Ich möchte hiermit allen, die im Alter an AML erkranken, die Geschichte meiner Mutter erzählen - als Trost, Hilfe und Hoffnung. Zuerst der traurige Teil: sie starb am 19.4.2010, hatte über 90% Blasten und musste ins künstliche Koma versetzt werden. Glücklicherweise trat der Tod dann sehr schnell ein. Also, meine Mutter war über 30 Jahre lang Krankenschwester auf einer Intensiv/Leukämiestation. Ca 10 jahre nach der Pensionierung, mit 67, wurde AMl bei ihr festgestellt. Das war 1999! In 2000 bekam sie Chemo - 3 Mal 3 Wochen im Abstand von 4-6 Wochen. Ergebnis: Vollständige Remission. 2003 dann erneut Ausbruch der Krankheit und wieder dieselbe Chemo wie in 2000. Danach gab die Krankheit 5 Jahre Ruhe. 2008 ging es wieder los, Chemo, dem Alter angepasst und kurzzeitige totale Remission. Leider hielt dieser Zustand nicht sehr lange. März/April 2009 hohe Anzahl an Blasten, Lungenentzündung und Blutgerinnungsprobleme. Seitdem war sie ca alle 4 Wochen im Krankenhaus und liess sich behandeln. Nur, die Chemo schlug nicht mehr an, die Blasten liessen sich kaum mehr reduzieren. Also suchten wir nach Alternativen: Sorafenib - ein Leber/ Nierenkrebsmittel hilft plötzlich auch bei AML. Nur, es hilft nur bei AML-Patienten, die einen spezifischen genetischen Defekt in sich tragen - also ca nur jeder dritte AML-Patient. Dann erfuhren wir von Sorafenib, einem Medikament, dass seit 2008 alternativ zur Chemo eingesetzt wird. Erfolgreich vor allem bei Patienten mit höherer Blastenzahl, die auf keine Chemo mehr reagieren... Nur, es war eben zu spät, meine Mutter hat die letzte Behnadlung damit nicht mehr überlebt. Immerhin: von der Diagnose 1999 - 2010 hat sie 11 Jahre damit gelebt. Mein Tipp an alle, die diesen Bericht lesen: fragt die Ärzte nach Alternativen zur Chemo, überdenkt eure Ernährung und vor allem: macht etwas, was ihr schon lange machen wolltet. Meine Mutter zog 2001 von der Stadt aufs Land und lebte auf in ihrem Garten, war glücklich dort bis zu ihrem Tod. Letzter aber sehr wichtiger rat noch: Vermeidet alles, was eure Immunabwehr aus dem Gleichgewicht bringt - Streit, Ärger, Stress so gut es geht reduzieren. Alles Gute und verliert nie die Hoffnung, das ist extrem wichtig!

hallo mimi,
ohne zu wissen, welche aml deine mutter hat (meine erfahrung bezieht sich auf aml m3) kann ich für mein teil sagen, dass die schreckliche zeit bei ausbruch der erkrankung mit schweren komplikationen jetzt ad acta gelegt ist.- voller demut und dankbarkeit geniesse ich jetzt mein "neues" leben .-
ich hatte 85% blasten und willigte in chemotherapie ein , da es keine alternative ausser sicherer tod ohne chemo gab.- ich war auch schon 60++
viel glück und gute ärzte für deine mutter wünscht sinivuokko

Die Entscheidung wird deiner Mutti niemand abnehmen können.
Wenn sie noch fit ist (keine Nebenerkrankungen) ist es doch einen Versuch wert, um somit noch einige Jahre zu Gewinnen. Wenns das nicht Wert ist, weis ich auch ned.

Ich lag damals mit einem älteren Herrn in der Klinik (war so um die 60) der hatte auch Leukämie und ne Chemo bekommen und hats gut vertragen. Ich glaube für ihn hat es sich gelohnt.

Ihr könnt eigentlich nur Gewinnen,

Haggi
[addsig]

meiner mutter wurde vor ca. 2 wochen eine aml diagnostiziert. nun soll sie sich entscheiden, ob sie eine chemo machen lässt oder nicht. wir sind alle überfordert und wissen keinen rat. sie hat sonst keine nebenerkrankungen. die blasten im km sin 49%. hat jemand einen rat!?
lg
mimi