CML IV-Studie

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von scratch » 19.03.2008, 19:34

hi,

ich hatte auch mit 135 ug/woche angefangen...is meines wissens auch nach der studie die startdosis. konnte die dosis aber nicht lange halten, da die thrombozyten zu stark sanken.
musste dann nach einiger zeit auf das "normale" interferon umsteigen und bin seit einiger zeit bei 1mio. einheiten, 3x/woche.
das vollständige protokoll kannst dir ja vielleicht von deinem arzt kopieren? meiner hats mir damals angeboten, habs aber nicht gemacht und deswegen nicht hier.

gruß,
scratch
[addsig]

von fränk » 19.03.2008, 19:22

Hallo,

hat hier jemand das vollständige Therapieprotokoll zur CML-Studie IV?
Ist auf "www.kompetenznetz-leukaemie.de" leider passwortgeschützt.

Ich wüßte gerne die vorgeschriebene Dosierung für das Interferon (Pegasys) im Therapiearm "Imatinib+Interferon".

Habe gelesen, dass früher bei IFN-Solobehandlung 180 ug/Woche verabreicht wurden. Die dauerhaft verträgliche Kombination liegt lt. Protokoll des CML-Studientreffens vom Juli 2005 in der Kombitherapie im Mittel bei 400 mg IM/Tag und 90 ug IFN/Woche. Mein Arzt will mir 135 ug IFN/Woche geben.

frank
[addsig]

von Kaiman » 08.06.2007, 10:38

Hallo Jose, bin seit Feb. 2007 an CML erkrankt, können wir unsere E-Mai´s austauschen? Bin im Raum Fulda. Gruß H.A.
[addsig]

von unknown » 21.10.2006, 16:28

Hallo Jan,

gut, ich hebe auf die dt.-engl. Studie nicht als Mittelpunkt des medizinischen Weltalls ab. Sie ist nur ein sehr drastischer und auch weiterem Publikum bekanntgewordener Fall, der zur Verdeutlichung nützlich ist.
Mir ging es darum, gegen die Entwicklung des Diskussionspunktes hier ein deutliches contra zu setzen, wo nur das Positive herausgestrichen wird und es für mich wieder einmal schier so klang, als ob man lediglich in einer Studie, vielleicht gar einer allereinzigen, sich noch seines Weiterlebens sicher sein könnte ...
So schlecht sieht es in der dt. Hämatologie ja gottseidank nicht aus.
Ich bin gegen Wundergläubigkeit in jeder Richtung.
Der Rest sei Dir zugestanden. :)

Pascal.

von jan » 21.10.2006, 11:39

Lieber Pascal,

dass man bei einer Studienteilnahme genau die Chancen und Risiken abwägen muss, ist unbestritten richtig.

Dies ist immer eine Kombination u.a. von Faktoren wie <!-- BBCode ulist Start --><UL>
<LI>Chancen und Risiken der zugelassenen Therapie vs der zu erprobenden Therapie
<LI>Ungewißheit bzgl Nebenwirkungen vs. Ungewißheit bzgl. Langzeitchancen der Standardtherapie
<LI>Qualität der Diagnostik und Betreuung innerhalb vs außerhalb der Studie
<LI>Umfang der Aufklärung durch den Studienarzts über alle Pros und Cons
<LI>Kontakt zu anderen Patienten, die bereits an der Studie teilnehmen</UL><!-- BBCode ulist End -->
All diese Punkte kann man mit dem Studienarzt und anderen Patienten besprechen und danach für sich selbst abwägen. Da es um unser Leben geht, glaube ich nicht, dass sich hier jemand "blindlings in eine Studie stürzt". Abgesehen davon gibt es klare Vorschriften für die Patientenaufklärung vor einer Studienteilnahme unter Nennung aller bekannten Risiken, deren Unterlagen von Ethikkomissionen freigegeben werden, und die der Patient unterschreiben muß. Sicher hast Du diese in der Studie, an der Du gerade teilnimmst, auch erhalten.

Allerdings finde ich es erneut sehr unglücklich, dass Du hier erneut Vergleiche zur TGN-Studie in England ziehst, die einfach mit den Studien, über die wir hier reden, ganz und gar nichts zu tun hat. Ich habe Dir dies schon in meinem <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... &topic=676" TARGET="_blank">Artikel vom 17.03.2006</A><!-- BBCode End --> versucht zu erklären, wiederhole es aber gerne nochmals:

Klinische Studien werden unterteilt in vier Phasen:

Phase-I-Studien finden nach Labor- und Tierversuchen zum ersten Mal im menschlichen Körper statt, entweder bei freiwilligen, bezahlten Probanden, oder bei Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen, bei denen jede andere Option gescheitert ist und die ohne Therapieoption vermutlich versterben würden. Die unglückliche TGN-Studie in England war eine Phase I-Studie mit 6 bezahlten Probanden, die zudem unprofessionell durchgeführt wurde. Laut ClinicalTrials.gov laufen im Moment rund 3.600 Phase-I-Studien (wobei die Datenbank gerade in Phase I unvollständig ist), wovon nun eine (die in England) schief ging. Rund 11% aller Krebspatienten (nicht Probanden) profitieren statistisch von Phase-I-Studien - man muss hier aber sehen, dass diese keine Therapiealternative mehr hatten.

Phase II testet die Verträglichkeit eines in Phase I nicht als problematisch erkannten Wirkstoffs. Viele Wirkstoffe scheitern hier am Thema Nebenwirkungen. Bei Krebsstudien ist die Teilnahmevoraussetzung meist das Scheitern der zugelassenen Standardtherapie (Resistenz, Unverträglichkeit) bei Nichtanwendbarkeit oder Nichtverfügbarkeit von anderen zugelassenen Alternativen. Beispiel: die nun abgeschlossenen Tasigna/Nilotinib- und Sprycel/Dasatinib-Studien.

Sind die Nebenwirkungen erträglich, vergleicht üblicherweise Phase III dann die zugelassene Standardtherapie mit der Studientherapie, um aus diesen Daten die Zulassung abzuleiten. Sind die Daten wissenschaftlich aussagekräftig und belegen sie einen signifikanten Vorteil gegenüber der bisherigen Standardtherapie, wird bei der Zulassungsbehörde der Antrag auf Marktzulassung eingereicht.

In Phase IV, also nach der freien Verfügbarkeit über Ärzte, Apotheken und Krankenhäuser, werden in einer Studie einerseits Langzeitdaten gesammelt, und andererseits Therapieverbesserungsstudien durchgeführt, um z.B. Nebenwirkungen zu minimieren, durch Kombinationen das Ansprechen zu verbessern oder zu verlängern. Wenn man irgendwann in Richtung einer Langzeitprognose kommen möchte, sind die Phase-IV-Studien extrem wichtig, denn wenn jeder Arzt das Medikament für sich alleine anwendet und die Daten nirgendwo zusammenfließen, werden seltene Nebenwirkungen und deren Überwindungsstrategien nie bekannt. Der Unterschied zur Therapie "auf Rezept" ist in Phase IV demnach das Sammeln von Daten, die strukturierte Beobachtung, sowie die Optimierung der zugelassenen Therapie z.B. in Kombination mit anderen zugelassenen Medikamenten.

So - die CML-Studie IV ist eine Phase-IV-Studie. Das Terrain in diesen Studien ist - anders als in Phasen I/II, wo noch gar keine ausreichenden Daten vorliegen, oder Phase III, in der noch längerfristige Daten fehlen, kaum ungewiss. Ob die Chancen und Risiken der zugelassenen Standardtherapie ("funktioniert die Glivec-Monotherapie langfristig?") oder der Phase-IV-Studientherapie ("bekomme ich mehr Nebenwirkungen in der Kombination oder höheren Dosis?") höher sind, zeigt eben die Studie. Und das Studiendesign einer Phase-IV-Studie baut eben meist auf neuen Erkenntnissen auf, die man nach den Zulassungsdaten erworben hat - die 400mg-Dosierungsempfehlung von Glivec als Standard-Monotherapie "auf Rezept" ist ja z.B. von bis 2001 erhobenen Daten, spiegelt also nicht unbedingt das aktuellste Wissen wider. Heute weiss man mehr über Resistenzentwicklung und denkt daher in der CML-IV über Beschleunigung des Ansprechens (800mg) oder mehrfache Angriffswege (Glivec-IFN-Kombination) nach.

Man darf bei Studien einfach nicht alles in einen Topf werfen und immer wieder, weil es so einfach ist, die englische TGN-Studie zitieren, ohne sauber zu differenzieren und die Hintergründe der Studien zu verstehen. Jedenfalls hilfst Du hier niemandem, wenn Du mit solchen Vergleichen Angst produzierst.

Also bitte -- wir können gerne in einem separaten Thread über die Hintergründe der TGN-Studie in England diskutieren, mit der ich mich sehr intensiv auseinandergesetzt habe und Dir vermutlich alle bekannten Hintergründe liefern kann. Ich wäre Dir aber dankbar, wenn Du aufhörtest, immer wieder Leukämiepatienten, die sich die Teilnahme in einer Phase III- oder IV-Studie überlegen, mit einer Referenz auf diese schiefgegangene Phase-I-Studie bei gesunden Probanden zu verunsichern. Wir können gerne über Pros und Contras einer Studienteilnahme in Phase-III oder Phase-IV sachlich diskutieren, denn natürlich gibt es bei allem Chancen und Risiken - aber bitte nicht alles durcheinander.

Gruß
Jan

von unknown » 21.10.2006, 02:00

Hallo,

bei aller Studieneuphorie sollte man doch noch auf dem Boden bleiben und feststellen
- daß die normale Behandlung deswegen eine normale heißt, weil ihre Verfahren erprobter Stand des gesicherten derzeitigen Wissens sind und keineswegs sozusagen von vornherein unzulänglich
- daß Studien deswegen erstens gemacht werden und zweitens so heißen, weil man sich damit auf unklares Terrain begiebt - also auch trotz aller Vorsicht Risiken damit verbunden sind - siehe die elende Geschichte im Frühjahr in England, und seien es nur die, daß nichts dabei herauskommt
- daß die Betreuung und Überwachung wie auch Qualifikation der Ärzte nach meiner Erfahrung auch für Kassenpatienten außerhalb einer Studie keineswegs schlechter sein muß.
Man sollte sich also m.E. nicht blindlings in eine Studie stürzen, sondern nur nach genauer Abwägung der vermutlichen persönlichen Vor- und Nachteile, und diese Abwägung auch regelmäßig angesichts der aktuellen Ergebnisse und Alternativen überprüfen.

Insofern, Lele, würde ich Dir empfehlen, Dich genau von Deinem Arzt informieren zu lassen, warum er speziell Dir diese Studie empfiehlt, was er sich davon erhofft, das Du anders vielleicht nicht erreichen köntest. Was dabei anders wäre als wenn Du normal behandelt würdest. Dazu gehört z.Bsp. auch die Frage, wo die Studie durchgeführt würde, ob Du also reisen müßtest.
Was die sonstigen alternativen Möglichkeiten wären - andere normale Behandlungsverfahren, Teilnahme an anderen Studien. Usw.
Und dann mußt Du ganz für Dich alleine entscheiden, auf welchem Weg Du für Dich ganz speziell den größten Vorteil vermutest.

DIE Behandlung für jeden Fall und jeden Patienten gibt es nicht. Auch nicht als Studie.

Gute Wahl!
Pascal.

von hughs » 20.10.2006, 13:40

Hallo Jose.

Vielen Dank für Ihr Antwort.
Ich habe geglaubt das Glivec die Kranke Blut Körper isoliert und auf der Körper entsorgt ohne das sie weiter vermehren und die Rote Blut Körper
verdrängen aber nicht das die Ursache heilen kann, verstehen sie mich ?.
Bei mir geht um meine Frau, sie ist 47 Jahre alt und vor 2 Monate durch eine normal Untersuchung haben die Ärzte festgestellt das sie CML hat.
Ich werde mir ersparen um zu erzählen wie uns ging.
Gut, sie nimmt Glivec 400 und nimmt im keiner Untersuchung teil, ihr Arzt hat uns so Beraten, am Anfang hat sie 139.000 Leukozyten, nach 2 Wochen
39.000, nach 4 Wochen 3.700, und am letzte Mittwoch 4.700, jetzt alle andere Blut werte sind auch im normale Bereich.
Sie nimmt auch Magnesium, das oft Krämpfe hat, früher hat sie auch oft Krämpfe gehabt, sonst Gott sei Dank, keine andere neben Wirkung.
Wenn sie sagen das bei Ihnen keine böse Blut Körper im ihr Blut vorhanden sind, bekomme ich auch Größe Hoffnungen das bei ihr auch wirken wird.
Muss ich auch sagen, das Sie ein ganz normales Leben führt.
Ich möchte mich auch bei Jan bedanken, das er mit diese Forum plus alle Infos die ich täglich lese, mir sehr geholfen hat.

Herzliche Grüße

Hughs

PS) entschuldigen sie Lele ich habe mich im ihr topic eingedrängt:
[addsig]

von jose » 20.10.2006, 09:50

Hallo hughs

Ja, du hast richtig verstanden! Seit Januar 2000 nahm ich am Uni-Spital in Basel an der CML-Studie Phase II teil, die nun allerdings abgeschlossen ist. Die Resultate sind ermutigend.
Wie lange dies noch gutgehen wird, ist natürlich nicht abzusehen, weil Langzeiterfahrungen fehlen. Aber ich bin guten Mutes.

Herzliche Grüsse

José
[addsig]

von hughs » 19.10.2006, 12:54

<!-- BBCode Quote Start --><TABLE BORDER=0 CELLPADDING=3 CELLSPACING=1 ALIGN=CENTER WIDTH=85%><TR><TD><font class="pn-sub">Zitat:</font><HR noshade height=1></TD></TR><TR><TD><FONT class="pn-sub"><BLOCKQUOTE>Hallo Lele
die mit Glivec behandelt wurde, und dies seit Januar 2000.
Ausser einigen wenigen vernachlässigkbaren Nebenwirkungen kann heute bei mir das Philadephia-Chromosom nicht mehr nachgewiesen werden


José
</BLOCKQUOTE></FONT></TD></TR><TR><TD><HR noshade height=1></TD></TR></TABLE><!-- BBCode Quote End -->

Hallo. Jose,
verstehe ich ihnen richtig..
Danke
hughs
[addsig]

von jose » 19.10.2006, 11:41

Hallo Lele

Ich fühle mich von deinem Hilferuf angesprochen. CML habe ich schon seit 1995. Ich war einer der ersten in der Schweiz, die mit Glivec behandelt wurde, und dies seit Januar 2000.
Ausser einigen wenigen vernachlässigkbaren Nebenwirkungen kann heute bei mir das Philadephia-Chromosom nicht mehr nachgewiesen werden und es geht mir gut. Trotzdem nehme ich weiterhin regelmässig Glivec ein, um sicherzugehen, dass die Krankheit nicht wieder zurückkommt.

Falls du an weiteren Auskünften interessiert bist, können wir auch persönlich in Kontakt treten und ich sende dir auf deinen Wunsch meine Email-Adresse.

Viel Glück und guten Mut.

José
[addsig]

von AndreasL » 15.10.2006, 18:54

Hallo Lele,

ich nehme auch der CML-Studie IV teil und für mich war es aus folgenden Gründen keine Überlegung wert.

- in der Studie wird man sehr gut und definiert überwacht. Die Studie schriebt genau das Vorgehen während der Behandlung. D.h wenn Grenzwerte unterschritten werden, dann ist in der Studie festgelegt wie weiter vorgegangnen wird.

- wenn ein Zweig nicht funktioniert kann man in einen andreas Wechseln. Ich wurde in den Zweig Glivec + Interferon gelost und habe aber die Kombination nicht vertragen (Leberwerte). Also wurde ich sofort auf Glivec alleine umgestellt.

- man kann die Studie jederzeit verlassen.

- wenn früher niemand an Studien teilgenommen hätte dann gäbe es heute vielleicht kein Glivec. Und was dies für uns alle bedeuten würde ist ja jedem klar.

Übrigens werde ich auch in Schweiz (Basel) seit 2 1/2 Jahren behandelt. Falls du noch Fragen hast , kannst du mir ja eine Meldung schicken.

Viele Grüsse

Andreas
[addsig]

von unknown » 14.10.2006, 22:53

Hallo Lele,
ich hab es auch im sommer erfahren und habe mich gleich zur Studie IV angemeldet um, es einmal sarkastisch zu sagen, wenigstens noch was für die weitere Erforschung von Medikamenten zu tun. Ich habe in Mannheim angerufen und gleich einen Termin bekommen. Ich wurde zur 800 mg Gruppe zugelost und habe es nach 5 Wochen Einstiegstherpie mit 400 mg aber nur kurz genommen, da dann meine Leukos zu niedrig waren. Das Absetzen und die weitere Therapie mit 400 mg sind auch kein Problem, wenn du die 800 nicht verträgst oder wenn es Probleme gibt. So hat man es mir wenigstens gesagt. Auch ein Abruch der Hochdosierung und die weitere Beobachtung ist nämlich ein Ergebnis.
Du brauchst übrigens nicht jede Woche nach mannheim fahren, sondern es genügt, wenn du die Knochenmarkpunktionen dort machen lässt. Die regelmäßige Untersuchung der Blutwerte kann dein Arzt in Basel machen.
Vielleicht konnte ich dir etwas Mut machen und toi, toi, toi.

JC

von jan » 13.10.2006, 17:48

Hallo Lele,

natürlich kann ich Deine Bedenken verstehen, möchte Deine Gedanken aber in eine andere Richtung lenken - denn der Kern Deiner Überlegung ist: "wenn es nicht nötig wäre". Was nötig ist, um die CML bis ins hohe Alter in Schach zu halten, weiss man heute nicht. Es kann sein, dass 400mg Glivec ausreichend ist, es kann aber auch sein, dass eine Kombination eine stabile Remission bei einem höheren Anteil der Patienten schafft, und es könnte sein, dass die kürzere Zeit zur Vollremission unter 800mg Vorteile bringt. All diese Thesen werden in der CML-Studie IV untersucht. Natürlich aber könnte es auch sein, dass höhere Dosis oder Kombination mehr Nebenwirkungen bringt. Wenn dem so ist, kann man aber in einen anderen Arm der Studie wechseln oder auch die Studie abbrechen.

Ich selbst befürworte die Studienteilnahme aus den von Marc genannten Gründen wie der bestmöglichen Verlaufskontrolle und Betreuung sowie auch den eher altruistischen Gründen, dass nachfolgende Patienten davon profitieren, sehr.

Noch etwas anderes - ich verstehe zwar Deine Angst vor "Glivec-Langzeitschäden", halte diese aber angesichts der bisherigen Erfahrungen bei rund 100.000 Glivec-Patienten weltweit nicht für begründet. Keine Wirkung ist völlig ohne Nebenwirkungen, aber man muss sich auch sagen, dass selten eine Krebstherapie so nebenwirkungsarm war. Vor 15 Jahren hätten wir mit CML kaum ein Jahr überlebt, vor 5 Jahren noch wäre die 5-Jahres-Überlebenschance etwa 50:50 gewesen, während wir heute darüber diskutieren, ob wir die 5-Jahres-Überlebensrate bei Therapiebeginn in chronischer Phase mit Medikamentenkombinationen vielleicht von 95% noch weiter verbessern können. Insofern - die Angst ist für jeden von uns sehr gut verständlich, sie sollte aber in Grenzen der CML gelten, nicht aber den Nebenwirkungen.

Falls Deine Angst vor Langzeitschäden auf den kürzlichen Presseberichten über Herz-Nebenwirkungen beruht, kann ich Dich beruhigen - das war vermutlich Presse-Hype im Sommerloch. Vielleicht interessiert Dich dazu <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=387" TARGET="_blank">Glivec und das Herz: Presse-Hype oder medizinisches Problem?</A><!-- BBCode End -->

Herzliche Grüße
Jan
[addsig]

von Marc » 13.10.2006, 15:58

Hallo lele,

folgendes zum Thema CML-Studie IV:

Lese erst mal folgenden Link: <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=247" TARGET="_blank">CML-Studie IV nun auch mit Glivec-Hochdosisarm</A><!-- BBCode End -->

Als medikamentöse Therapie gibt es nach dem Zufallsprinzip also drei Möglickeiten, zweimal Glivec mit unterschiedlicher Dosierung und einmal in Kombination mit Interferon. Ich kenne mittlerweile schon einige die im Rahmen dier Studie behandelt werden. Bestimmt wird der eine oder andere noch posten.

Ich halte eine Studienteilnahme für sinnvoll, da die Verlaufskontrollen, die Diagnostik, etc. auf
aktuellstem Stand der Wissenschaft sind. Im Verlauf der Studie ist auch sichergestellt, das man
unter Betreuung von sehr erfahrenden Spezialisten ist. Desweiteren werden auch Untersuchungen und Laborauswertungen gemacht, die vielleicht nicht von jeder Krankenkasse bezahlt werden.

Ich denke für welchen der drei Studienarme (Glivec 400mg, Glivec 800mg, Glivec 400 mg + Interferon)Du auch immer ausgelost wirst, alle werden Dir gegen die CML helfen können.

Um die Endeffekt haben Studien nicht nur den Vorteil Dir zu helfen, sondern vielen die uns noch folgen werden. Das endgültige Ergebnis der CML Studie IV wird wohl noch etwas dauern.

Gruss

Marc
:wink:

von lele » 13.10.2006, 15:30

Hallo
Bei mir wurde CML Anfangs September 06 festgestellt. Seit 14 Tagen nehme ich Glivec (bis dahin Litalir). Bis heute habe ich keine grösseren Nebenwirkungen (ausser zwischendurch etwas Übelkeit). Mein Arzt hat mir vorgeschlagen, an der CML IV-Studie teilzunehmen (ich komme aus der Schweiz). Ich habe riesengrossen Respekt vor allen Medikamenten und möchte nicht noch zusätzliche nehmen, wenn es nicht nötig wäre. Ich habe schon nur mit Glivec 400mg Angst vor Langzeitschäden. Auf die andere Seite weiss ich nicht, wie sich die Krankheit weiterentwickelt und ob die Therapeform (Studie) erfolgreicher wäre. <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_confused.gif">
Hat jemand Erfahrung mit der CML IV-Studie? Bin über jeden Bericht sehr dankbar!

Viele Grüsse
Lele
[addsig]

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