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von Watson » 19.07.2017, 02:03
Hallo,
ein SLL (kleinzelliges lymphozytisches Lymphom) ist nicht mit einer Smoldering CLL gleichzusetzen. Beim SLL sitzen die kranken Zellen überwiegend in den Lymphknoten, im Blut sind sie nicht oder nur minimal nachweisbar. Die Smoldering CLL ist eine CLL, wie Thomas schon schrieb, mit geringer Aktivität.
Es gibt meines Wissens und meiner Recherchen nach keine einheitliche Definition der S-CLL. Meist ist sie definiert als ein über Jahre nahezu unverändertes CLL-Laborbild, bei Binet A-Kriterien, ohne B-Symptomatik.
Andere Autoren fordern eine weniger strenge Formulierung bzw. sehen Bedarf an einer weiteren Individualisierung und darüber hinaus einen nicht so willkürlichen Übergang von der MBL zur CLL (definitionsgemäße Schaltschwelle: 5.000 monoklonale B-Lymphozyten pro µL). Soll heißen, wenn sich bei einer Binet A über Jahre an den Laborparametern nichts oder nur wenig ändert, stehen die Chancen nicht schlecht, dass das auch weiterhin so bleibt. Unabhängig davon, ob man initial 4.999 oder 5.001 B-Lymphozyten hatte. Oder vielleicht auch 8.000.
Das Problem wird nur sein, dass sich die Onkologen tendenziell schwer tun, dann eine S-CLL zu bescheinigen. Wenn es nach Jahren doch unerwartet zu einer Verschlechterung oder Transformation kommen sollte, sind Hoffnungen zerstört und nicht zuletzt tun sich auch haftungsrechtliche Fragen auf.
LG
Watson