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Die amerikanische Zulassungsbehörde FDA wird seinem Ausschuss für Krebsmedikamente (ODAC) bei einem heute im Rahmen der ASCO-Konferenz stattfindenden Treffen die Frage stellen, ob eine niedrigere Standarddosis für Dasatinib bei CML in chronischer Phase angemessen wäre. In einem vorbereitenden Dokument für den Ausschuss schlug die FDA eine Dosis von 50mg zweimal täglich statt der in ersten Studien festgelegten 70mg vor, um dadurch eventuell die Nebenwirkungen zu verringern, ohne die Wirksamkeit zu beeinträchtigen.

Das Unternehmen Bristol Myers-Squibb (BMS) hat die Zulassung von Dasatinib (Handelsname Sprycel) bei Glivec-Resistenz in den Indikationen CML und Philadelphia-Chromosom-positiver ALL beantragt. Die FDA muss darüber bis zum 28. Juni 2006 entscheiden.

Im Vorfeld hatte BMS eine Phase-I-Dosiseskalationsstudie mit Dasatinib durchgeführt. "Die Phase-I-Studie ergab keine maximale verträgliche Dosis; daher wählte der Bewerber die auf Basis der beobachteten Wirksamkeit empfohlene Dosis für Phase II", so das Vorbereitungsdokument zum Meeting. "In der Phase-I-Studie wurde jedoch auch Wirksamkeit auch bei niedrigeren Dosen als der empfohlenen Phase-II-Dosis beobachtet". Die FDA berictet weiter, dass bei Patienten mit CML in chronischer Phase, dass "es keinen Nachweis eines linearen Ansprechens auf die Dosis" gebe, da die Mejrheit der weitgehenden zytogentischen Antworten (MCyR) bei Patienten in der 2x50mg/Tag, 1x105mg/Tag oder 2x70mg auftraten. Die Gruppen mit höheren oder niedrigeren Dosen erreichten schlechtere Ansprechraten, so die Behörde.

"Basierend auf dem Nachweis von kompletten hämatologischen und weitgehenden zytogenetischen Antworten bei Dosen unter 70mg, eine Startdosis von zweimal täglich 50mg oder weniger könnte angemessen sein in chronischer Phase, mit Dosiserhöhung nach Bedarf abhängig von Ansprechen und Nebenwirkungen", so der Schluss der FDA.

Bedeutendere mit Dasatinib in Verbindung gebrachte Nebenwirkungen in den Studien waren Blutungen, niedrige Blutwerte (Myelosuppression), Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme), Störungen der Verdauung und Herzprobleme (kongestives Herzversagen, linksventrikuläre Fehlfunktion, Herzrhythmusstörungen/QT-Verlängerung).

Zusätzlich zur potentiellen Verringerung der Nebenwirkungen mit einer niedrigeren Dosis nennt die FDA als offenen Punkt, "ob genügend Daten bereitgestellt wurden, um Dasatinib für die imatinib-verträgliche Population zu empfehlen". Die Bewerbung von BMS um Markzulassung von Dasatinib beinhaltet Daten von der Phase-I-Studie und vier Phase-II-Studien von insgesamt 445 Patienten mit hämatologischen Erkrankungen und Glivec-Resistenz oder -Unverträglichkeit. Insgesamt sprachen nach 12 Wochen Therapie 45% der Patienten in chronischer Phase mit mindestens einer weitgehenden zytogenetischen Remission an. In den anderen Studien bewegten sich die weitgehenden hämatologischen Ansprechraten zwischen 30% und 60%.

BMS wird im Meeting auch die Daten einer randomisierten Studie (CA 180017) vorstellen, in der Dasatinib in Standarddosis mit Imatinib in Hochdosis bei Imatinib-resistenten Patienten verglichen wurde. Nach FDA-Angaben ergaben die vorläufigen Ergebnisse, dass 45% im Dasatinib-Arm und 21% im Imatinib-Arm
eine weitgegende zytogenetische Antwort aufwiesen.

Quelle: FDA-Eilmeldung vom 01.06.2006, Übersetzung von Jan ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.

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