Eine immer wieder aufkommende Diskussion im Rahmen der CML-
Diagnostik ist die der Vergleichbarkeit von RQ-
PCR-Werten zwischen Labors. Eine kanadische Studie von 38
PCR-Laboren untersuchte in diesem Zusammenhang die Variation von Ergebnissen zwischen den Laboren in Bezug auf ihre Log-Werte. Die Ergebnisse zeigen, dass weiterhin bis zu einem Erreichen einer weltweit standardisierten
PCR bei CML eine Vergleichbarkeit zwischen den Labors nicht gegeben ist. Um den Verlauf einer Therapie zu beurteilen, müssen daher die
PCR-Werte weiterhin kontinuierlich im gleichen Labor gemacht werden. Zur Überwindung dieser Herausforderung hat eine Gruppe von CML-Experten eine Initiative zur weltweiten
PCR-Standardisierung initiiert.
Kanadische Studie: PCR-Ergebnisse zwischen Labors kaum vergleichbar
Die "Teal-Time Quantitative Reverse Transcription Polymerase Chain Reaction" (RQ-
PCR) hat sich als Standardmethode für die Verlaufskontrolle bei
minimaler Resterkrankung bei CML etabliert. In den Jahren 2004 und 2005 tauschten 38 verschiedene Labore in Nordamerika drei verschiedene Gewerbeproben aus, um mit RQ-
PCR die
RNA-
Transkript-Niveaus von
BCR-ABL-positiven Zellinien zu messen. In der vorliegenden Studie wurden die Ergebnisse der quantitativen Messungen vorgestellt, in denen die Labore unterschiedliche Plattformen, Referenzgenen, Reagenzien und Kalkulationsmethoden verwendeten. Das Ergebnis war, dass die Log-Reduktionen bei den gleichen Gewebeproben in gleicher Verdünnung voneinander um 1.6 bis 3 log abwichen.
Unabhängig von der Verwendung einer spezifischen Methode und Plattform für die RQ-
PCR-Messung erscheint es daher wichtig, dass Labore an Sicherungsmaßnahmen teilnehmen, die die konsistente und akzeptable Testgenauigkeit und
Sensitivität sicherstellen. Die Studie betont die Erforderlichkeit einer Optimierung von RQ-
PCR vor dem Anbieten von klinischer
Diagnostik, und den Bedarf an allgemeingültigen Standards, die für die Testkalibrierung verwendet werden können.
"CML Alliance" initiiert internationale PCR-Standardisierung
Nach Erreichung einer hämatologischen und zytogenetischen Antworten ist ein stabiles molekulares Ansprechen auf die CML verbunden mit einem progressionsfreien Überleben von Patienten mit Ph-positiver CML. Die Q-
RT-PCR wurde von Experten als die effektivste Methode ausgewählt, um das molekulare Ansprechen bei diesen Patienten zu überwachen, da extrem niedrige Niveaus der Resterkrankung anhand des für CML typischen
BCR-ABL-
Gens detektiert werden können.
Eine Gruppe internationaler CML-Experten um Dr. Druker, Hochhaus, Deininger und Hughes arbeiten momentan an der Etablierung eines allgemeinen Standards zur Durchführung der Q-
RT-PCR und der Interpretation der Ergebnisse.
Am 6. August 2007 kündigte MolecularMD, ein auf Molekulardiagnostik spezialisiertes und von Dr. Druker im Jahr 2006 mitgegründetes US-Unternehmen, seinen Beitritt zur "CML Alliance" an. Im Rahmen dieser ebenfalls kürzlich gestarteten Initative werden angeschlossene Labore einen vereinbarten Standard zur Q-
RT-PCR verwenden, um größtmögliche Genauigkeit und Vergleichbarkeit der
PCR-Ergebnisse bei
Ph+CML zu erreichen. Im Rahmen der "CML Alliance" erhalten Ärzte und Labore hierzu Zugriff auf unterstützende Dokumente und Prozesse.
Quellen:
- Inter-Laboratory Comparison of Chronic Myeloid Leukemia Minimal Residual Disease Monitoring. Summary and Recommendations. Zhang T et al.: J Mol Diagn. 2007 Aug 9; From the Department of Pathology,* Molecular Diagnostics, and the Department of Medicine, Princess Margaret Hospital, The University Health Network, Toronto, Ontario; and the Department of Laboratory Medicine and Pathobiology, University of Toronto, Toronto, Ontario, Canada.
- Monitoring CML patients responding to treatment with tyrosine kinase inhibitors: review and recommendations for harmonizing current methodology for detecting BCR-ABL transcripts and kinase domain mutations and for expressing results - Hughes T, Deininger M, Hochhaus A, et al.: Blood. 2006;108(1):28-37
- CML Alliance zur PCR-Standardisierung
- MolecularMD zur PCR-Standardisierung
Übersetzung und Zusammenfassung von Jan, ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
hämatologisch
das Blut bzw. die Blutbildung betreffend
Sensitivität
Analytische Nachweisgrenze einer Untersuchung
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Diagnostik
Gesamtheit der Untersuchungen, die der Feststellung oder genaueren Abklärung einer Erkrankung dienen
Transkript
Mit Hilfe der PCR lassen sich kleinste Mengen an Erbinformationen in kurzer Zeit stark vervielfältigen, so dass auch das BCR-ABL-Gen so oft kopiert wird, bis es in ausreichender Menge vorliegt, dass es eindeutig nach- gewiesen werden kann. Diese BCR-ABL-Kopien nennt man Transkripte.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
RT-PCR
Reverse Transcriptase-PCR (RT-PCR). Isolierte mRNA wird zunächst mit der reversen Transkriptase in cDNA umgeschrieben, die dann als Ausgangspunkt für die Amplifikation dient.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
PCR
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction: Untersuchungsverfahren zur schnellen Vervielfältigung (Amplifikation) bestimmter Abschnitte der RNA oder DNA.
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
GUS
ß-Glucuronidase ist ein Enzym
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
Minimale Resterkrankung
Eine Art von tiefer Remission bei CML, bei der BCR-ABL dennoch mittels PCR nachweisbar ist
Philadelphia-Chromosom
Charakteristisches Merkmal der chronisch myeloischen Leukämie. Die Chromosomenmutation entsteht durch Transfer des Hauptteils des langen Arms von Chromosom 9 nach Chromosom 22 (= Translokation).
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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