Vakzinierung - Herstellung eines Idiotyps bei CLL

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Waldi
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Beitrag von Waldi » 28.08.2008, 14:15

Hallo Flyfree,

auch ich habe mit Dr. Zeis ausführlich über das Thema Vakzination gesprochen und ihm für seine Forschungen eine kleine Spende in Form meines roten Lebenssaftes überlassen. Dr. Zeis ist der Ansicht, dass eine Impfung lediglich dann Aussicht auf Erfolg haben kann, wenn nur wenige böse Zellen vorhanden sind. Diese Bedingung liegt in 3 Fällen vor:
1. am Beginn der Erkrankung. Nachteil: eine Diagnose ist meistens noch gar nicht vorhanden
2. nach Chemotherapie. Nachteil: die Therapie hat im blutbildenden System irreparable Schäden hinterlassen
3. nach KMT/SZT: hier hat es ein Systemreset gegeben, denn es ist ein völlig neues blutbildendes System entstanden. Aus diesem Grund werden in die lfd. Impfstudie von Dr. Zeis z.Zt. auch nur solche Patienten aufgenommen.
Du gehörst mit Deinen z.Zt. 59000 Leukos jedoch zu keiner dieser Gruppen, weshalb ich meine Zweifel daran habe, dass Du überhaupt für eine Vakzination in Frage kommst. CellGenix, der Partner der Uni-Freiburg, schreibt in einem Rundschreiben vom 16.10.2007: „Im Einzelfall wird entschieden, ob der Erkrankungstyp des Patienten sowie das Stadium seiner Krankheit eine Behandlung sinnvoll erscheinen lassen.“ Solltest Du dieses Schreiben nicht haben, so kann ich es Dir gerne zuschicken. Dazu benötige ich dann Deine Mailadresse.
Schaden anrichten kann solche Vakzinierung üpbrigens nicht.

Gruß Waldi

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flyfree
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Beitrag von flyfree » 28.08.2008, 11:41

Hallo Waldi,
danke für Deine Antwort. Ich habe ja auch schon mit Herrn Zeis aus HH über das Thema gesprochen. Bei meiner Untersuchung damals in der Klinik St. Georg -vor knapp 2 Jahren- hat er herausgefunden, dass mein Immunsystem wohl in der Lage sei (anti-OFA-iLR-Immunantwort), die Tumorzellen zu erkennen, deswegen will ich möglicherweise die Vakzinierung ausprobieren, Schaden soll oder kann sie ja nicht anrichten!!?? So zumindest die Aussage des behandelnden Arztes.

Gruß
flyfree
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flyfree
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Beitrag von flyfree » 28.08.2008, 11:41

Hallo Waldi,
danke für Deine Antwort. Ich habe ja auch schon mit Herrn Zeis aus HH über das Thema gesprochen. Bei meiner Untersuchung damals in der Klinik St. Georg -vor knapp 2 Jahren- hat er herausgefunden, dass mein Immunsystem wohl in der Lage sei (anti-OFA-iLR-Immunantwort), die Tumorzellen zu erkennen, deswegen will ich möglicherweise die Vakzinierung ausprobieren, Schaden soll oder kann sie ja nicht anrichten!!?? So zumindest die Aussage des behandelnden Arztes.

Gruß
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flyfree
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Beitrag von flyfree » 28.08.2008, 11:40

Hallo Waldi,
danke für Deine Antwort. Ich habe ja auch schon mit Herrn Zeis aus HH über das Thema gesprochen. Bei meiner Untersuchung damals in der Klinik St. Georg -vor knapp 2 Jahren- hat er herausgefunden, dass mein Immunsystem wohl in der Lage sei (anti-OFA-iLR-Immunantwort), die Tumorzellen zu erkennen, deswegen will ich möglicherweise die Vakzinierung ausprobieren, Schaden soll oder kann sie ja nicht anrichten!!?? So zumindest die Aussage des behandelnden Arztes.

Gruß
flyfree
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rolf63
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Beitrag von rolf63 » 27.08.2008, 23:47

hallo flyfree,

hab die Vakzinierung vor gut 2 Jahren gemacht. Wie von Thomas geschrieben leider ohne den gewünschten Erfolg. Ich persönlich hatte mich damals dazu entschlossen, weil ich es als Chance gesehen habe. Man könnte nun darüber diskutieren, ob es Sinnvoll war oder eben nicht. Kann aber niemand, denn ich hatte dann ab Oktober eine F Mono Therapie begonnen, weil sich meine Werte entsprechend verschlechtert haben. Ob Du nun eine Vakzinierung machen sollst oder nicht, wird Dir niemand so wirklich sagen können. Ich habe nur schon von Patienten gehört, bei denen es zu Verbesserungen gekommen sein soll, kennen tu ich jedoch keinen persönlich.
Stell Deine Erwartungen nicht zu hoch, es steckt alles noch in den Kinderschuhen. Ich für meinen Teil würde aber diese Option wohl auch heute wieder wahrnehmen, wenn ich denn vor der Wahl stehen würde.

Grüßle

Rolf
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Waldi
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Beitrag von Waldi » 27.08.2008, 12:27

Hallo flyfree,

Vakzinierung bei CLL ist bis heute leider immer noch reine Grundlagenforschung. Diese verläuft zudem äußerst schleppend, denn es fehlt einfach das Geld dafür. Wer soll es auch bezahlen, wenn damit später nicht das große Geschäft zu machen ist? Die üblichen Studienfinanzierer kommen ja wohl kaum dafür in Frage, weil ein Erfolg ihre bestehenden Geschäfte zunichte machen würde.
Die Strategie der CLL-Vakzinierung besteht darin, das Immunsystem so zu trainieren, dass es die CLL-Zellen erkennt und vernichtet. Von einem erfolgreichen Einsatz ist man jedoch noch meilenweit entfernt. Es liegt wohl in der Natur der CLL-Zellen, die ja selbst ein Teil des Immunsystems darstellen. Lt. Expertenaussagen kann eine CLL-Vakzinierung auch nur bei einer minimalen Resterkrankung (MRD) funktionieren, also nach erfolgreicher Behandlung mittels Chemotherapie oder nach KMT/SZT. Eine fortgeschrittene CLL mit vielen bösen Zellen auf diese Art bekämpfen zu wollen, ist beim heutigen Stand der Erkenntnisse wenig sinnvoll. Der Preis von 35000€ mag für eine CLL-Vakzinierung angemessen sein, weil der Impfstoff, anders als z.B. bei der gegen einen Virus gerichteten Gebärmutterhalskrebs-Impfung, sehr aufwändig aus dem Blut des jeweiligen Patienten hergestellt werden muss. Die Aussichten, auf diese Art seine CLL loswerden zu wollen, bewegen sich zum heutigen Zeitpunkt aber vermutlich gegen null. Eine Kostenübernahme durch die ges. Krankenkassen dürfte deshalb auch kaum in Frage kommen.
Willst Du Dich dennoch zu einem entsprechenden Vakzinierungs-Experiment entschließen, so würde ich mich darüber freuen, wenn Du hier darüber berichten würdest.

Gruß Waldi


Thomas55
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Beitrag von Thomas55 » 27.08.2008, 10:29

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>Ich stehe jetzt vor der Entscheidung, ob ich in der UNI-Klinik Freiburg eine Vakzinierung durchführen lassen oll oder nicht. ED: 10/06; aktuelle Laborwerte: Leukos 59 Tsd, Hämo 14,7, Thrombos 258 Tsd, Lympho 86 %, Gamma-Globulin 8,8 %, alle anderen Laborwerte im Normbereich. Wer hat diese Vakzinierung (Herstellung eines Idiotyps) bei CLL bereits probiert, mit welcher Erfahrung (Erfolg, Misserfolg, keine Änderung) und welchen Nebenwirkungen? Es handelt sich um ein sehr teures - 35.500 € - Experiment, wobei noch nicht sicher ist, ob meine Kasse die Kosten übernehmen wird.
Danke für Eure Erfahrungsberichte!
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Hallo Flyfree,

nehme mal Kontakt auf mit "Rolf63" hier im Forum auf, der hat in Freiburg vor zwei Jahren eine Vakzinierung, leider wohl ohne Erfolg, gemacht. Mein Hämatologe meinte dass diese Versuche bei der Cll erfolglos eingestellt wurden, mich wundert deshalb dass Dir das noch angeboten wird. Die Vakzinierung in Freiburg hat allenfalls bei follikukären Lymphomen eine Ausicht auf Erfolg.

Gruß
Thomas

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flyfree
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Beitrag von flyfree » 27.08.2008, 09:46

Ich stehe jetzt vor der Entscheidung, ob ich in der UNI-Klinik Freiburg eine Vakzinierung durchführen lassen oll oder nicht. ED: 10/06; aktuelle Laborwerte: Leukos 59 Tsd, Hämo 14,7, Thrombos 258 Tsd, Lympho 86 %, Gamma-Globulin 8,8 %, alle anderen Laborwerte im Normbereich. Wer hat diese Vakzinierung (Herstellung eines Idiotyps) bei CLL bereits probiert, mit welcher Erfahrung (Erfolg, Misserfolg, keine Änderung) und welchen Nebenwirkungen? Es handelt sich um ein sehr teures - 35.500 € - Experiment, wobei noch nicht sicher ist, ob meine Kasse die Kosten übernehmen wird.
Danke für Eure Erfahrungsberichte!
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