Hallo, ist zwar schon ein bisschen her, das hier diskutiert wurde, aber ich habs erst jetzt entdeckt.
Ich weis, das das für deinen Vater lebensbedrohlich und damit für euch alle extrem schwierig ist. Aber jetzt mal ein paar Sätze zum Thema KMT oder Stammzellspende aus der sicht des Spenders:
Ich habe selbst vor ca 2 Jahren Stammzellen für meinen Bruder gespendet. Ich weiss, das er ohne Spende nicht überlebt häte, und da wir eine nahezu 90 % HLA-Identität hatten, wäre wohl auch kein geeigneterer Spender gefunden worden. Ich will auch nicht etwa sagen, das ich hier irgendetwas bereuhe! Die körperlichen Probleme die ich durch die Spende hatte, reichen nicht mal für den Vergleich mit einer Grippe aus.
Aber irgendwie kann ich deine tante schon verstehen. Sie hat gespendet und es hat nicht funktioniert. Vielleicht fühlt sie sich für den rückfall deines Vaters verantwortlich? frag sie mal.
Mein Bruder hatte eine late onset GvHD und ich dachte ich sei schuld, wenn er stirbt. Nicht im Kopf aber im Bauch!
Jetzt haben sie eine chronische GvHD festgestellt und ich muss nicht nur mit seinen Körperlichen Einschränkungen klarkommen, sondern auch noch permanent meine Psyche auf Reihe halten, weil ich nicht schuld bin. Das mag für alle nicht Spender komisch klingen, aber ich habe in der Klinik mit einigen Geschwister-Spendern gesprochen und allen ging es ähnlich. Du fühlst dich als Spender verantwortlich, auch wenn du weist, dass es nicht so ist.
Ich hoffe ihr habt einen Spender für deinen Vater gefunden. Versuch bitte deine Tante zu verstehen, die Verantwortung endet für sie nicht, wenn die Zellen übertragen sind.

Nicole