Meine Mutter hat AML...

Akute Myeloische Leukämie (AML) und Akute Lymphatische Leukämie (ALL)

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BerlinConny
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Beitrag von BerlinConny » 03.05.2007, 22:17

Hallo Tanja, es tut gut zu hören das man nicht allein ist. Ich wünschte ich wäre schon 7 Wo weiter. Bis gestern sah meine Mutter noch aus wie das blühende Leben u seit heute Mittag hat sie hohes Fieber. Ich sag mir...Conny,der Körper kämpft. Gedanklich habe ich alles 100xdurchgespielt, aber man kann sich nicht vorbereiten. Heute Abend hatte ich eine Schwester am Telefon, ich konnte nur kurz mit meiner Mutter reden,ihr Mut zusprechen. Dieses Nichtstun macht mich irre. Als Therapeutin kann ich Menschen helfen, den Körper beim Heilen unterstützen u JETZT sitze ich rum u muß zuschauen. Ich komme mir vor ,als wenn ich in einem falschen Film bin. BITTE,schalte doch mal jemand um!!
Ich glaub ich tu mir gerade selbst leid....dieses Gejammer muß aufhören.Manchmal ist es aber besser es mal auszusprechen,oder?

Brauche jetzt ne Mütze Schlaf,werde mich wohl noch an diese ganze Situation gewöhnen müssen.In diesem Forum zu sein ,war aber auf jedenfall ne gute Idee.
Vielen Dank euch ALLEN! :) Bis später u danke Tanja
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Tucholski
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Beitrag von Tucholski » 03.05.2007, 19:16

Hallo Conny,
ich bin Arzthelferin. Und ich weiss wovon Du redest. Mein Vater hat seit 7 Wochen AML und wenn ich manchmal unsere Patienten jammern höre möchte ich Sie am liebsten schütteln und sagen: "Seit doch zufrieden es gibt schlimmeres".
Wir haben auch gedacht, dass wir den Boden unter den Füssen verlieren. Ich habe eine sehr enge Beziehung zu meinen Eltern, und habe im ersten Moment gedacht, wenn er wirklich stirbst drehe ich durch.
Im Moment sind wir ganz zuversichtlich und auch die Ärzte sind sehr zufrieden mit dem Verlauf.
Er hat 2 Chemos bekommen und die Knochenstanze war danach Blasten-frei. Nun muss man halt abwarten...
Aber immer diesen Gedanken im Kopf zu haben, dass es vielleicht wieder kommt ist schlimm. In der ersten zeit konnte ich an nichts anderes mehr denken, aber inzwischen kann ich auch mal abschalten.
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft und Zuversicht.
In letzter Zeot habe ich sogar wieder mal eine Kirche besucht, ich glaube ich brauche irgendwas an dem ich mich festhalten kann. Hört sich blöd an...aber..
LG Tanja
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susa
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Beitrag von susa » 03.05.2007, 11:10

Hallo Conny,
das was ihr gerade durchmacht, ist wahrscheinlich ganz "normal". Bei uns war es eigentlich genauso. Bei meinem Papa (58J) wurde im Dezember AML diagnostiziert, er bekam 2 Chemos, war dann 4 Wochen zu Hause, wurde am 19.04.transplantiert. Jetzt müssen wir abwarten, sind aber sehr optimistisch, es geht ihm gut,die Ärzte sind sehr zufrieden.

Ich arbeite als Arzthelferin in einer psychiatrischen Praxis und hatte auch oft das Gefühl, den Patienten meine Meinung über ihre "Probleme" sagen zu müssen. Irgendwie kann man einfach nicht abschalten, der Kopf wird einfach nicht frei, man ist in Gedanken ständig im Krankenhaus. Papa selbst wollte seine Krankheit sehr lange nicht wahrhaben, meine Mama ist an der Situation auch fast verzweifelt. Aber es ist sehr wichtig, dass ihr stark bleibt, dass Deine Mama sich unterstützt fühlt. Versuch Deinem Papa klarzumachen, dass er Deiner Mutter diese schwere Zeit so noch schlimmer macht. Mach ihm Mut, erklär ihm was gerade mit Deiner Mama passiert und versuch auch ihm, etwas die Angst zu nehmen. Ich habe in dieser Zeit sehr viel von positiven Erfahrungen und Mails hier im Forum erzählt.

Ich drück deiner Mama ganz feste die Daumen und wünsche ihr alles Liebe und Dir und Deiner Familie wünsche ich ganz viel Kraft für die nächsten Wochen! Verliert nicht den Mut!!!!

Liebe Grüße
Susanne

BerlinConny
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Beitrag von BerlinConny » 02.05.2007, 12:53

Hallo Christine,danke für deine lieben Worte. Ich weiß ich werde die Kraft haben, habe ähnliches bereits mit meiner Oma durch,aber zur Zeit muß ich mich auch noch um meinen Vater sorgen. Er ist 67 J u kommt überhaupt nicht klar damit. Ist ständig am weinen,leider auch bei meiner Mutter im KH.Er selber ist nie krank u kann deshalb ganz schlecht mit Krankheit umgehen. Ich habe ja wenigstens noch meine Arbeit u meine Familie, aber er hat den ganzen Tag Zeit zum grübeln. Ich muß ihn "zwingen" sich zusammen zureißen,meine Mutter soll sich nicht auch noch Sorgen um ihn machen müssen.
Seit wann hat dein Mann Leukämie u wie geht es ihm?
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annachristine
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Beitrag von annachristine » 01.05.2007, 21:37

Hallo Conny,
mit ging es fast genau so, wie Dir, als ich erfuhr, dass mein Mann Leukämie hat. Ich habe nur noch in dem Augenblick "funktioniert". Meiner Alheimer kranken 86-jährigen Mutter hätte ich in einer nicht sehr schönen Situation,( meine Mutti ist agressiv, wenn eswas ablehnt, was neu ist), gesagt, dass sie ihren Sohn schon 6 Jahre überlebt hat und ihr Schwiegersohn bestimmt nicht mehr lange leben wird. Ich habe es nicht getan, sondern bin einfach von Besuch im Pflegeheim nach Hause gefahren.
Man braucht in diesen Situationen dann dringend jemanden, mit dem man reden kann.
Mir hat das Forum in der letzten Zeit sehr viel gegeben. Ich habe meine "Bildungslücken" gestopft und kann etwas besser mit der Krankheit von meinem Mann umgehen.
Manchesmal hilft eben einfach nur den Tränen freien lauf zu lassen, ohne das es der betroffene merkt.
Ich versuche meinen Mann im Zusammenhang mit seiner Krankheit einfach aufzumuntern.
Zeig nur keiner Niedergeschlagenheit im KH; Lache mit Deiner Mutti.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft

Gruß Christine
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BerlinConny
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Beitrag von BerlinConny » 01.05.2007, 16:54

Hilfe,seit 26.04.07 wissen wir es.Uns alle traf es wie ein Schlag. Meine Welt steht Kopf und ich habe das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren.Fast meine ganze Familie ( Tante,Oma,deren Mutter etc.) mußten schon gegen Krebs kämpfen und ich dachte es geht an meiner Mutter vorbei. Sie ist 56 Jahre und da keiner bei uns älter als 63 Jahre geworden ist,dachte ich das uns das nicht passieren kann. Und jetzt??? Ich habe wahnsinnige Angst sie zu verlieren. Dieses tatenlose Abwarten macht mich ganz irre.Ich habe sooo viele Fragen.....!
Ich selber bin Physiotherapeutin in einer Rehaklinik für Orthopädie/Chirurgie und werde tagtäglich mit Leid und Schmerzen von Patienten konfrontiert.Ich liebe meinen Beruf, aber im Augenblick kommt mir alles was mir Patienten erzählen so banal vor.Ich habe Schwierigkeiten ihnen zugewandt zu sein,möchte es ihnen manchmal ins Gesicht sagen: "....reißt euch doch zusammen, es ist nichts dagegen was meine Mutter jetzt aushalten muß". Ich weiß das dies ungerecht ist, aber ich habe diese Gefühle einfach noch nicht im Griff.
Heute genau bekommt meine Mutter ihre erste Chemo. Lieber Gott, wenn es dich wirklich gibt,dann wäre es jetzt ein guter Zeitpunkt zum Handeln!!!! Gib meiner Mutter Kraft,aber auch meinem Vater u mir,damit wir gute Stützen sein können auf dem Weg durch die Hölle!! <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_cry.gif">
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