Hallo Ulli,
eine Therapie wird zumindest vorübergehend Deine Immunsituation verschlechtern, ob sie hinterher besser ist, ist auch fraglich, bei mir ist sie auch eineinhalb Jahre nach Therapie zumindest labormäßig eher noch schlechter...
Ich substituiere seit Nov. 1999 regelmäßig Globuline, in den ersten Jahren monatlich eine Infusion beim Hausarzt, in den letzten Jahren wöchentlich mit einer kleinen Pumpe (Gammanorm) in Heimselbstbehandlung, ist angenehm und problemlos zu machen. Seitdem habe ich keine Lungenentzündung mehr gehabt. Für Infekte habe ich immer ein Breitbandantibiotika auf Vorrat zuhause, das ich nehme wenn Fieber/eitriger Auswurf kommt. Ein großer Fehler ist bei Infekten zulange zu warten, gerade bei Antibiotikaeinnahme kann es aber auch nötig sein an Pilze zu denken, (hatte schon welche auf der Lunge) da mache ich hin und wieder eine Behandlung mit Pilzmitteln.
Vor allem seit ich die wöchentliche Substitution mache, habe ich kaum mehr ernste Infekte. Offiziell wird eine solche Behandlung angeraten wenn es im Jahr zwei Pneumonien gab und die Laborwerte (Globuline) schlecht sind. Die Heimselbstbehandlung wie ich sie mache ist selten, da sie nur für Leute ist, die kein Problem haben sich selbst zu stechen und entsprechend steril zu arbeiten, läßt sich aber alles lernen und es gibt anfangs Unterstützung dazu.
Wichtig ist natürlich auch versuchen sich vor Ansteckungen zu schützen, d.h. Menschansammlungen usw. vermeiden, sich täglich in der frischen Luft zu bewegen (bringt in Studien oft mehr Erfolg als Chemo !) Ist natürlich schwierig wenn man das im Beruf nicht einhalten kann. Ich bin deshalb 5 Jahre nach der Diagnose in EU-Rente gegangen...
Vergiss Deine Exelrechnung, die Cll richtet sich meist nicht danach

, kann schneller häufig auch langsamer gehen bezw. eine andere Richtung einschlagen. Wenn Du (wie ich) eine sehr große Milz hast, kann man vermuten dass durch den Hypersplenismus zu viele Thrombos abgebaut werden, dem kann man mit Dexamethasonstößen (Fortecortin) entgegenwirken, d.h. man kann auf eine Chemo verzichten bezw. diese hinausschieben, (hat bei mir über viele Jahre so geklappt), und die Chancen durch in naher Zukunft mit Kinasehemmer (leider vermutlich doch kombiniert mit ein "wenig" Chemo/Antikörper o.ä.) zu behandeln steigen.
Gruß
Thomas