Hallo, Jan

vielen dank für deine antwort)

Hallo Jbee,

bei der PCR werden, vereinfacht gesagt, bestimmte Gen-Schnipsel in 20-30 Kopiervorgängen so lange vervielfältigt, bis es so viele sind, dass man sie maschinell gut zählen kann. Die Anzahl der BCR-ABL-Genkopien ("Transkripte") werden dann ins Verhältnis gesetzt mit der Anzahl der gefundenen Kontroll-Gen-Kopien, die auch in gesunden Zellen vorhanden sind (bei PCRs bei CML ist das Kontrollgen normalerweise ABL, das eben auch in gesunden Zellen vorkommt).

Man zählt also beide Ergebnisse für BCR-ABL und ABL und setzt diese dann ins Verhältnis, und das Ergebnis ist ein Quotient, also z.B. 0,315% BCR-ABL/ABL.

Wenn man nur die absolute Zahl von Kopien des Kontrollgens ansieht, kann man sagen, wie gut die Blutprobe war oder ob die PCR schieflief. Wenn nur wenig Genschnipsel kopiert werden konnten, war entweder Probe nicht gut oder es ging technisch etwas schief. Und je genauer man misst (z.b. bei CML in sehr guter Remission), desto mehr Gene müssen anfangs in der Probe gewesen sein, damit das Ergebnis aussagekräftig wird.

"Transkriptmenge des Kontrollgens" bedeutet also, wie genau die PCR war und wieviele Kopien des Kontrollgens ABL man zählen konnte. Bei Diagnosestellung ist das weniger erheblich, aber bei Deiner Untersuchung von Juli, wenn ich es richtig verstehe, war die Probe ok, weil die Anzahl der ABL-Kopien über 20.000 lag (muss die Präsentation der Ärzte wieder finden, bei welchem molekularen Level welche Anzahl von ABL-Kopien vorhanden sein muss, damit man ein aussagekräftiges Ergebnis bekommt... finde sie gerade nicht).

Hilft das?

Viele Grüße
Jan

Könnte mir jemand bitte erklären was eine Transkriptmenge heißt?

In meinem Befund steht es so:

10.04.12 (bei Dieagnose)- Material:Knochenmark; Zielgen: BCR-ABL_P210; Ratio: 53,603; ABL-kopien (Sensitivität: Transkriptmende des Kontrollgens): 1174

13. 07.12 (Kontrolle nach 3. Monaten) Material: Peripheres Blut; Zielgen: BCR-ABL_P210; ABL-kopien (Sensitivität: Transkriptmende des Kontrollgens): 29544