Hallo Chrissy,
wie ist denn der Name der Studie, an der Deine Schwester teilnehmen soll?
Ich denke, es wäre sehr hilfreich, wenn Deine Schwester nochmal mit dem behandelnden Arzt über Aufbau und Ziele der Studie spricht, da hier wohl noch Unklarheiten herrschen. Es gibt für CML keine Studie, die eine "zu tiefe" Dosis einsetzt, sondern z.B. Studien, die die Glivec-Standarddosis (400mg) mit einer höheren Glivec-Dosis (800mg) sowie der Kombination von Glivec und Interferon vergleicht. Dies ist die CML-Studie IV. Ziel dieser Studie ist, herauszufinden, ob die höhere Dosis oder die Kombination bei tolerierbaren Nebenwirkungen auch bessere Ansprechraten und damit bessere Überlebensraten bringt, oder nicht.
Eine Übersicht über <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.kompetenznetz-leukaemie.de/c ... x_ger.html" TARGET="_blank">laufende Studien findest Du beim Kompetenznetz Leukämie</A><!-- BBCode End -->.
Grundsätzlich kann ich eine Teilnahme an der CML-IV-Studie sehr befürworten. Man weiss heute nicht, welche der drei Optionen medizinisch langfristig die besten Resultate bringen wird; im Rahmen der Studie erhält man jedoch mit Sicherheit die intensivste Verlaufskontrolle und ist in Behandlung durch die im Studiennetzwerk eng verbundenen CML-Experten. Wenn man in den 800mg- oder Kombinationsarmen der Studie landet und die Nebenwirkungen problematisch sind, kann man auch in den 400mg-Standardarm wechseln.
Das Thema CML-Studie IV wurde hier mehrfach diskutiert, u.a. auch <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... &topic=926" TARGET="_blank">etwas kontrovers</A><!-- BBCode End -->. Weiterhin findest Du auch auf der Homepage Berichte über die <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=247" TARGET="_blank">CML-Studie IV</A><!-- BBCode End -->.
Wenn Du oder Deine Schwester weitere Fragen hast, kannst Du Dich sehr gerne hier melden - hier im Forum sind einige, die an der besagten Studie teilnehmen. Aber wie gesagt, sprecht auch Euren Arzt nochmal darauf an, welche Zweifel Ihr habt, oder sprecht ggf. direkt mit den Mannheimer Ärzten.
Viele Grüße
Jan
CML Vater
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Hallo Ihr! Ich bin 20 und meine 38 jährige Schwester ist an CML erkrankt! Sie weiss es seit 5 Tagen un dmuss nun eine Entscheidung für die Therapieform machen. Sie wollte gern wissen ob sie an der Studie in Mannheim teilnehmen soll, d.h. ausgelost zu werden und eine Dosis zu bekommen die entweder zu hoch oder zu tief ist und bei diesem weg sind viele Nebenwirkungen oder ob sie ganz normal Cliveg nehmen soll? Bitte schreibt und helft ihr, vielleicht stand jemand von euch vor der gleichen Entscheidung!
Danke Chrissy
Danke Chrissy
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Hallo Unbekannte,
bin 5 Jahre jünger als Dein Vater, lebe wissentlich seit fast 2,5 Jahren mit CML.
Eine KMT kam für mich nicht in Betracht, also anfänglich Behandlung mit Letalier/ Intron. Wegen unschöner Nebenwirkungen in 2003-01das Intron ab- und Behandlung nur mit Letalier fortgesetzt, dann ab 2003-06 Behandlung mit Cliveg - ich fühle mich allgemein wohl und bin noch im Arbeitsprozeß, den ich auch nur unmittelbar nach dem Feststellungstermin für ca. insgesamt 3 Monate unterbrechen mußte.
Cliveg muß man sich nicht über Studien erbetteln, es ist ein zugelassenes Arzneimittel - im Falle Deines Vaters empfiehlt sich wohl nur ein Arztwechsel, weil neben vielen anderen Dingen, auf welche ich demnächst in einem eigenen Beitrag eingehen werde, unbedingt auch das Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt zumindest bei mir eine wichtige Rolle spielt.
Und solltest Du Freizeitsportlerin sein und wie ich vielleicht Deinen Körper mit Laufsport fit halten, so komme im Mai zum Rennsteiglauf, wir können uns nach meinem Einlauf (Marathonstrecke, es wird der 2. Marathon mit CML sein!) ins Zielgebiet treffen und persönlich über Dich bewegende Fragen zu CML sprechen!
Beste Grüße aus Leipzig an Deinen Vater und Dich
von Sigfrid
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bin 5 Jahre jünger als Dein Vater, lebe wissentlich seit fast 2,5 Jahren mit CML.
Eine KMT kam für mich nicht in Betracht, also anfänglich Behandlung mit Letalier/ Intron. Wegen unschöner Nebenwirkungen in 2003-01das Intron ab- und Behandlung nur mit Letalier fortgesetzt, dann ab 2003-06 Behandlung mit Cliveg - ich fühle mich allgemein wohl und bin noch im Arbeitsprozeß, den ich auch nur unmittelbar nach dem Feststellungstermin für ca. insgesamt 3 Monate unterbrechen mußte.
Cliveg muß man sich nicht über Studien erbetteln, es ist ein zugelassenes Arzneimittel - im Falle Deines Vaters empfiehlt sich wohl nur ein Arztwechsel, weil neben vielen anderen Dingen, auf welche ich demnächst in einem eigenen Beitrag eingehen werde, unbedingt auch das Vertrauensverhältnis zum behandelnden Arzt zumindest bei mir eine wichtige Rolle spielt.
Und solltest Du Freizeitsportlerin sein und wie ich vielleicht Deinen Körper mit Laufsport fit halten, so komme im Mai zum Rennsteiglauf, wir können uns nach meinem Einlauf (Marathonstrecke, es wird der 2. Marathon mit CML sein!) ins Zielgebiet treffen und persönlich über Dich bewegende Fragen zu CML sprechen!
Beste Grüße aus Leipzig an Deinen Vater und Dich
von Sigfrid
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Hallo, Unbekannte,
ich kann Jan mit allem was er dir geschrieben hat nur bestätigen. Wichtig ist, sich wehren,
es ist deine Gesundheit bzw. die deines Vaters und ich würde mich auf jeden Fall, falls sich
der Arzt weiter stur stellt, mit der Studienzentrale in Mannheim in Verbindung setzen. Sie sind
dort ausgesprochen nett.
Gruß Marie
ich kann Jan mit allem was er dir geschrieben hat nur bestätigen. Wichtig ist, sich wehren,
es ist deine Gesundheit bzw. die deines Vaters und ich würde mich auf jeden Fall, falls sich
der Arzt weiter stur stellt, mit der Studienzentrale in Mannheim in Verbindung setzen. Sie sind
dort ausgesprochen nett.
Gruß Marie
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Hallo Unbekannte(r),
die Aussagen des Arztes Deines Vaters überraschen mich doch etwas, da es im Studienprotokoll der CML-Studie IV explizit vorgesehen ist, bei Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit von Interferon auf die Glivec-Arme zu wechseln - und wie Du es beschreibst, sind die Nebenwirkungen bei Deinem Vater ja derart, dass der Arzt diesen Wechsel auch schnellstmöglich unterstützen sollte.
Zur Erläuterung des Interferon-Arms folgendes: Nach meinem Wissen ist es Sinn des Interferon-Therapiearms in der Studie, diejenigen Patienten, die Interferon gut vertragen und sehr gut darauf ansprechen, dauerhaft mit Interferon zu behandeln. Grund ist, dass sich in den letzten 15 Jahren Interferon-Erfahrung gezeigt hat, dass diejenigen, die auf Interferon gut ansprechen und es gut vertragen, wirklich eine hervorragende Langzeitprognose haben und sehr gute Remissionen erreichen (was man unter Glivec ja langfristig bisher nicht weiss). Leider trifft dies jedoch nur auf einen Teil der Interferon-Patienten zu - und allen anderen Studienteilnehmern steht der Wechsel in die Glivec-Therapiearme im Rahmen der Studie jederzeit offen.
Die Aussage, Dein Vater "müsse mit den Nebenwirkungen leben" halte ich nach Deiner Beschreibung daher für ziemlich fraglich. Ich vermute vielmehr, dass der behandelnde Arzt Deines Vaters die in der Studie sehr flexibel gehandhabten Wechselmöglichkeiten selbst nicht so genau kennt oder falsch auslegt. Vielleicht macht es ja Sinn, ihn nochmals darauf anzusprechen und Dir eventuell die Voraussetzungen für einen Wechsel in die Glivec-Studienarme schriftlich aushändigen zu lassen. Vielleicht macht es ja auch Sinn, mal mit der CML-Studienzentrale am Klinikum in Mannheim zu sprechen, die Euch sicher die Wechselvoraussetzungen erläutern kann... Kontaktdaten gebe ich Dir gerne per EMail.
Melde Dich doch einfach mal per EMail bei mir; ich kann Dir dann vielleicht noch ein paar weitere Hintergründe und hilfreiche Hinweise geben... <!-- BBCode Start --><A HREF="mailto:"></A><!-- BBCode End -->
Herzliche Grüße und Deinem Vater alles Gute
Jan
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die Aussagen des Arztes Deines Vaters überraschen mich doch etwas, da es im Studienprotokoll der CML-Studie IV explizit vorgesehen ist, bei Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit von Interferon auf die Glivec-Arme zu wechseln - und wie Du es beschreibst, sind die Nebenwirkungen bei Deinem Vater ja derart, dass der Arzt diesen Wechsel auch schnellstmöglich unterstützen sollte.
Zur Erläuterung des Interferon-Arms folgendes: Nach meinem Wissen ist es Sinn des Interferon-Therapiearms in der Studie, diejenigen Patienten, die Interferon gut vertragen und sehr gut darauf ansprechen, dauerhaft mit Interferon zu behandeln. Grund ist, dass sich in den letzten 15 Jahren Interferon-Erfahrung gezeigt hat, dass diejenigen, die auf Interferon gut ansprechen und es gut vertragen, wirklich eine hervorragende Langzeitprognose haben und sehr gute Remissionen erreichen (was man unter Glivec ja langfristig bisher nicht weiss). Leider trifft dies jedoch nur auf einen Teil der Interferon-Patienten zu - und allen anderen Studienteilnehmern steht der Wechsel in die Glivec-Therapiearme im Rahmen der Studie jederzeit offen.
Die Aussage, Dein Vater "müsse mit den Nebenwirkungen leben" halte ich nach Deiner Beschreibung daher für ziemlich fraglich. Ich vermute vielmehr, dass der behandelnde Arzt Deines Vaters die in der Studie sehr flexibel gehandhabten Wechselmöglichkeiten selbst nicht so genau kennt oder falsch auslegt. Vielleicht macht es ja Sinn, ihn nochmals darauf anzusprechen und Dir eventuell die Voraussetzungen für einen Wechsel in die Glivec-Studienarme schriftlich aushändigen zu lassen. Vielleicht macht es ja auch Sinn, mal mit der CML-Studienzentrale am Klinikum in Mannheim zu sprechen, die Euch sicher die Wechselvoraussetzungen erläutern kann... Kontaktdaten gebe ich Dir gerne per EMail.
Melde Dich doch einfach mal per EMail bei mir; ich kann Dir dann vielleicht noch ein paar weitere Hintergründe und hilfreiche Hinweise geben... <!-- BBCode Start --><A HREF="mailto:"></A><!-- BBCode End -->
Herzliche Grüße und Deinem Vater alles Gute
Jan
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- Beiträge: 24
- Registriert: 22.11.2010, 17:23
- Kontaktdaten:
Hallo,
ab Ende Dezember 2002, so meine ich, hat Glivec die EU-Zulassung erhalten für die Behandlung erster Wahl bei Erwachsenen und Kindern mit CML in der chronischen Phase.
Wenn man das Medikament Glivec verschrieben haben will, braucht man also nicht mehr an einer Studie teilnehmen.
Die Glivec-Monotherapie ist der Interferon-alpha-Therapie in der Wirkung bei weitem überlegen, das zeigen die Ergebnisse der Studien. Bei der Glivec-Therapie sind auch keine so starken Nebenwirkungen zu erwarten, viele Patienten merken gar nix. Ob die Kombination Glivec/Interferon-alpha oder Glivec/Interferon-alpha pegyliert besser ist als die Monotherapie mit Glivec müssen die Studien noch beweisen.
Ich empfehle Dir und Deinem Vater mit den Ärzten zu reden. Vielleicht kann Dein Vater auf eine andere Therapie umsteigen. Wichtig ist natürlich auch, gesund zu leben, also gesundes Essen mit viel Obst und Gemüse, viel Bewegung an der frischen Luft und gesundes positives Denken. Das sind alles Dinge, die die Krankheit von innen heraus bekämpfen.
Das wichtigste ist, die Hoffnung nicht zu verlieren. Die Chancen sind sehr gut, denn die Forschung ist sehr weit.
Alles Gute für Deinen Vater.
Gesunde Grüße
Gerhard
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ab Ende Dezember 2002, so meine ich, hat Glivec die EU-Zulassung erhalten für die Behandlung erster Wahl bei Erwachsenen und Kindern mit CML in der chronischen Phase.
Wenn man das Medikament Glivec verschrieben haben will, braucht man also nicht mehr an einer Studie teilnehmen.
Die Glivec-Monotherapie ist der Interferon-alpha-Therapie in der Wirkung bei weitem überlegen, das zeigen die Ergebnisse der Studien. Bei der Glivec-Therapie sind auch keine so starken Nebenwirkungen zu erwarten, viele Patienten merken gar nix. Ob die Kombination Glivec/Interferon-alpha oder Glivec/Interferon-alpha pegyliert besser ist als die Monotherapie mit Glivec müssen die Studien noch beweisen.
Ich empfehle Dir und Deinem Vater mit den Ärzten zu reden. Vielleicht kann Dein Vater auf eine andere Therapie umsteigen. Wichtig ist natürlich auch, gesund zu leben, also gesundes Essen mit viel Obst und Gemüse, viel Bewegung an der frischen Luft und gesundes positives Denken. Das sind alles Dinge, die die Krankheit von innen heraus bekämpfen.
Das wichtigste ist, die Hoffnung nicht zu verlieren. Die Chancen sind sehr gut, denn die Forschung ist sehr weit.
Alles Gute für Deinen Vater.
Gesunde Grüße
Gerhard

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Bei meinem Vater, 65 J. (Herzinfaktpatient), wurde im Mai 03 CML(chron.Phase)festgestellt. Erst im Juli wurde mit Litalir begonnen. Auf Anraten von mir (Tochter) an der Therapiestudie IV teilzunehmen (wegen der angeblich optimalen ärztlichen Betreuung) war mein Vater bereit sich darauf einzulassen. Eine Behandlung wurde erst am 22.10. eingeleitet. Leider erhielt er nur die Interferon-alpha-Therapie und nicht wie von mir erhofft die Kompination Glivec und Interferon-alpha (wegen der geringeren Nebenwirkungen) . Die Interferon-alpha-Therapie macht ihn körperlich sehr zu schaffen. Tägliche Magenschmerzen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, starker Kräfteverfall und Erschöpfung setzen ihn sehr zu. Er ist immer gerne gewandert. Nun kann er nicht mehr 4km an einem Stück gehen. Er sieht von Tag zu
Tag schlechter aus. Sein zuständiger Arzt
meinte er müsse mit den Nebenwirkungen leben. Meine Frage wäre besteht die Chance dass die Nebenwirkungen nachlassen werden wenn der Körper sich auf die Behandlung eingestellt hat oder wäre es sinnvoller als CML-Patient auf die Behandlung mit Clivec+Interferon-alpha zu bestehen um vielleicht somit ein einigermaßen normales Lebenmit etwas besserer Lebens- qualität führen zu können?
Tag schlechter aus. Sein zuständiger Arzt
meinte er müsse mit den Nebenwirkungen leben. Meine Frage wäre besteht die Chance dass die Nebenwirkungen nachlassen werden wenn der Körper sich auf die Behandlung eingestellt hat oder wäre es sinnvoller als CML-Patient auf die Behandlung mit Clivec+Interferon-alpha zu bestehen um vielleicht somit ein einigermaßen normales Lebenmit etwas besserer Lebens- qualität führen zu können?
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