ZNS-Rezidiv nach T-ALL - wie krieg ich meinen Bruder dazu, p

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

Moderatoren: jan, NL, Marc

unknown

Beitrag von unknown » 09.06.2010, 11:23

Hallo Petra,
ich habe gerade gelesen, dass du 2 Kinder hats, welche Leukämie bekommen haben. Ich höre auch immer von allen Seiten, dass diese Krankheit nicht erblich bedingt ist. Komisch, meine Mutter ist vor 2 Jahren an AML verstorben, deren Bruder starb vor vielen Jahren auch an AML......und jetzt lese ich gerade deine Geschichte. Wie stehst du dazu??

LG Floppi

unknown

Beitrag von unknown » 07.06.2010, 21:01

Hallo Petra!
Vielen Dank für Deinen Eintrag, der hat mich sehr bewegt.
Wir gehen gerade in eine etwas "heißere" Phase über, es sind zwei potentielle Spender gefunden, allerdings ist noch nicht klar, ob die Chemo angeschlagen hat ... Mittlerweile ist mein Bruder Gott sei Dank etwas besser drauf, obwohl ich manchmal nicht sicher bin, ob er einfach alles über sich ergehen lässt oder wirklich Hoffnung hat. Immerhin lässt er es jetzt geschehen.
Ich drücke Euch fest die Daumen, dass Dein Sohn stark bleibt und weiter kämpft!
Viele Grüße,
Helena

petra1307
Beiträge: 30
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Beitrag von petra1307 » 14.05.2010, 17:51

Hallo Helenad,
kann mir gut vorstellen das dein Bruder von der Diagnose ganz schön geschöckt war. Mein Sohn (30 Jahre) hat am 04.05.2010 erfahren das es für ihn keinen Sinn hat ein KMT zu bekommen. Die Ärzte wissen nicht wie lange er noch hat. Es können Wochen, Monate aber nicht mehr ein Jahr sein. Er hat sich aber ganz fest vorgenommen noch mindesten 2 Jahre zu leben, wenn nicht noch länge. Für seine positive Einstellung bewundere ich meine Sohn, er hat uns alle damit angesteckt, obwohl es für mich nicht einfach ist, da es schon das zweite Kind ist das ich an dieser Krankheit verlieren werde, aber wir hoffen und glauben schon allein durch seine positive Einstellung ganz feste daran das er es schafft. Du solltest versuchen deinen Bruder davon zu überzeugen das es immer eine Chance gibt und er es auch für seine Kinder tun muß bzw. sollte, denn sie brauchen ihn noch.
Hab einfach du eine positive Einstellung und veruche ihn immer wieder davon zu überzeugen.

Ich wünsche euch beiden und der ganzen Familie ganz viel Kraft, die könnt ihr gebrauchen.

Lg Petra
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 29.04.2010, 23:41

Hallo Thomas!

Vielen Dank für Deine Antwort. Ich hab sie leider heute erst gesehen, irgendwas hab ich hier falsch eingestellt ...
Ja, Du hast wohl recht, dass wir einfach Geduld haben müssen - ich gebe zu, das gehört nun gar nicht zu meinen Stärken. Aber ich arbeite dran. Ich versuche ihn einfach jeden Tag aufzubauen. Und die Medikamente scheinen in dieser Runde tatsächlich belastender für die Psyche zu sein als beim letzten Mal ...

Vielen Dank nochmal für die Hinweise,

viele Grüße,
Helena

Thomas55
Beiträge: 1744
Registriert: 22.11.2010, 17:23
Kontaktdaten:

Beitrag von Thomas55 » 25.04.2010, 16:22

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE> dass er positiv denken muss und nur so seine Selbstheilungskräfte aktivieren kann.

viele Grüße,
helenad</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Hallo Helenad,

...diesen Rat bekommt fast jeder in einer Krisensituation. Leider gibt es den "Positiv-Denken-Anschaltknopf" noch nicht deshalb sind solche Ratschläge eigentlich nicht so hilfreich. Bei solch einem Rezidiv ist die Reaktion Deines Bruders am Anfang eigentlich verständlich, zumal er sich mit der Situation ja wohl schon etwas auskennt, da braucht man einfach Zeit solch eine Diagnose zu verdauen. Mit der Zeit kommt dann meist auch der Lebensmut zurück, zumal es als Familienvater mit kleinen Kindern ja im unterschied zu vielen älteren Menschen noch einige Lebensaufgabe und -ziele gibt.
Angehörigen würde ich raten in solchen Situationen Geduld mit uns Patienten zu haben und zu negative Gedanken/Äußerungen nicht zu ernst zu nehmen. Dein Bruder ist ja immerhin im Krankenhaus und läßt sich offensichtlich behandeln. Übrigens sind die psychischen Auswirkungen vieler Krebsmedikamente nicht zu unterschätzen...

Gruß
Thomas
[addsig]

unknown

Beitrag von unknown » 25.04.2010, 12:42

Hallo Allerseits!

Ich habe gerade mit meinem Bruder telefoniert, der seit einigen Tagen mit einem ZNS-Rezidiv nach einer T-ALL wieder im Krankenhaus liegt. Die ursprüngliche Diagnose gab es im Sommer 2008, er hat dann Chemo bekommen, die sehr gut und fast ohne Nebenwirkungen angeschlagen hat. Seit März 2009 ist er dann wieder arbeiten gegangen und eigentlich schien alles gut. Bis eben vor ein paar Tagen, als er mit neurologischen Ausfällen ins Krankenhaus ging und zwei Tage später mit der Diagnose ZNS-Rezidiv konfrontiert wurde. Jetzt ist neben der Chemo eine Transplantation angedacht, was ich eigentlich gut finde, denn eine T-ALL hat ja soweit ich weiß eine etwa 3fach höhere Heilungschance mit Transplantation. Mein riesengroßes Problem ist nun aber, dass mein Bruder im Krankenhaus liegt, sich innerlich völlig aufgegeben hat und einfach nur alles über sich ergehen lässt. Er hat Familie mit drei kleinen Kindern und sagt, dass er das alles überhaupt nur wegen denen machen lässt, aber dass er ja eigentlich weiß, dass er keine Chance hat. Ich hab ihn versucht, davon zu überzeugen, dass er mithelfen muss, dass er positiv denken muss und nur so seine Selbstheilungskräfte aktivieren kann. Ich selbst bin Naturwissenschaftlerin und arbeite makabererweise auch noch in der Leukämieforschung. Was ich damit sagen will: auch ich glaube nur an Dinge, die ich sehe, aber ich WEIß einfach, dass ein Körper auf schlechte Gefühle und Gedanken entsprechend schlecht reagiert und nicht mithilft. WIE um alles in der Welt kann das einem Negativ-Denker und Sturkopf nur beibringen?? Hat irgendwer da draußen einen Rat für mich?? An Betroffene: haben es bei Euch vielleicht Familienmitglieder irgendwie geschafft, Euch davon zu überzeugen, dass Ihr mitkämpfen müsst, obwohl Ihr Euch schon aufgegeben hattet?? Unsere Mutter ist vor knapp vier Jahren auch an Krebs gestorben und wir alle mussten damals schon mit ansehen, wie schnell es gehen kann, wenn sich jemand einfach aufgibt. Ich kann das nicht nochmal ertragen!!!
Für einige Tipps wär ich wirklich sehr dankbar ...

viele Grüße,
helenad

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast