CLL ohne Chemotherapie

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Ernstl

Re: CLL ohne Chemotherapie

Beitrag von Ernstl » 30.12.2010, 19:33

Hallo

Bin 48 und hab seit 1,5 Jahren die Diagnose CLL. Wurde zufällig bei einer Blutuntersuchung wegen Bronchitis festgestellt.
Meine Leukozyten stiegen rasch von 30ooo auf 77ooo und fielen genauso schnell auf einen Wert um die 50ooo, der ca. ein Jahr stabil war. Dann folgte ein rascher Anstieg auf 100ooo und 151ooo, was diese Woche eine Therapie nach dem BR Schema erforderlich machte.

Ich habe mich auch anfangs gegen eine Chemo gewehrt. Bevor ich nicht auf Knien rutschen muss, will ich keine hab ich mir immer gesagt.

Man muss bedenken, dass das Herz und die Organe durch die schlechte Blutversorgung in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei mir wars zB so, dass die dicken Lymphknoten am Hals merkbar die Blutversorgung zum Kopf abschnitten (Halsschlagader verengten) und die geschwollenen Mandeln im Schlaf obendrein zusammen mit der zurücksackenden Zunge zu einer Schlafapnoe führten.
Obwohl ich tagsüber dann relativ leistungsfähig war, musste ich mich morgens nach dem Aufstehen erst mal hinsetzen um meinen Nähmaschinenpuls etwas zu beruhigen.

Diese beängstigenden Symptome sind bereits jetzt nach meinem ersten von insgesamt 6 Behandlungszyklen weg. Ich bin sehr froh darüber. Aus meiner Sicht kann ich zur Chemo raten.

Selbst wenn die Blutwerte Deines Vaters stabil sind, stellen sie eine dauerhafte Unterversorgung dar und eine lebensbedrohliche Zweiterkrankung (Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenunterfunktion etc.) stehen eventuell bald im Raum. Eine dann erst eingeleitete Chemo wird dadurch nicht unbedingt besser vertragen, wie Du Dir sicher denken kannst.

Meine Chemo ist bisher ohne jede Nebenwirkung. Ich habs nicht mal bemerkt, als die Medikamente eingeleitet wurden. War absolut nicht zu spüren. Nur durch die Menge an zusätzlich gegebener Kochsalzlösung ist mir etwas kalt geworden (Decke mitnehmen) :wink:

PS Das was man im Netz so findet ist meistens nicht der aktuelle Stand der Forschung. Eine CLL lässt sich sehr gut behandeln und die Lebenserwartung um Jahrzehnte verlängern. In der gewonnenen Zeit finden sich dann vermutlich noch neue, noch erfolgversprechendere Therapiekonzepte :D

5bn

CLL ohne Chemotherapie

Beitrag von 5bn » 20.12.2010, 18:29

Hallo,

da mein Vater(57 Jahre) seit einem Jahr die Diagnose chr. lympathische Leukämie hat und er nicht so fit mit dem Computer ist, versuch ich mir hier mal paar Infos einzuholen.

Mein Vater hat folgende Werte:
Leukos: zw. 70.000 und 120.000 Tsd
Thrombos: zwischen 105.000 und 135.000 Tsd
Hb über 10

Die Lymphknoten am Hals, unter den Achseln und im Bauchraum sind geschwollen. Zusätzliche eine leicht geschwollene Milz. Er hat gelegentlich Nachtschweiss und leichte schmerzen im Bauchraum(sporadisch). Diese könnten vom Lymphknoten im Bauchraum resultieren. So geht es meinem Vater sehr gut. Er geht arbeiten, ist sehr gut, hat nicht an Gewicht abgenommen und wenn man es nicht wüsste, würde man die geschw. Lymphknoten nicht mitbekommen.

Hat jemand Erfahrungen, ob man die Lymphknoten mit Gaben von Cortison abschwillen lassen kann? Eine Chemotherapie möchte mein Vater nicht und auch der Onkologe hat dies mom. nicht zwingend empfohlen.

Und gibt es hier im Forum vielleicht Personen, die diese Chemotherapie nicht möchten und schon seit mehreren Jahren in diesem Stadium(Binet B od. C) leben? Vielleicht kann man ja mal ein paar Erfahrungen schildern.

Danke im Voraus.

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