Die diesjährige CML-Weiterbildungssitzung bei der Jahrestagung der Amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie ("ASH Education Session") trug den Titel "Verfeinerung und Neudefinition des Standes der Technik in der Behandlung der Chronisch-Myeloischen Leukämie". Die ASH-Weiterbildungssitzungen beinhalten üblicherweise einen breiten Überblick über aktuelle Fortschritte zum Verständnis der Erkrankung, wie sich diese in klinische Anstrengungen zur Vermeidung von Progression der Erkrankung und Resistenzentwicklungen gegenüber den Medikamenten übersetzen lassen, sowie Forschungsstrategien zur langfristigen Kontrolle der Erkrankung und schließlich zur Heilung. Im Vergleich zu früheren Jahren, in denen sich die Vorlesungen auf Therapien zur Verbesserung der Lebenserwartung fokussierten, zeigte die diesjährige Sitzung, dass der Blickwinkel bei der CML sich langsam in Richtung einer Ära verschiebt, in der die Lebenserwartung von CML-Patienten derjenigen der gesunden Bevölkerung entspricht und sich die Anstrengungen auf behandlungsfreie Remissionen und die Lebensqualität beschränken. Heilung für alle wäre der nächste bedeutende große Schritt, aber obwohl viel geforscht wird, ist die Heilung für die meisten Patienten noch ein fernes Ziel.
Welcher TKI? Die Qual der Wahl (Dr. Tim Hughes)
Dr. Tim Hughes aus Australien hielt den ersten Vortag des diesjährigen ASH-CML-Programms, in dem er die drei wichtigsten Ziele der heutigen Behandlung der CML diskutierte.
1. Normale Lebenserwartung durch Vermeidung der Progression der CML und von durch die Therapie verursachten Organschäden
2. Normale Lebensqualität durch Minimierung der Nebenwirkungen der Medikamente
3. Erreichen einer Remission, die eine weitere Behandlung unnötig macht (durch nachhaltiges tiefes molekulares Ansprechen und durch das Immunsystem kontrollierte Unterdrückung der Erkrankung).
Zur normalen Lebenserwartung wurde die Wirksamkeit und Sicherheit der vielen Optionen zur Erstlinienbehandlung, die den Patienten heute in vielen Ländern zur Verfügung stehen, angesprochen. Im Vergleich mit Imatinib zeigten alle zugelassenen Medikamente der zweiten Generation, Nilotinib, Dasatinib und Bosutinib ein schnelleres, tieferes Ansprechen und ein signifikant niedrigeres Risiko einer Progression der CML. Allerdings weist Imatinib die geringste Toxizität auf. 30% der mit Nilotinib behandelten Patienten haben Gefäßprobleme erfahren, dabei wiesen allerdings die meisten betroffenen Patienten bereits vorher Risikofaktoren für Gefäßerkrankungen auf. Bei Dasatinib waren viele Patienten von Pleuraergüssen betroffen, deren Häufigkeit mit der Behandlungsdauer und dem Alter der Patienten zunahm (7% im ersten Jahr, und jeweils zusätzlich 5% in den Jahren 2-4). Unter Imatinibbehandlung erreichen etwa 40% der Patienten ein tiefes molekulares Ansprechen, während dieser Wert für Nilotinib und Dasatinib bei 60-80% geschätzt wird. Tiefes molekulares Ansprechen ist die Voraussetzung für einen sicheren Behandlungsstop, der dann bei etwa 40% der Patienten erfolgreich verlief.
Als Empfehlung für neu diagnostizierte Patienten umriss Dr. Hughes ein maßgeschneidertes Herangehen: zum Zeitpunkt der Diagnose soll der Patient entsprechend des Vorliegens einer oder mehrerer Begleiterkrankungen, dem individuellen CML-Risikoprofil (tief, mittel, hoch) und der individuellen Priorität, eine nicht mehr behandlungsbedürftige Remission zu erreichen, eingestuft werden. Während bei Patienten mit hoher Risikoeinstufung oder dem Wunsch, die Behandlung nach Erreichen einer tiefen Remission absetzen zu können, mit einem TKI der zweiten Generation begonnen werden sollte, könnten alle anderen die Behandlung mit Imatinib beginnen und bei suboptimalem Ansprechen auf ein Medikament der zweiten Generation wechseln können. Für die Auswahl des Medikamentes und die Kontrolluntersuchungen sollten auch andere Erkrankungen wie z.B. Gefäßerkrankungen und Lungenerkrankungen im Auge behalten werden.
Bezüglich der besten Wahl eines TKI nach Therapieversagen eines TKI der zweiten Generation ist die Suche nach Mutationen ein kritischer Faktor. Einige Patienten würden noch auf einen anderen TKI der zweiten Genration ansprechen. Ponatinib wurde als hoch wirksam angesehen, ist aber mit einem hohen Risiko von Gefäßnebenwirkungen bei Patienten mit entsprechendem Risikoprofil verbunden. In diesen Fällen sei eine wirksame Behandlung von Bluthochdruck, Blutfettwerten und die tiefst mögliche Dosis von Ponatinib ratsam.
Aktualisierung der Empfehlungen zur Überwachung der Patienten: Hinweise für die klinische Praxis, Dr. Vivian Oehler
Dr. V. Oehler vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle USA, gab einen Überblick über angemessene zytogenetische und molekulare Überwachungsprozeduren, die während der ersten Jahre der Behandlung angemessen sind, wo das Hauptaugenmerk auf der Prävention eines Fortschreitens der Erkrankung oder Resistenzentwicklungen liegt. Entsprechend den aktuellen Empfehlungen des European Leukemia Net und dem NCCN unterscheiden sich die Meilensteine der Therapie der Medikamente der ersten und der zweiten Generation nicht. Allerdings bedeute ein frühes molekulares Ansprechen auf unter 10% BCR-ABL einen Vorteil von 10%-15% des progressionsfreien Überlebens. Ein schlechteres Ansprechen könnte ein Signal einer schwierigeren Natur der individuellen Krankheit sein - oder ein Hinweis auf mangelhafte Therapietreue. Wenn eine MMR nach 12 oder 18 Monaten erreicht wird, ist die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes des Ansprechens sehr gering. Ein noch tieferes molekulares Ansprechen hat keinen Einfluss mehr auf die Lebenserwartung, es spielt wahrscheinlich nur noch eine Rolle, wenn der Patient die Möglichkeit, die Behandlung absetzen zu können, erreichen will. Auf jeden Fall sollte die Behandlung weiterhin nur innerhalb klinischer Studien abgesetzt werden.
Zur Frage, in welchen Fällen nach Mutationen gesucht werden sollte, riet Dr. Oehler zu einer solchen Untersuchung, wenn BCR-ABL nach 3 Monaten noch >10% sei, wenn kein vollständiges zytogenetisches Ansprechen nach 12 bzw. 18 Monaten erreicht werde, wenn ein Verlust der MMR oder ein Anstieg des BCR-ABL um eine Zehnerpotenz beobachtet werde, im Fällen des Verlusts des hämatologischen oder zytogenetischen Ansprechens und vor einem Wechsel des TKI.
Wenn die Behandlung der nächsten Linie auszuwählen sei, kann eine Mutationsanalyse dabei helfen, die richtige Behandlung auszuwählen. Einige Mutationen sind nur gegen einen
der TKI Nilotinib, Dasatinib oder Bosutinib resistent, wohingegen im Fall einer T315I-Mutation Ponatinib die einzige TKI-Option bleibe. Dr. Oehler legte dar, dass die frühe Durchführung einer Stammzelltransplantation als brauchbare Option in vor einem Wechsel auf die dritte Linie der TKI in Betracht gezogen werden sollte. Gemäß der Daten des Fred Hutchinson Cancer Research Center von mehr als 800 transplantierten Patienten zwischen 1995 und heute betrug die Überlebenswahrscheinlichkeit nach 13 Jahren bei Patienten, die in chronischer Phase transplantiert wurden, etwa 70%, die derjenigen in TKI-induzierter Remission nach einer Blastenkrise transplantierten etwa bei 35%, und die derjenigen während der Blastenkrise transplantierten, nur noch etwa 20%. Eine Transplantation solle also rechtzeitig, z.B. vor eventuellem Wechsel auf den 3. TKI, in Betracht gezogen werden.
Dr. Oehler erläuterte auch die Gründe für eine Langzeit-Überwachung von BCR-ABL durch PCR, vor allem auch zum Erkennen von mangelnder Therapietreue sowie zur Bestätigung des Erreichens einer tiefen molekularen Remission. (Bemerkenswert: Unsere Therapietreueuntersuchung des CML Advocates Network wurde von der Referentin zitiert, als die Therapietreue diskutiert wurde!)
Alternative Ansätze zur Auslöschung des malignen Klons: Kombinationen mit Tyrosinkinasehemmern und darüber hinaus gehende Ansätze, Dr. Richard van Etten
Dr. Richard van Etten vom Tufts Medical Center in Boston trug alternative Ansätze zur Auslöschung der CML-Stammzellen vor. Er umriss, dass entsprechend der Datenlage der laufenden Stop-Studien die TKI-Monotherapie der Mehrheit der CML-Patienten keine Heilung bringen könne. Die wichtigste Frage bezüglich einer Heilung bleibe immer noch, ob die CML-Stammzelle die Ursache des Rückfalles sei, und wenn das so sei, ob man sie angreifen könne, und ob sich ein derartiger Ansatz dann auch in die klinische Praxis übersetzen ließe.
Dr. Van Etten erläuterte dann die für das Überleben der CML-Stammzellen kritischen Signalwege und beschrieb die aussichtsreichsten Ansätze zur völligen Auslöschung der CML.
Neun verschiedene biologische Mechanismen werden zur Zeit in 26 klinischen Studien zur Auslöschung der CML (auf clinical trials.gov zu finden) untersucht: JAK2-Inhibitoren (z.B. Ruxolitinib), Inhibitoren von mTOR, COX, GSK-3beta, MNK, Hedgehog, SMO, 5-LO und HSP90 sowie Arsenik, Autophagieinhibitoren (Chloriquine), Pan-HDAC-Inhibitoren (wie LBH 589), SIRT1-Inhibitoren, PAN-BCL2-Inhibitoren und Proteinsyntheseinhibitoren. Eine Reihe dieser Substanzen werden zur Zeit in frühen PhaseI/II-Studien untersucht. Darüber hinaus werden auch Interferon alpha (z.B. in der deutschen TIGER-Studie), vier verschiedene Impfstoffe (z.B. CML0206), ein monoklonaler Antikörper und weitere auf die Zelloberfläche spezifische Antigene untersucht. Auch das "Aufwecken" schlafender Stammzellen mit G-CSF unter Imatinibbehandlung wird seit mehr als 5 Jahren geprüft.
Zusammenfassend sagte Dr. Van Etten: Obwohl viele potentiell wirksame Medikamente zur Hand seien, würde es sehr schwer werden, den Unterschied nachzuweisen - auch weil eine große Anzahl verschiedener Patientenkohorten unter ähnlichen TKI-Therapien über sehr lange Zeit beobachtet werden müssten. Schon die Rekrutierung von Patienten für solche Studien könne sich als schwierig erweisen, besonders vor dem Hintergrund der guten Wirksamkeit und Verträglichkeit der heutigen Therapien mit TKI. Deshalb muss jede neue Behandlungsform ähnlich sicher und gut verträglich wie die heutigen TKI sein, um bei den Patienten Akzeptanz finden zu können.
Giora Sharf, Jan Geissler, mit Unterstützing durch Niko
Mehr Berichte vom ASH folgen in Kürze.
Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
CML Advocates Network
Weltweites Netwerk von CML-Patientengruppen. Mehr als 80 Patientengruppen in über 60 Ländern gehören dem Netzwerk an. Leukämie-Online ist eines der Gründungsmitglieder und ist Betreiber der Plattform. http://www.cmladvocates.net
Begleiterkrankung
Beschwerden oder Erkrankung(en), die zusätzlich und gleichzeitig zur Haupterkrankung auftreten, oder die Auswirkung solcher zusätzlichen Beschwerden oder Erkrankungen.
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
hämatologisch
das Blut bzw. die Blutbildung betreffend
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Monotherapie
Behandlung mit nur einem Medikament
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Risikofaktor
Umstand, der eine besondere Gesundheitsgefährdung begründet
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Dasatinib
Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825, hemmt u.a. die BCR-ABL- und SRC-Tyrosinkinasen. Zugelassen in der EU seit 2006 für die Behandlung von CML und Ph+ALL.
Nilotinib
Nilotinib, Handelsname Tasigna, Laborname AMN107, hemmt u.a. die BCR-ABL-Tyrosinkinase. Zugelassen in der EU seit 2007 für die Behandlung der CML und Ph+ALL.
Ponatinib
Ponatinib (Entwicklungsname AP24534, Handelsname Iclusig), ein Tyrosinkinaseinhibitor der dritten Generation
Bosutinib
Bosutinib (Entwicklungsname SKI-606, Handelsname Bosulif), ein Tyrosinkinaseinhibitor der zweiten Generation.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Antigen
Molekül, das vom Immunsystem als fremd erkannt wird, Molekül, das von einem Antikörper erkannt wird, z.B. auf der Oberfläche von Zellen
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Kohorte
Gruppe von Patienten mit vergleichbaren Symptomen oder anderen Gemeinsamkeiten, die über eine bestimmte Zeitspanne beobachtet werden.
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
HSP90
Hitzeschockprotein 90 (Heat shock protein 90). Inaktiviert zusammen mit dem Protein p59 den Glucocorticoid-Rezeptor. Wird aktuell in verschiedenen Leukämie-Studien untersucht.
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
PCR
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction: Untersuchungsverfahren zur schnellen Vervielfältigung (Amplifikation) bestimmter Abschnitte der RNA oder DNA.
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
MMR
Gutes molekulares Ansprechen, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,1% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
tiefe molekulare Remission
tiefe molekulare Remission: BCR-ABL1 < 0,01 %
Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Proteine
Große Moleküle, die sich aus über 100 Amonosäuren bzw. Peptiden zusammensetzen
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Kohorte
Gruppe von Patienten mit vergleichbaren Symptomen oder anderen Gemeinsamkeiten, die über eine bestimmte Zeitspanne beobachtet werden.
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
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