Hallo Thomas,

ja hast recht, Aber solange das nur für bestimmte Patienten gilt, und nicht für das Gros aller Erkrankten, ist das alles (immer noch) sehr unbefriedigend, Im Norden ist es übrigens auch total heiß gewesen heute.

Waldi hat geschrieben: Eine Anmerkung möchte ich zu der angesprochenen US-Statistik machen: die Gesundheitssysteme von Deutschland und USA sind miteinander überhaupt nicht vergleichbar, weshalb es große Behandlungsunterschiede geben dürfte. Wer in den USA arm ist, kann sich wegen fehlender Krankenversicherung bestenfalls die billigste Behandlung beim Arzt um die Ecke leisten. Wer reich ist, der gönnt sich die teure Behandlung beim Spezialisten. Fazit der Diskussion ist für mich: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!

LG Waldi

Danke Waldi, ein guter Einwand.

Gruß vom heißen Südwesten in den vermutlich kühleren Norden.

Thomas

Hallo Thomas,
wie du schon richtig geschrieben hast: "..bei bestimmten Patientengruppen!" Für jede Studie gibt es ja bekanntermaßen Ein- und Ausschlußkriterien, womit es am Ende nicht möglich ist, ein Studienergebnis auf das gesamte Patientenkollektiv anzuwenden. Ich könnte mir z.B. sehr gut vorstellen, dass das Ergebnis einer möglichen Clb/FCR Studie bei komorbiden Patienten einen deutlichen Überlebensvorteil für Clb (Leukeran) zu Tage fördert. Bei der Therapieentscheidung muss deshalb ganz individuell vorgegangen werden, und das wird es auch, sowohl von niedergelassenen- als auch bei Klinikhämatologen.
Eine Anmerkung möchte ich zu der angesprochenen US-Statistik machen: die Gesundheitssysteme von Deutschland und USA sind miteinander überhaupt nicht vergleichbar, weshalb es große Behandlungsunterschiede geben dürfte. Wer in den USA arm ist, kann sich wegen fehlender Krankenversicherung bestenfalls die billigste Behandlung beim Arzt um die Ecke leisten. Wer reich ist, der gönnt sich die teure Behandlung beim Spezialisten. Fazit der Diskussion ist für mich: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast!

LG Waldi

cicici hat geschrieben: Es gibt ja keine Chemo, die das Gesamtüberleben von CLL Patienten wirklich verlängert.

..doch, die FCR-Therapie hat bei bestimmten Patientengruppen ein besseres Gesamtüberleben siehe Artikel hier im Forum : http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... l&Itemid=2

Gruß
Thomas

Hallo Thomas,
Finde ich eigenartig, diese Studie.
Die Betreiber der Website clltopics.org. erläutern ja auch schon die Schwachpunkte: sie ist nicht multizentrisch und wahrscheinlich hatten die Patienten auch unterschiedliche Komorbiditäten, so dass nicht für jeden die "optimale" Therapie gewählt werden konnte. Dann muss man sich fragen, woran diejenigen verstorben sind, die ein verkürztes Überleben hatten. Denn wenn die Patienten mit purinhaltigen Analoga ein längeres Überleben hatten, dann spricht das meines Erachtens für eine bessere Grundfitness aufgrund eines besseren AZ. Es gibt ja keine Chemo, die das Gesamtüberleben von CLL Patienten wirklich verlängert. Also liegt's wahrscheinlich am Patienten und seiner Verfassung.

Man müßte im Cancer die Originalstudie lesen- manchmal sind die auch frei zugänglich ohne das man die online kaufen muss.

LG
christina

mmartins hat geschrieben:Hallo

Wäre interessant zu wissen, wo nun genau der Unterschied in der Behandlung ist. Ist es einfach nur die spätere Therapie oder auch eine bessere Diagnose vor der Therapie z.B. mit FISH und deshalb dann eine bessere, spezieller zugeschnittene Therapie.

Grüße aus Hamburg
Michael

...im Artikel steht, dass die Patienten der Spezialisten einmal mehr an Studien teilgenommen haben und die Spezialisten eher purinhaltige Mittel wie Fludarabin u.ä., die anderen Ärzte eher Alkylantien wie Leukeran u.ä. verwendet hätten. Nun müsste man die Studie aber genau lesen ob z.B. die normalen Hämatologen eher recht alte (morbide) Patienten hatten, ich habe auch nur die Zusammenfassung gelesen.
Eine bessere Diagnose kann eigentlich noch nicht eine große Rolle spielen, da die modernen Marker erst seit wenigen Jahren bekannt sind, die Studie aber 20 Jahre umfasst...

Gruß
Thomas

Hallo

Wäre interessant zu wissen, wo nun genau der Unterschied in der Behandlung ist. Ist es einfach nur die spätere Therapie oder auch eine bessere Diagnose vor der Therapie z.B. mit FISH und deshalb dann eine bessere, spezieller zugeschnittene Therapie.

Grüße aus Hamburg
Michael

dieser Tage ist ein interessanter Artikel bei meinen Mails gelandet : http://updates.clltopics.org/3888-does-expertise-matter , leider nur in englisch, ich versuche es mal kurz zusammenzufassen : Die Mayo-Klinik hat 1309 Cll-Patientenakten von Cll-Patienten durchgesehen die in der Mayo-Klinik zwischen 1990 und 2009 behandelt worden sind. Dabei fiel auf, dass die Patienten die von normalen Onkologen/Hämatologen behandelt worden sind im Durchschnitt 8,4 Jahre lebten, diejenigen Patienten die von Ärzten behandelt wurden die ausschließlich Cll-Spezialisten waren dagegen 10, 5 Jahre also mehr als zwei Jahre länger lebten ! Zusätzlich interessant ist, dass die Spezialisten im Durchschnitt erst später zur Therapie geraten haben als die allg. Hämatologen/Onkologen....

Spontan wüßte ich nun allerdings nicht wo ich in Deutschland einen reinen Cll-Spezialisten finden könnte, ich vermute mal Prof. Hallek in Köln....aber sonst ?

Die Konsequenz könnte/sollte sein auf jeden Fall vor einer Therapieentscheidung eine Zweitmeinung von einem Spezialisten einzuholen...

Gruß
Thomas