Arzneimittel unterliegen in Deutschland einer Preisobergrenze, bis zu der die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für ein Medikament einer bestimmten Wirkstoffgruppe erstatten. Der gemeinsame Bundesausschuss G-BA kann immer dann Festbetragsgruppen bilden, wenn Verordnungsalternativen zur Verfügung stehen und Therapiemöglichkeiten nicht eingeschränkt werden, denn unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten ist es nicht vertretbar, die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) mit den Kosten teurer Arzneimittel zu belasten, wenn auf der anderen Seite preisgünstige und qualitativ gleichwertige Präparate zur Verfügung stehen. Deshalb gibt es seit 1989 Arzneimittelfestbeträge, die die Versichertengemeinschaft vor überhöhten Arzneimittelpreisen schützen.

Im Sommer 2021 wurde nun für den von der Firma Novartis entwickelten Tyrosinkinaseinhibitor Imatinib 400 mg eine erstattungsfähige Preisobergrenze festgelegt (https://www.g-ba.de/beschluesse/4883/). Dieser Beschluss ist jetzt in Kraft getreten – erste Patient:innen wurden bei der Einlösung ihres Rezeptes von den Apotheken darauf hingewiesen, dass sie die Differenz von mehreren Tausend Euro selbst übernehmen müssen, wenn sie auf das Originalpräparat bestehen. Auch das „aut idem“ Kreuz des behandelnden Arztes ist für die Krankenkasse nicht mehr verpflichtend, die Kosten für das Originalpräparat zu erstatten. Der Grund für diese Entscheidung: seit Dezember 2016 sind alternativ zum Originalpräparat Glivec® zahlreiche Generika zur Behandlung der CML auf dem Markt, die für die Kostenträger preisgünstige Alternativen darstellen und für Patienten mit CML zu keinem Nachteil bei der Behandlung ihrer Erkrankung führen. Diese Behandlungsalternativen sind Generika, die in Deutschland von zahlreichen Arzneimittelherstellern angeboten werden.

Auf Leukämie Online findet ihr unter folgenden Links Informationen über Generika und Arzneimittelsicherheit in Deutschland:

https://www.leukaemie-online.de/38-cml/1375-generikaaufzeichnung

https://www.leukaemie-online.de/38-cml/1247-imatinib-generika-in-deutschland-ab-dezember-2016-was-bedeutet-das?highlight=WyJnZW5lcmlrYSJd

 

 

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