Frage zu: Rätsel um Imatinib-Resistenz gelöst

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scratch
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Re: Frage zu: Rätsel um Imatinib-Resistenz gelöst

Beitrag von scratch » 16.01.2012, 22:23

Hi,

danke für die Info.
Ich habe auch schon an mir zum Zweifeln angefangen, weil ich den Text irgendwie nicht mit meinem bishrigen Wissen vereinbaren konnte bzw. überhaupt nicht verstanden habe.

jan
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Re: Frage zu: Rätsel um Imatinib-Resistenz gelöst

Beitrag von jan » 16.01.2012, 22:16

Hallo Stayer,

Danke, dass Du das so aufmerksam gelesen hast. Aufgrund Deiner Frage habe ich mir eben das Original auf der Blood-Fachmagazin-Webseite durchgelesen und auch die Pressemitteilung der Uni Marburg. Ich bin kein Arzt und kann es vielleicht nicht genug beurteilen, aber meine Vermutung ist: Die Autoren der Ärztezeitung haben den Blood-Artikel nicht verstanden und sich auch nicht die Mühe gemacht. Sie hätten besser per Cut&Paste die Original-Pressemitteilung der Uni Marburg übernommen, statt sie umzuschreiben, dabei einige Dinge mißverständlicher zu machen und dann mit einer aufmerksamkeitserhaschenden Überschrift "Rätsel um Imatinib-Resistenz gelöst" zu versehen.

Was der Artikel meines Erachtens besagt, in meinem laienhaften Verständnis, ist, dass die unter Imatinib überbleibenden CML-Stammzellen weniger BCR-ABL produzieren haben und dadurch weniger empfindlich sind für Medikamente, die BCR-ABL hemmen. Diese überbleibenden CML-Stammzellen produzieren weniger BCR-ABL als die Zellen, die zum Diagnosezeitpunkt vorhanden waren. Man vermutet, dass eine hohe Produktion von BCR-ABL der "Treibstoff" ist, der die Entstehung von Mutationen begünstigt. Von den zum Diagnosezeitpunkt vorhandenen Zellen geht daher eine höhere Gefahr aus als von den unter Therapie übrigbleibenden Zellen.

Es ist also nicht so, dass bei verbliebener minimaler Resterkrankung die Chancen auf Imatinib-Resistenzen oder gar Rückfällen steigen. Das Gegenteil scheint der Fall: In guter molekularer Remission bleiben nur wenige Zellen übrig, die zudem im Gegensatz zu den anfänglich vorhandenen CML-Zellen kaum BCR-ABL produzieren und dadurch auch wenig Potential haben, Mutationen und Resistenzen zu erzeugen. Sie sind da, und wenn sie BCR-ABL produzieren, wirkt das Medikament auf sie.

Soviel mein Versuch einer Interpretation.

Ich ersetze den Ärztezeitung-Artikel nun durch das Original der Uni Marburg. Wer an ÄZ-Artikel lesen möchte, hier der VOllständigkeit halber der Link:
http://www.aerztezeitung.de/news/articl ... loest.html

Viele Grüße
Jan

stayer
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Frage zu: Rätsel um Imatinib-Resistenz gelöst

Beitrag von stayer » 16.01.2012, 21:39

zu meinem besseren verständnis:
heißt das jetzt, dass mit guten ansprechen und verbleibender minimaler resterkrankung die chanchen auf imatinib-resistenzen steigen, oder hab ich das falsch verstanden.
lg grüße in die runde!

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