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von ralf » 14.11.2011, 16:06
Eine gute Frage, eine Frage, die ich mir seit Donnerstag intensiv selber stelle. Daher auch mein Einloggen in dieses Forum.
Ich frage mich selber, was mich momentan antreibt überhaupt eine Antwort zu finden.
Mir geht es körperlich nicht anders als vorher, nur dass ich mich anders spüre. Mein Kopf suggeriert mir diese Endzeitstimmung "Binet C!!!!", und so wird Müdigkeit, Milz, Leber, Antriebslosigkeit zu etwas, dem ich eine bedrohlich Aufmerksamkeit schenke und keine verständnisvolle wie vorher.
Andererseits habe ich aber bis jetzt noch nichts über eine Remission gelesen, die glücklich machte. Damit meine ich, dass man zwar über jeden überstandenen Zyklus glücklich und froh ist, dass aber der Zugewinn an Lebensqualität sehr bescheiden ist, eher eine Zeit der Angst vor Rückfällen, die Last der Medikamente, Polyneuropathie, usw. Aber ich habe ja noch längst nicht alle Beiträge gelesen.
Dann habe ich ständig diese amerikanische Studie im Kopf, das 80% der Ärzte sich und ihren Familienangehörigen keine Chemo verordnen und zu Alternativen greifen würden, so wie selbst mein Arzt mir gegenüber in unseren Diskussionen zugegeben hat.
Dann erinnere ich mich an diese Zeit, in der ich Transformatives Atmen kennenlernte und meine Frau mich nach nur 2 Tagen nicht mehr wiedergekannte, so war ich körperlich, seelisch, geistig aufgeblüht;
Deswegen habe ich dieses gewaltige Instrument der Atemtechnik auch gelernt, betreibe Energiearbeit, NLP ... mit vielen Erkrankten.
Und jetzt dieser gedachte Rückschritt im Krankheitsverlauf, gedacht deswegen, da er mir zeigt, dass ich mich selber einfach vernachlässigt habe, nicht auf mich geschaut habe.
Und natürlich dieses Unwissen darüber, was mit mir passieren würde, wenn die CLL zuschlägt.
Mein Bauchgefühl ist entspannt und optimistisch und ich weiß,dass ich die richtige Antwort finden werde. Die CLL ist übrigens immer noch ein Geschenk für mich, da ich viele neue Dinge in mein Leben ziehen konnte, die ich als "gesunder" wohl nie hätte sehen können.
Noch ein gewagter Gedanke zum Schluss, der mich schon lange beschäftigt:
Neben der Apoptose, der plötzliche Zelltod, die der Körper braucht um sich zu entwickeln und der eben auch defekte Krebszellen abtötet und abbaut, wobei Krebszellen sich dieser Selbstaufgabe im Interesse der Allgemeinheit entziehen und weiter wachsen, bis der Mensch stirbt, gibt es ja noch das Enzym Telomerase, das bei der Keimzelle dafür sorgt, dass sich nach jeder Teilung die Endstücke der Chromosomen verlängern, da sonst nach einigen Teilungen die Chromosomen zu kurz und somit nicht überlebensfähig wären.
So lange die Zellen noch nicht die volle Reife erreicht haben, bleibt dieses Enzym im Körper aktiv, erst dann wird es abgeschaltet. Die Körperzellen sind nun bereit für Veränderung, können abgebaut werden und neue Zellen können ihren Platz einnehmen, ein Prozess, der den Körper erhält und eine langsame Entwicklung ermöglicht.
Bei Krebszellen bleibt dieses Enzym immer aktiv.
Apoptose und das Enzym Telomerase dienen also unserer Entwicklung und sorgen für eine harmonische Ordnung im Körper, biologisch gesehen sind wir nach wenigen Jehren ein neues Wesen.
In den östlichen Religionen heißt es ja "wie innen, so außen", und so frage ich mich, ob in dieser Weisheit nicht der Schlüssel zur Selbstheilung liegt.
Alles liebe
Ralf