein oder
  • über eine Behinderung beziehungsweise Erwerbsminderung von mindestens 60% verfügen oder
  • vom Arzt bescheinigt bekommen, dass ein Absetzen der Behandlung (medizinische Behandlung, Psychotherapie, Arzneimitteltherapie oder Behandlungspflege, Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln) eine lebensbedrohliche Verschlimmerung herbeiführen, die Lebenserwartung vermindern oder eine dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität bedeuten würde.
Für alle diese Patienten gilt dann eine jährliche Zuzahlung von höchstens einem statt zwei Prozent des Bruttojahreseinkommens.

Kosten für die Fahrt zur Behandlung können die Krankenkassen künftig bei Strahlen- und Chemotherapie sowie bei Dialyse übernehmen. Zusätzlich können Fahrtkosten aber auch erstattet werden, wenn "vergleichbare Umstände und Behandlungen" vorliegen. Außerdem gilt die neue Regelung für Schwerbehinderte mit außergewöhnlicher Gehbehinderung, Erblindung oder besonderer Hilfsbedürftigkeit sowie unter vergleichbaren Umständen auch dann, wenn kein Schwerbehindertenausweis vorliegt.

Gesundheitsministerin Schmidt sagte in Berlin, mit den neuen Richtlinien sei sichergestellt, dass in der Gruppe der chronisch Kranken niemand durch die Zuzahlungen überfordert werde. Auch mit der Ausweitung der Erstattung von Fahrtkosten zeigte sich Schmidt zufrieden.

Bei der Praxisgebühr gelten die Änderungen rückwirkend ab 1. Januar. In Köln beschlossen am Abend die Spitzenvertreter von Ärzten und Krankenkassen, dass Rezepte für die Anti-Baby-Pille wo medizinisch möglich für einen Zeitraum von sechs Monaten ausgestellt werden können. Auch so genannte nicht ärztliche Psychotherapeuten (meist Kinder- oder Jugendpsychotherapeuten) dürfen eine Quittung über die beim Erstbesuch eines Arztes im Quartal fällige Praxisgebühr von zehn Euro auszustellen. Die Gebühr wird dann bei einem Arztbesuch im selben Quartal nicht erneut fällig.

Bei "planbaren Notfällen" muss die Gebühr nicht mehr mehrfach entrichtet werden. Beispiel dafür ist nach Darstellung des Sprechers der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Roland Stahl, etwa eine Verletzung an einem Freitag, die vom Hausarzt behandelt wird. Dort wurde Praxisgebühr bezahlt. Muss aber am Wochenende dann der ärztliche Notdienst wegen eines Verbandswechsels bemüht werden, muss nicht noch einmal die Gebühr bezahlt werden.

Außerdem dürfen Laborärzte keine eigene Praxisgebühr verlangen, wenn kurz vor Quartalsende eine Blut- oder Gewebeprobe entnommen wird, die das Labor erst im nächsten Quartal analysieren kann.

(Quelle: Yahoo!-Artikel vom 22.01.2004)


AUFRUF: Welche Erfahrungen habt Ihr als Leukämiepatienten mit der Handhabung der Praxisgebühr und der Übernahme von Fahrtkosten gemacht? Habt Ihr Euren Arzt schon auf die kürzlich beschlossenen Änderungen zur Reform angesprochen? Oder hat sich Eure Krankenkasse schon zu der revidierten Regelung geäussert?
Wir möchten gerne über Eure Erfahrungen bzgl. der Gesundheitsreform erfahren und einen Erfahrungsaustausch bieten! Vielleicht können wir gemeinsam etwas Einfluss ausüben und unsere Patientenrechte vertreten. Bitte schreibt Eure Erfahrungen hier ins Forum oder sendet mir eineE-Mail.
Ein Austausch zu diesem undurchsichtigen Reformwirrwarr ist sicherlich sehr hilfreich! -- Jan.
Viele Krebspatienten leiden nach Chemotherapie, Bestrahlung oder Knochenmarktransplantation unter chronischer Müdigkeit. Bislang gingen Mediziner davon aus, dass sich Patienten nach diesen Therapien körperlich schonen sollen. Die Berliner Charité möchte nun im Rahmen einer Studie bis Ende 2005 untersuchen, ob nicht gerade der Verzicht auf Aktivität zu einem schwächenden Teufelskreis führt. Aktuell werden Teilnehmer für diese Studie gesucht.

Die Wissenschaftler der Berliner Charité denken um: "Wir nehmen an, dass der Verzicht auf Aktivität zu einem Teufelskreis an körperlicher Schwächung führt", sagt Fernando Dimeo vom Institut für Sportmedizin der Charité Campus Bejamin Franklin. "Ein gezieltes körperliches Aufbautraining bringt den Patienten hingegen einen Gewinn an Lebensqualität." Während untrainierte Patienten kaum 100 Meter am Stück laufen könnten, schafften Kranke nach sechs Wochen Aufbautraining 3,5 Kilometer. Zudem vertrügen sie die Chemotherapie besser.

Patienten, die an der bis Ende 2005 laufenden Studie teilnehmen wollen, sollten eine Knochmarktransplantation, eine Bestrahlung oder eine Chemotherapie hinter sich haben. Eine Gruppe wird drei mal wöchentlich 40 Minuten lang unter ärztlicher Kontrolle trainiert. Die Vergleichsgruppe erhält eine sogenannte kognitive Verhaltenstherapie. Die Patienten lernen dabei, ökonomisch mit ihren Kräften umzugehen und Probleme zu vermeiden.

Interessenten können sich in der Zeit von 9.00 bis 17.30 Uhr unter 030/8445 4767 melden. Dort ist ein Anrufbeantworter geschaltet - die Ärzte rufen zurück.

Quelle: Yahoo-Artikel vom 17.03.2004

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