Am 11./12. November 2011 fand in Weimar das CML-Forum 2011 in Verbindung mit der 100. Sitzung der Süddeutschen Hämatoblastosegruppe statt. Im Rahmen der Veranstaltung trafen sich rund 140 CML-Experten aus allen Teilen Deutschlands, um über neue Möglichkeiten zur individualisierten Therapie der CML sowie über die Vorbereitung und die Ergebnisse nichtkommerzieller CML-Studien in Deutschland zu sprechen. Knapp 30 Fachvorträge gaben einen Einblick in aktuelle und geplante nichtkommerzielle klinische Studien sowie Grundlagenforschung, Diagnostik und Gesundheitsökonomie im Kontext der CML.
Die 100. Sitzung der Süddeutschen Hämatoblastosegruppe, die seit den 70er Jahren u.a. die Biologie und Therapie der CML erforscht, wurde eröffnet von Prof. Andreas Hochhaus, Direktor der Abt. Hämatologie/Onkologie am Universitätsklinikum Jena. Die Veranstaltung wurde von einem Festvortrag von Prof Hoelzer zur 100. Sitzung der SHG begleitet, in dem er die bedeutenden Fortschritte der SHG im Bereich der CML-Forschung in den letzten Jahrzehnten würdigte.
Im Anschluss fanden 29 kurze Fachvorträge von Experten aus den verschiedensten Gebieten der CML-Forschung und Therapie statt. Themen waren z.B. Ergebnisse aus der CML-IV-Studie, ein Ausblick auf die kommende CML-V/TIGER- und EUROSKI-Studie, Ergebnisse und Konsequenzen der Studien zu Zweitgenerations-Medikamenten, Studien zur CML-Therapie in niedergelassenen Praxen, Vorträge zur Bedeutung der Gendiagnostik und Molekulardiagnostik bei CML, zu Therapien bei T315I-Mutationen, zu Interferon-Wirkmechanismen, zur Therapietreue und zur Stammzelltransplantation. Jan Geissler trug als informierter Patient zentrale Themen der CML-Therapie aus Patientensicht vor.
CML-IV-Studie: CML-Überleben ähnlich der gesunden Bevölkerung
In die CML-IV-Studie, zu denen mehrere Sprecher verschiedenste Analysen der 5-Jahres-Daten vorstellten, wurden zum jetzigen Zeitpunkt in 211 deutschen Kliniken und Praxen 1537 Patienten in Deutschland eingeschlossen. Von den anfänglich fünf Therapiearmen der Studie nehmen heute noch drei Patienten auf: nebenwirkungsangepasstes Hochdosis-Imatinib (mit anfangs 800mg/Tag), Imatinib-Standarddosis (400mg/Tag), und Imatinib in Kombination mit Interferon. Die Hochdosis-Variante unterscheidet sich dabei insofern von allen anderen ähnlichen CML-Studien, dass die 800mg bei Nebenwirkungen recht schnell nach unten angepasst wurde - so sollten Patienten individuell auf eine gut verträgliche höhere Dosis als 400mg/Tag eingestellt werden, um die Wirksamkeit bei gleicher Verträglichkeit zu erhöhen. Dieser Ansatz war in der Studie erfolgreich - die durchschnittlich rund 600mg/Tag in diesem Studienarm waren bei kaum höherer Nebenwirkungsrate deutlich wirksamer als die 400mg-Standarddosis und führten zu schnelleren und besseren Ansprechraten. Insgesamt sind die Ergebnisse der CML-IV-Studie sehr hoffnungsgebend: Es waren nach 5 Jahren mehr als 9 von 10 Patienten ohne Krankheitsfortschritt, und das Gesamtüberleben ist nahe an dem der "gesunden" Bevölkerung.
Neudefinition der "kompletten Remission" - und welche Meilensteine wirklich zählen
Interessant waren Diskussionen rund um Prognosefaktoren: Welches Therapieresultat sollte ein Patient innerhalb welcher Zeit erreichen? Ganz klar voraussagend war dabei die deutliche Unterschreitung der 10%-Marke in der PCR (BCR-ABL/ABL) binnen 12 Monaten nach Therapiebeginn. Patienten, die diesen Schwellwert nicht erreichen, hatten eine deutlich schlechtere Prognose in Bezug auf Überleben und Progressionsfreiheit. Statistisch kaum unterschiedlich war hingegen, ob Patienten nun 1% (etwa CCR), 0,1% (MMR) oder 0,01% (MR4) BCR-ABL/ABL unterschritten.
Dies relativiert das in letzter Zeit stark überhöhte Thema "CMR", die "komplette molekulare Remission", und das nahezu zwanghaft wiederholte Ziel eines Unterschreitens der "0,1%". Die Wahrscheinlichkeit, einen Krankheitsfortschritt zu erleiden, sei unter 1% BCR-ABL/ABL kaum höher als bei 0,1%. Oder wie es ein Referent anders ausdrückte: Für die Chance, 5 Jahre nach CML-Diagnose noch am Leben zu sein, macht es in den ersten 12 Monaten keinen Unterschied, ob man eine 99%ige oder eine 99,9%ige Remission erreicht hat - prognostisch richtig ist mindestens das Erreichen einer kompletten zytogenetischen Remission.
Die deutschen CML-Experten haben sich auch im europäischen Konsens mittlerweile vom Begriff der "kompletten molekularen Remission" verabschiedet. Es besteht inzwischen Konsens unter den CML-Experten, dass eine "negative PCR" unter Tyrosinkinasehemmern lediglich bedeute, dass die Resterkrankung technisch mit den üblichen PCR-Methoden nicht mehr messbar sei, aber bei allen Patienten trotzdem noch kleine Mengen Leukämiestammzellen vorhanden seien. Da man von "komplett" daher nicht sprechen könne, wurde der Begriff "komplette molekulare Remission" (complete molecular remission, CMR) abgeschafft. Als Ersatz wird eine neue, exaktere Begrifflichkeit verwendet, die angibt, welches Niveau der Resterkrankung (BCR-ABL) in Abhängigkeit der technischem Messgrenze der verwendeten PCR unterschritten wurde: So bedeutet "MR3" eine molekulare Remission mit Reduktion um mindestens 3 Zehnerpotenzen (BCR-ABL/ABL kleiner als 0,1%), MR4 eine Reduktion um 4 Logstufen (kleiner als 0,01%), und MR4.5 um 4,5 Logstufen (kleiner als 0,0032%), usw. Dies erleichtert die Zieldefinition in kommenden klinischen Studien.
Bei hohem Risiko wird oft zu spät transplantiert
Die Kehrseite des Erfolgs der Tyrosinkinasehemmer wurde aber auch klar zur Sprache gebracht: Aufgrund der Hoffnung auf ein spätes Ansprechen würden Patienten mit Therapieversagen und schlechter Prognose oft viel zu spät transplantiert - es würde bei hohem Risiko zu lange gewartet. Hochrisikopatienten mit schlechter Prognose für das Ansprechen auf TKI-Therapie, aber noch stabiler Remission und einem gut passenden Spendertransplantat könnten durch Transplantation oftmals gerettet werden. Das Risiko sei aber groß, dass diese nach Abwarten und nachfolgendem Krankheitsfortschritt in einer dann unter Zeitdruck durchgeführten Transplantation in schlechterer Verfassung und mit vielleicht unter Zeitdruck ausgewähltem Spender ihr Leben unnötig verlören.
Stärkere Ersttherapie oder zusätzlich Interferon, um TKI irgendwann abzusetzen?
Es besteht Konsens, dass die neuen Tyrosinkinasehemmer der ersten (Imatinib), zweiten (Nilotinib, Dasatinib, Bosutinib) und dritten (Ponatinib, DCC-2036) die CML nicht heilen können. Gleichzeitig wurde die französische STIM-Studie oft zitiert, in der 42% der Patienten, die eine negative PCR erreichten, Imatinib ohne Rückfall absetzen konnten. In einer anderen, von Prof. Hochhaus (Jena) und Prof. Burchert (Marburg) durchgeführten deutschen Studie, in der 20 Patienten nach jahrelanger Imatinib-Interferon-Kombinationstherapie die Erhaltung nur noch mit niedrig dosiertem Interferon fortsetzten, erlitten sogar nur 4 einen Rückfall, die aber auf Imatinib wieder ansprechen. Die restlichen Patienten sind seit Jahren entweder ganz ohne Therapie oder unter niedrig dosierter Interferon-Erhaltungstherapie.
Es gibt jedoch heute noch keine soliden Erkenntnisse, ob eine längere TKI-Therapie oder Interferon-Erhaltungstherapie eine höhere Stabilität einer guten molekularen Remission (MR4) ergibt. In Kürze startende Studien setzen daher an drei Stellen an:
- die Voraussetzungen zu erforschen, unter denen Patienten für ein gefahrloses Absetzen geeignet sind;
- die Rolle einer stärkeren Ersttherapie in Kombination mit Interferon und Immuneffekten in der Beseitigung der Restleukämie zu prüfen;
- die selbsterhaltenden Rest-Stammzellen mit neuen, von BCR-ABL-Hemmern unabhängigen Mechanismen zu bekämpfen.
Zur Erforschung der Rahmenbedingungen für das Absetzen wird hoffentlich im ersten Halbjahr 2012 die in mehreren EU-Ländern durchgeführte Stopp-Studie "Euro-SKI" (Stop Kinase Inhibitor) starten. In diese Studie werden Patienten aufgenommen, die mindestens 3 Jahre mit Imatinib, Dasatinib oder Nilotinib behandelt wurden und die eine MR4-Remission (<0,01% BCR-ABL bei guter Probenqualität, durchgeführt in einem von 13 definierten Laboren) erreicht haben. Demnach wird die Studie Patienten, die bereits heute unter einem der drei Medikamente seit langem in sehr guter molekularer Remission sind, in hoffentlich wenigen Monaten offen stehen.
In Erstlinienstudien wie ENESTnd wurde beobachtet, dass Nilotinib und Dasatinib in Ersttherapie nach Diagnose die Gefahr von Krankheitsfortschritten verringert wird und schneller tiefere Remissionen zu erzielen sind. Gleichzeitig ist jedoch fraglich, ob die starken Medikamente in Remission dauerhaft angewendet (und teuer bezahlt) werden müssen. Die ebenfalls 2012 startende randomisierte "TIGER-Studie" (Tasigna-Interferon GERmany, CML-V-Studie) prüft eine starke Einleitungstherapie mit Nilotinib als Ersttherapie, kombiniert mit Immunstimulation durch Interferon, mit der Option für Absetzen aller Therapien in MR4 (<0,01% BCR-ABL/ABL), oder Erhöhung der Nilotinib-Dosis bei suboptimalem Ansprechen. In der Studie wird das Langzeitinterferon Peg-Intron zur Anwendung kommen, das für CML noch nicht zugelassen ist, aber in Studien eine höhere Wirksamkeit bei besserer Verträglichkeit als "normales" Interferon gezeigt hat. Im Rahmen der Studie werden weitere aufschlussreiche Analysen durchgeführt, z.B. die Messung der Interferon-Immunantwort, die Effekte von Interferon auf leukämische Stammzellen, Prognosefaktoren bestimmter Gene, Verstoffwechselung der Medikamente und Lebensqualität. Die Studie soll beginnen "noch bevor die Schneeglöckchen blühen", so Prof. Andreas Hochhaus - wir drücken die Daumen.
Die Uniklinik Greifswald bereitet momentan an mehreren deutschen Studienzentren zusätzlich die "ENTRUST"-Studie vor, die den Stopps der Imatinib-Therapie in guter Remission prüfen soll. Vor Studieneintritt muss sich ein Patient mindestens ein Jahr in MR4 (BCR-ABL/ABL <0,01%) befinden, bevor das Medikament abgesetzt werden kann. Wird dann bei der monatlich durchgeführten PCR ein deutlicher Anstieg der Restleukämie beobachtet, wird nicht mit Imatinib, sondern mit dem stärkeren Nilotinib begonnen. Wenn der Patient dann wieder MR4-Remission (<0,01% BCR-ABL/ABL) erreicht und für 24 Monate darin verbleibt, wird die Therapie erneut abgesetzt.
Verschiedene Präsentationen der Veranstaltungen setzten sich zusätzlich mit den antileukämischen Effekten von Interferon auseinander. Interessant war hierbei die insbesondere die Forschungsarbeit der Uniklinik Marburg zu Nachweisen der Mechanismen von Interferon gegen schlafende Stammzellen.
Trotz Hoffnungsträgern bei T315I-Mutation: Transplantation weiterhin wichtigste Option
PD Dr. Philipp le Coutre von der Charité in Berlin präsentierte die möglichen Therapieoptionen, wenn eine T315I-Mutation festgestellt wird. Bei ca. 15% -20%aller Patienten, die eine Punktmutation von bcr-abl aufzeigen, liegt eine T315I-Mutation vor, die als einzige aller 94 bekannten Mutationen gegen alle drei zugelassenen CML-Hemmer (Imatinib, Dasatinib und Nilotinib) resistent sind. T315I ist häufig mit fortgeschrittenen Stadien der CML verbunden. Es befinden sich verschiedene Medikamente in Erprobung, darunter DCC-2036, Ponatinib - neue Daten werden auf der ASH-Konferenz im Dezember präsentiert. Trotz ermutigender erster Erfahrungen stelle bei T315I-Mutation die allogene Stammzelltransplantation weiterhin den wichtigsten Bestandteil der gegenwärtigen Therapie dar.
Bericht von Jan, ohne Gewähr.
allogene Stammzelltransplantation
Bei der allogenen Transplantation handelt es sich um eine Form der Stammzelltransplantation, die bei malignen hämatologischen Erkrankungen zum Einsatz kommt. Dabei werden Blutstammzellen von einem Spender zu einem Empfänger übertragen (Spender und Empfänger sind hierbei nicht dieselbe Person).
Erhaltungstherapie
Über eine längere Zeitperiode fortgeführte Chemotherapie, die den Erfolg der Induktions- und Konsolidierungstherapie stabilisieren soll
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Diagnostik
Gesamtheit der Untersuchungen, die der Feststellung oder genaueren Abklärung einer Erkrankung dienen
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Dasatinib
Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825, hemmt u.a. die BCR-ABL- und SRC-Tyrosinkinasen. Zugelassen in der EU seit 2006 für die Behandlung von CML und Ph+ALL.
Nilotinib
Nilotinib, Handelsname Tasigna, Laborname AMN107, hemmt u.a. die BCR-ABL-Tyrosinkinase. Zugelassen in der EU seit 2007 für die Behandlung der CML und Ph+ALL.
Ponatinib
Ponatinib (Entwicklungsname AP24534, Handelsname Iclusig), ein Tyrosinkinaseinhibitor der dritten Generation
Bosutinib
Bosutinib (Entwicklungsname SKI-606, Handelsname Bosulif), ein Tyrosinkinaseinhibitor der zweiten Generation.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Prognose
Wahrscheinliche zukünftige Entwicklung einer Erkrankung auf Basis der bestehenden Befunde
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
MR4.5
Tiefe molekulare Remission, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,0032% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
CCR
engl. complete cytogenetic remission: komplette zytogenetische Remission
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
PCR
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction: Untersuchungsverfahren zur schnellen Vervielfältigung (Amplifikation) bestimmter Abschnitte der RNA oder DNA.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
MMR
Gutes molekulares Ansprechen, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,1% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
MR4
Tiefe molekulare Remission, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,01% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
CMR
Complete molecular response (engl.) = vollständiges molekulares Ansprechen bzw. nicht mehr nachweisbare Resterkrankung unterhalb einer technischen Erkennungsgrenze
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
sequenzieren
Bestimmen der Reihenfolge von Nucleotiden.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
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