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In diesem Segment wird die Entwicklung von Behandlungsansätzen für chronische lymphatische Leukämie (CLL) untersucht, wobei der Schwerpunkt auf der Umstellung von der kontinuierlichen Monotherapie mit Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitoren (BTKi) auf Kombinationstherapien mit fester Dauer liegt. Die Diskussion zeigt, wie sich die klinische Praxis seit 2016 angepasst hat, als Ibrutinib die primäre universell eingesetzte BTKi-Option war. Die derzeitigen Praxismuster zeigen Unterschiede unter den Ärzten, wobei 1 Experte bei etwa 40 % bis 50 % der Patienten BTKis als Einzelwirkstoff verwendet, während ein anderer in etwa 30 % der Fälle eine BTK-basierte Therapie anwendet, was die zunehmende Akzeptanz von Ansätzen mit fester Dauer widerspiegelt, insbesondere nach der Einführung von Venetoclax-basierten Therapien.
Die Auswahl der Patienten für verschiedene Behandlungsansätze hängt stark von den molekularen Eigenschaften und der Risikostratifizierung ab. Bei Patienten mit mutiertem IGHV-Status werden Venetoclax-basierte Kombinationen (Venetoclax plus Obinutuzumab oder Rituximab) aufgrund der hervorragenden Ergebnisse und der geringen Nachweisbarkeit der Resterkrankung häufig bevorzugt. Umgekehrt erhalten Patienten mit Hochrisikomerkmalen wie 17p-Deletion oder P53-Mutationen aufgrund überlegener Langzeitergebnisse typischerweise BTKis. Für Patienten mit unmutiertem IGHV wird die Wahl nuancierter, da sie mit BTKis längere Remissionen erzielen, aber von Ansätzen mit fester Dauer profitieren können, die behandlungsfreie Intervalle ermöglichen.
Das Aufkommen von doppelten oralen Kombinationen mit fester Dauer, insbesondere BTKi plus BCL-2-Inhibitoren, stellt einen bedeutenden Fortschritt in der CLL-Behandlung dar. Jüngste Studiendaten aus Studien wie CAPTIVATE und FLAIR haben zum ersten Mal die Überlegenheit der doppelten oralen Therapie gegenüber der Einzelwirkstoff-BTKis gezeigt. Dieser Ansatz adressiert die praktischen Herausforderungen, die mit infusionsbasierten Behandlungen verbunden sind, und reduziert gleichzeitig die Langzeittoxizität und die finanzielle Belastung. Die Experten gehen davon aus, dass diese Kombinationen zunehmend zum Mainstream werden , obwohl Fragen zu ihrem optimalen Einsatz in Hochrisikopopulationen wie solchen mit TP53-Veränderungen offen bleiben, bei denen eine Dreifachtherapie oder eine kontinuierliche Behandlung weiterhin erforderlich sein kann.
Gruß Alan
Identifizierung des geeigneten Patienten für die jeweilige Therapie
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