Am 5. November 2011 ist die 4. Verordnung zur Änderung der Versorgungsmedizin-Verordnung in Kraft getreten. Die Neufassung bringt für Patienten mit Chronischer Myeloischer Leukämie, Ph-negativer CML, chronischer myelomonozytäre Leukämie, HypereosinophiIie-Syndrom, Polycythaemia vera, Chronische Eosinophilen-Leukämie und Essentieller Thomrozythämie deutliche Veränderungen bei der Einschätzung des "Grads der Schwerbehinderung" (GdS). Als Begründung wird angegeben, dass "mit der Einführung neuer Medikamente - insbesondere den so genannten Tyrosinkinaseinhibitoren - in die Therapie der myeloproliferativen Neoplasien ... für einen Großteil der erkrankten Menschen die Krankheitsauswirkungen reduziert werden [konnten]."
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Am 11./12. November 2011 fand in Weimar das CML-Forum 2011 in Verbindung mit der 100. Sitzung der Süddeutschen Hämatoblastosegruppe statt. Im Rahmen der Veranstaltung trafen sich rund 140 CML-Experten aus allen Teilen Deutschlands, um über neue Möglichkeiten zur individualisierten Therapie der CML sowie über die Vorbereitung und die Ergebnisse nichtkommerzieller CML-Studien in Deutschland zu sprechen. Knapp 30 Fachvorträge gaben einen Einblick in aktuelle und geplante nichtkommerzielle klinische Studien sowie Grundlagenforschung, Diagnostik und Gesundheitsökonomie im Kontext der CML.
Seit dem Beginn des Programmes für autologe und allogene Stammzelltransplantationen am Universitätsklinikum Jena (UKJ) 1994 bzw. 1997 wurde jetzt die 1000. Stammzelltransplantation bei Erwachsenen erfolgreich vorgenommen. Aus diesem Anlass findet am 29. Oktober 2011 ein wissenschaftliches Symposium zu aktuellen klinischen Entwicklungen und den Zukunftsperspektiven dieser oftmals einzigen Heilungschance bei Leukämie oder Lymphomerkrankungen statt. In Anerkennung der Jenaer Erfahrungen auf diesem Gebiet unterstützt die Jose-Carreras-Stiftung die Einrichtung eines Stammzelltransplantationszentrums für Kinder und Erwachsene im Zuge des 2. Bauabschnittes des UKJ mit einer Million Euro.
Ältere Patienten mit hämatologischen Krebserkrankungen, beispielsweise Leukämien und Lymphome, könnten bei einer allogenen Transplantation mit geringer dosierter Chemo- und Strahlentherapie vor Transplantationsbeginn profitieren, so eine Veröffentlichung von Forschern des Fred Hutchinson Krebszentrums (USA). Der Einsatz neuer Konditionierungen sei eine wichtige Errungenschaft in der Verbesserung der Stammzelltransplantation in den letzten 15 Jahren. Die Ergebnisse für Patienten zwischen 60 und 75 Jahren seien heute bezüglich Gesamtüberleben und Progressionsfreiheit nahezu vergleichbar zu denen bei jüngeren Patienten. Alter sei daher heute nicht mehr der alleine limitierende Faktor für den Einsatz der Transplantation.
Seit mehr als 12 Jahren können Patienten mit fortgeschrittenen malignen Lymphomen eine Anti-CD20-Antikörpertherapie mit Rituximab (Handelsname MabThera) erhalten: Erste Indikation für Rituximab war das follikuläre Lymphom (FL), gefolgt vom diffus großzelligen B-Zell-Lymphom (DLBCL) und der chronisch-lymphatischen Leukämie (CLL). In diesen Indikationen wurde Rituximab rasch zu einem festen Bestandteil der Standardtherapie. Mit Rituximab-haltigen Therapieprotokollen ist es gelungen, die Lebenszeit der Patienten zu verlängern bzw. ein Fortschreiten der Erkrankung für viele Jahre zu verhindern. Dank seiner Effektivität bei guter Verträglichkeit ist Rituximab ein Baustein für Kombinationstherapien und wird in laufenden Studien weiter geprüft. Federführend sind die Deutschen Studiengruppen zur Lymphomtherapie, deren Programm bei der DGHO-Jahrestagung in Basel präsentiert wurde.