mein Vater, 73, AML, wirklich nichts mehr zu machen?

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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unknown

Beitrag von unknown » 08.12.2008, 07:47

Danke allen für die tröstenden Worte!

Meinem Vater geht es zusehens schlechter - er kann sich kaum noch auf den Beinen halten und liegt meist im Bett und schläft.

Er behält kaum noch etwas bei sich und erbricht das Wenige, was er runter bekommt.

Kann das an den Medikamenten liegen, welche er bekommt?

Die Leukos waren letzte Woche auf 17000 angestiegen, Thrombos waren unter 10000 gefallen und deswegen hatte er welche am Freitag bekommen.
HB auf 10,5.
Heute sollte er zur Kontrolle wieder ins Krankenhaus, bin mir aber nicht sicher, ob er es aufgrund seiner Schwäche noch schafft.

Es wäre so schön, wenn er wenigstens Weihnachten noch bei uns wäre.......

Es ist alles so schlimm, man kann keine klaren Gedanken fassen.

Jürgen

cstahl
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Beitrag von cstahl » 27.11.2008, 10:13

Lieber Jürgen und alle Betroffenen,
auch ich habe meine Mutter mit 71 Jahren 3 Wochen nach der Diagnose AML verloren, es fehlen die Worte, wie man einen anderen Menschen trösten kann, der betroffen ist.
Ich hoffe, Ihr habt noch eine Zeit, in der Ihr Euch das mitteilen könnt, was Euch bewegt und Dinge regeln könnt, die anstehen.
Ich wünsche Euch viel Kraft!!!
[addsig]

Xerenius
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Beitrag von Xerenius » 26.11.2008, 23:06

So traurig es ist, aber in diesem Alter wird in der Regel keine KMT mehr gemacht, zumindest ist das bei uns so.
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 25.11.2008, 16:58

Lieber Jürgen,
das tut mir sehr leid deine Geschichte zu hören.
Ich kann dir nur erzählen wie es bei uns war:
Meine Mutter erkrankte 06 an AML, die Chemo brachte kein wünschenswertes Ergebnis, also wurde sie Ende 06 transplantiert. Sie war damals 65 Jahre alt und bis dato körperlich fit. Alles lief gut, sie war in Remission und es ging ihr relativ gut.
Dann der Schlag Anfang des Jahres 08:Rezidiv!!
Man versuchte mit Spenderlymphozyten etwas auszurichten, es brachte nichts. Dann versuchte man mit einer milden Chemo(Cytarabin) ihr Leben zu verlängern.Eine erneute KMT kam nicht infrage weil ihr Allgemeinzustand sehr schlecht war.
Die Chemo brachte ihr ca. 5 Wochen Lebensverlänerung. Von diesen 5 Wochen war sie etwa 2 Wochen zu Hause und auch da ging es ihr nicht gut.
Sie verweigerte eine weitere Chemo und verstarb leider im Frühjahr. Auch mir zerriss es das Herz.
Du musst auch dran denken, dass bei der Chemo erst mal alle Blutwerte schlecht werden und es erst dann langsam aufwärts geht. Das isst auch eine Quälerei und wenn der AZ schlecht ist, kann es wirklich sein, dass dein Vater das nicht überlebt.Kommt bei Euch keine Transplantation in Frage??
Ich kann Dir nur unsere Erfahrung schildern...ich weiss wie schlimm das ist und auch heute gehts mir deshalb schlecht.
Ich dachte auch immer, wir päppeln meine Mutter erst mal auf und dann gibts noch eine KMT.
Sie liess sich nicht mehr aufpäppeln, sie war zu schwach.

Man steht da, fassungslos und versteht die Welt nicht mehr.....

Ich wünsche Dir viel Kraft für diese schwierige Zeit!!

Alles Liebe F:

unknown

Beitrag von unknown » 25.11.2008, 07:39

Nachdem ich seit der Diagnose AML bei meinem Vater im März dieses Jahres immer wieder hier mitlese, muss ich nun doch mal etwas schreiben.
Mein Vater liegt nach einem Rezidiv seit zwei Wochen wieder im Krankenhaus.
Dort hat man mir gestern eröffnet, dass es keine Heilungschancen mehr gibt....
Für eine erneute Chemo sei er zu schwach.

Ihr könnt Euch vorstellen, was da in einem vorgeht - es zerreisst einem die Seele.

Kurz zur Vorgeschichte:
Im März 08 AML diagnostiziert, dann 2 Chemos bis Juli 08, wonach sich eine Komplett-Remission einstellte.
Von der Gabe weiterer Erhaltungschemos hat man wegen drohendem Nierenversagens abgesehen.
Dann vor 2 Wochen aufgrund zunehmender Schwäche wieder ins Krankenhaus mit der erschütternden Diagnose: Rückfall.
Eine Knochenmarkpunktion bestätigt das Ergebnis.

Nun meine Frage:
Ist in unserem Fall wirklich nichts mehr zu machen oder will man, wie mein Eindruck vom Krankenhaus ist, nur die Kosten der erneuten Chemo sparen!?

Im März war er doch noch schwächer als jetzt - und da hat man ihn erst aufgepäppelt und ihm anschließend die Chemo gegeben.

Man sagt, dass er eine erneute Chemo nicht verkraften und er daran sterben würde.

Wenn man aber doch garnichts macht, ist sein Schicksal doch erst recht besiegelt.

Bin total verzweifelt - was kann ich tun?

Jürgen





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