Hallo Claudi
ich weiss ganz sicher, dass die CML-Studie IV noch Patienten aufnimmt. Dass es "keine Plätze mehr gäbe", ist für diese Studie auf jeden Fall nicht wahr. Vielleicht haben die Frankfurter andere Gründe, warum sie keine Patienten in die nicht-kommerzielle Studie aufnehmen möchten - kommunizieren diese aber nicht? Seltsam.
Viele Grüße
Jan
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unterschiedliche Therapieformen
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Hallo Jan,
vielen Dank für Deine Hinweise.
Wir haben am Mittwoch gleich gesagt, dass Heiko gerne an einer Studie teilnehmen würde, der Arzt in der Studienambulanz an die Uni in Frankfurt hat uns aber gesagt, es gäbe keine Plätze... hm, das ist ja komisch.
Also seit Mittwoch bekommt Heiko 1 mal täglich 400 mg Glivec. Das scheint ja dann wohl das Standartprogramm zu sein.
Vielleicht rufe ich am Monatg mal in Mannheim an, das scheint irgendwie doch erfolgsversprechender zu sein.
Liebe Grüße
Claudi
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vielen Dank für Deine Hinweise.
Wir haben am Mittwoch gleich gesagt, dass Heiko gerne an einer Studie teilnehmen würde, der Arzt in der Studienambulanz an die Uni in Frankfurt hat uns aber gesagt, es gäbe keine Plätze... hm, das ist ja komisch.
Also seit Mittwoch bekommt Heiko 1 mal täglich 400 mg Glivec. Das scheint ja dann wohl das Standartprogramm zu sein.
Vielleicht rufe ich am Monatg mal in Mannheim an, das scheint irgendwie doch erfolgsversprechender zu sein.
Liebe Grüße
Claudi
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Hallo Claudi,
die CML-Studie IV hatte ursprünglich vier Arme; man hat den Interferon-Monotherapiearm (als Ersttherapie) jedoch aufgegeben, daher erfolgt die zufällige Verteilung heute auf folgende drei Therapiearme:
* Imatinib-Monotherapie 400mg
* Imatinib-Monotherapie 800mg
* Kombination Imatinib mit Interferon-Alpha
Ergebnisse gibt es noch keine; es wurde auf der ASH-Hämatologenkonferenz im Dezember 2008 zwar darüber berichtet, aber die Ergebnisse waren noch "verdeckt", d.h. man konnte nicht sagen, welcher Arm leicht besser war als der andere. Man konnte aber sehen, dass alle drei Therapien wirkungsmäßig und nebenwirkungsseitig nahe beieinander lagen. Einen möglichen Langfristvorteil z.B. den Interferons wird man aber erst über die Jahre feststellen können.
Erste "unverdeckte" Ergebnisse werden erst veröffentlicht, wenn keine weiteren Patienten in die Studie aufgenommen werden; das wird voraussichtlich Ende diesen Jahres so sein.
Die Standardtherapie bei neu diagnostizierter CML in chronischer Phase ist 400mg/Tag Imatinib; bei fortgeschrittenen Phasen wird z.T. eine höhere Dosis (800mg oder 600mg/Tag) angewendet oder die Transplantation empfohlen. Meist startet man jedoch mit 400mg, weil angenommen wird, dass hier eine ausgewogene Balance zwischen Wirkung und Nebenwirkung existiert, beobachtet das Ansprechen, und wenn dies nach 6, 12 oder 18 Monaten nicht zufriedenstellend ist, wird die Dosis erhöht oder der Weg geändert. Es gibt von 20 CML-Experten eine Therapieleitlinie ( <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=355" TARGET="_blank">siehe hier)</A><!-- BBCode End -->, die die Kriterien und Entscheidungspunkte beschreibt und von der viele Experten überzeugt sind, da sie auf Therapieerfahrungen und Studien mit tausenden von CML-Patienten beruhen.
In einer Phase-IV-Studie wie der "CML-Studie IV" (
<!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=247" TARGET="_blank">Info hier</A><!-- BBCode End -->) wird oftmals noch engmaschiger betreut und mehr Diagnostik gemacht, als es "auf Rezept" möglich ist. Andererseits kann man dort eine Therapie bekommen (höhere Dosis, oder Kombinationstherapie), für die man noch nicht langfristig sagen kann, ob sie besser wirkt oder ob nur die Nebenwirkungen höher sind - das ist ja das Ziel der Studie.
Nähere Information kann jeder Arzt, der an der CML-Studie IV teilnimmt (sind meines Wissens in Deutschland über 260 Kliniken und hämatologische Praxen), mitteilen. Hat Euer Arzt Euch über die Studienteilnahme aufgeklärt? Man kann an der CML-Studie IV z.B. nur recht kurze Zeit nach Diagnose teilnehmen - ist erstmal eine Weile eine Therapie erfolgt, geht das nicht mehr - daher solltet Ihr es bald überlegen.
Viele Grüße
Jan
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die CML-Studie IV hatte ursprünglich vier Arme; man hat den Interferon-Monotherapiearm (als Ersttherapie) jedoch aufgegeben, daher erfolgt die zufällige Verteilung heute auf folgende drei Therapiearme:
* Imatinib-Monotherapie 400mg
* Imatinib-Monotherapie 800mg
* Kombination Imatinib mit Interferon-Alpha
Ergebnisse gibt es noch keine; es wurde auf der ASH-Hämatologenkonferenz im Dezember 2008 zwar darüber berichtet, aber die Ergebnisse waren noch "verdeckt", d.h. man konnte nicht sagen, welcher Arm leicht besser war als der andere. Man konnte aber sehen, dass alle drei Therapien wirkungsmäßig und nebenwirkungsseitig nahe beieinander lagen. Einen möglichen Langfristvorteil z.B. den Interferons wird man aber erst über die Jahre feststellen können.
Erste "unverdeckte" Ergebnisse werden erst veröffentlicht, wenn keine weiteren Patienten in die Studie aufgenommen werden; das wird voraussichtlich Ende diesen Jahres so sein.
Die Standardtherapie bei neu diagnostizierter CML in chronischer Phase ist 400mg/Tag Imatinib; bei fortgeschrittenen Phasen wird z.T. eine höhere Dosis (800mg oder 600mg/Tag) angewendet oder die Transplantation empfohlen. Meist startet man jedoch mit 400mg, weil angenommen wird, dass hier eine ausgewogene Balance zwischen Wirkung und Nebenwirkung existiert, beobachtet das Ansprechen, und wenn dies nach 6, 12 oder 18 Monaten nicht zufriedenstellend ist, wird die Dosis erhöht oder der Weg geändert. Es gibt von 20 CML-Experten eine Therapieleitlinie ( <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=355" TARGET="_blank">siehe hier)</A><!-- BBCode End -->, die die Kriterien und Entscheidungspunkte beschreibt und von der viele Experten überzeugt sind, da sie auf Therapieerfahrungen und Studien mit tausenden von CML-Patienten beruhen.
In einer Phase-IV-Studie wie der "CML-Studie IV" (
<!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=247" TARGET="_blank">Info hier</A><!-- BBCode End -->) wird oftmals noch engmaschiger betreut und mehr Diagnostik gemacht, als es "auf Rezept" möglich ist. Andererseits kann man dort eine Therapie bekommen (höhere Dosis, oder Kombinationstherapie), für die man noch nicht langfristig sagen kann, ob sie besser wirkt oder ob nur die Nebenwirkungen höher sind - das ist ja das Ziel der Studie.
Nähere Information kann jeder Arzt, der an der CML-Studie IV teilnimmt (sind meines Wissens in Deutschland über 260 Kliniken und hämatologische Praxen), mitteilen. Hat Euer Arzt Euch über die Studienteilnahme aufgeklärt? Man kann an der CML-Studie IV z.B. nur recht kurze Zeit nach Diagnose teilnehmen - ist erstmal eine Weile eine Therapie erfolgt, geht das nicht mehr - daher solltet Ihr es bald überlegen.
Viele Grüße
Jan
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Hallo,
wenn ich mich hier richtig "durchgelesen" habe, dann scheint es die Studie IV ja schon eine ganze Weile (seit 2002) zu geben.
Es wurden/werden wohl 4 verschieden Therapieformen getestet, stimmt das?
Gibt es da schon irgendwelche Ergebnisse? Hat ein Weg sich als schlecht/besser erwiesen?
Welche Therapieform wird denn nun in der Regel angewendet, wenn man leider nicht in so eine Studie reinkommt? Ist das dann im Standartfall an jeder Klink/Arzt anders, für welche Form sich entschieden wird oder ist das dann deutschlandweit gleich? D.h. bekommt jeder, der nicht in eine Studie reinkommt dann einfach 400 mg Glivec oder hängt das mit den Blutwerten zusammen oder wovon wird das abhängig gemacht?
Was muss man denn tun, um in eine Studie zu kommen, bzw. wo bewirbt man sich für so etwas?
Ihr merkt schon, ich arbeite mich langsam durch den Dschungel...
Liebe Grüße
Claudi
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wenn ich mich hier richtig "durchgelesen" habe, dann scheint es die Studie IV ja schon eine ganze Weile (seit 2002) zu geben.
Es wurden/werden wohl 4 verschieden Therapieformen getestet, stimmt das?
Gibt es da schon irgendwelche Ergebnisse? Hat ein Weg sich als schlecht/besser erwiesen?
Welche Therapieform wird denn nun in der Regel angewendet, wenn man leider nicht in so eine Studie reinkommt? Ist das dann im Standartfall an jeder Klink/Arzt anders, für welche Form sich entschieden wird oder ist das dann deutschlandweit gleich? D.h. bekommt jeder, der nicht in eine Studie reinkommt dann einfach 400 mg Glivec oder hängt das mit den Blutwerten zusammen oder wovon wird das abhängig gemacht?
Was muss man denn tun, um in eine Studie zu kommen, bzw. wo bewirbt man sich für so etwas?
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