Imatinib verursacht unabhängig von der Dosis eine zu geringe oder eine zu starke Pigmentierung der Haut (Hypo- bzw.
Hyperpigmentierung) bei einer beträchtlichen Anzahl indischer Patienten mit Ph+ CML, so die Ergebnisse einer auf
ASH vorgestellten Studie. Dies erfolgt offensichtlich aufgrund eines veränderten Melanin-Stoffwechsels durch den Tyrosinweg. Einige dieser Veränderungen (Überpigmentierung und extreme Verdünnung der Haut) sind aus kosmetischer Sicht störend.
Die Forscher haben über die von
Imatinib (IM) hervorgerufenen Hautveränderungen (verallgemeinerte Unterpigmentierung) bei Patienten mit
Philadelphia-Chromosom positiver
chronischer myeloischer Leukämie (Ph+ CML) oder mit gastrointestinalen Stromatumoren (GIST) bereits früher berichtet.
Anschließende Berichte des M.D. Anderson Krebszentrums in Texas bestätigten solche Forschungsergebnisse. Derartige Veränderungen könnten bei der braunhäutigen Bevölkerung Indiens anders und schwerer sein.
Eine Gruppe von 200 Patienten mit
Philadelphia-Chromosom positiver
chronischer myeloischer Leukämie (Ph+ CML) in verschiedenen Krankheitsstadien, die
Imatinib in einer Tagesdosis von 300 mg bis 800 mg (Kinder 200 mg täglich) erhielten, wurden für eine durchschnittliche Dauer von 14 Monaten (zwischen 5 und 72 Monaten) untersucht. Hautveränderungen jeglicher Art oder Schwere der
Symptome wurde bei 120 (60 %) Patienten beobachtet. Unterpigmentierung allein (üblicherweise verallgemeinert) wurde bei 75 Patienten (32,5 %) beobachtet, kombinierte Unterpigmentierung und Überpigmentierung bei 39 (19,5 %) Patienten, Unterpigmentierung + extreme Verdünnung der Haut bei 3 (1,5 %) Patienten und der klassische Hautausschlag 3/4 Grades bei 2 (1 %) Patienten. Hautveränderungen traten bei allen Dosisstärken auf.
Typischerweise waren die zu stark pigmentierten Flecken örtlich auf den Gesichtsbereich über die Stirn und/oder in einem Schmetterlingsmuster über die Bereiche der Wangen und den Nasenrücken begrenzt. Die
Imatinib-Dosis wurde bei Patienten, bei denen nur Pigmentveränderungen auftraten, nicht verändert.
Quelle: Tapan Saikia et al., Mumbai, Maharashtra, Indien.
ASH-Abstract Nr #2963. Übersetzung und Zusammenfassung durch Alice/Jan.
Philadelphia-Chromosom
Charakteristisches Merkmal der chronisch myeloischen Leukämie. Die Chromosomenmutation entsteht durch Transfer des Hauptteils des langen Arms von Chromosom 9 nach Chromosom 22 (= Translokation).
Hyperpigmentierung
Übermäßig starke Einlagerung von Farbpigmenten (Melanin) in der Haut, die zur Braunfärbung von Stellen der Haut führt. Betroffen sein können Teile der Haut oder die gesamte Hautfläche.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Philadelphia-Chromosom
Charakteristisches Merkmal der chronisch myeloischen Leukämie. Die Chromosomenmutation entsteht durch Transfer des Hauptteils des langen Arms von Chromosom 9 nach Chromosom 22 (= Translokation).
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
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