Neue Studie für reifzellige B-ALL, Burkitt-Lymphome & hochmaligne NHL

Im Oktober 2002 wurde eine multizentrische Therapieoptimierungsstudie der deutschen Studiengruppe für die akute lymphatische Leukämie des Erwachsenen (GMALL) aktiviert. Sie ist für Patienten mit reifzelliger B-ALL (L3-ALL mit Expression von Oberflächen-Immunglobulin), Burkitt-Lymphom oder anderen hochmalignen B-NHL geöffnet.

Die Studie basiert auf den günstigen Ergebnissen der Vorgängerstudien (Hoelzer 1996), in denen gezeigt werden konnte, daß durch ein Therapieschema mit kurzen, intensiven Zyklen auf der Basis von Hochdosis-Methotrexat und fraktioniertem Cyclophosphamid / Ifosfamid eine deutliche Prognoseverbesserung für reifzellige B-ALL und verwandte Erkrankungen wie das Burkitt-Lymphom erreicht werden konnte.

Ziel der Studie ist eine weitere Verbesserung der Remissionsdauer und der Überlebensraten. Neue Therapieelemente sind ein Chemotherapiezyklus C, der neben Hochdosis-Methotrexat auch Hochdosis-Cytarabin beinhaltet und zur Stammzellmobilisierung eingesetzt wird. Weiterhin wird bei CD20-positiven (größer/gleich 20%) Patienten vor jedem der sechs Therapiezyklen Rituximab eingesetzt. Zwei weitere Gaben Rituximab erfolgen nach Ende der Chemotherapie.

Neu ist auch der prospektive Einsatz der Strahlentherapie bei Patienten mit ZNS-Befall, Mediastinal-Tumor oder Rest-Lymphom nach sechs Zyklen. Die Studie beinhaltet zwei Arme, die sich an dem biologischen Alter (jünger/älter 55 Jahre) orientieren. Für ältere Patienten wird eine dosisreduzierte Chemotherapie durchgeführt (Abbildung).

Die Rekrutierung für die Pilotphase der Studie verläuft nach Angaben des Kompetenznetzes ausgezeichnet. Seit Oktober 2002 wurden bereits 25 Patienten eingeschlossen.

Quelle/Originaltext:

Rundbrief Nr 5 (PDF-Datei) vom Januar 2003 vom Kompetenznetz Leukämien.