von jan » 07.08.2006, 23:16
Lieber Fritz,
auch wenn die Diagnose natürlich sehr bestürzend ist, hast Du Glück im Unglück gehabt, diese so früh zu entdecken - und bei Dir war das im Vergleich wirklich sehr früh! Bei mir war die Diagnose mit 35.000 Leukos - auch sehr früh, meist fällt die CML erst bei sehr hohen Werten jenseits der 100.000 Leukos auf.
Je früher eine CML behandelt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, diese mit Medikamenten in den Griff bekommen zu können. Ist die Erkrankung erstmal in einer fortgeschrittenen Phasen, funktionieren die meisten Medikamente nicht mehr, oder nur kurzzeitig - Hochdosischemo oder Transplantation sind dann die einzigen Alternativen. Und eine über Monate schlecht behandelte CML ist lebensgefährlich (nicht zu verwechseln mit CLL, wo "watch & wait" in bestimmten Fällen eine ernstzunehmende Alternative sein kann).
Insofern sollte - und da sind sich die CML-Experten weltweit einig - mit einer wirksamen Therapie baldmöglichst nach der Diagnose begonnen werden, um keine Zeit zu verlieren, die Tumorlast so schnell wie möglich auf ein Minimum zu reduzieren und die Krankheit in dem Stadium "einzusperren". Mit der langfristigen unbehandelten Beobachtung gehst Du nur das Risiko der Akzeleration ein, ohne etwas zu gewinnen.
In dieser Hinsicht halte ich die Empfehlung Deines Hausarzts, der mit Sicherheit nicht über ausreichend Erfahrung mit der Behandlung und dem Verlauf von CML verfügt, für gefährlich.
Hochdosisvitamine können - anders als bei soliden Tumorerkrankungen, denn bei CML ist das Immunsystem erkrankt - genau das Gegenteil bewirken. Auch wenn von Wunderheilern gelegentlich das Gegenteil behauptet wird, ist einer CML mit Vitaminen nicht beizukommen.
Wegen Ärzten - ich war damals zur Diagnosestellung bei Dr. Gropp im Städt. Krankenhaus Gütersloh. Nichtsdestotrotz habe ich mich dauerhaft in Behandlung in eine klinische Studie bei Prof Hochhaus nach Mannheim begeben und bin - anfangs wöchentlich, später quartalsweise - die 450km nach Mannheim gefahren. Mir war und ist es sehr wichtig, bei einem der besten Experten zu sein. Eine Anlaufstelle von Hamm aus kann aber z.B. auch die Medizinische Hochschule bei Prof. Ganser sein, vgl.
http://www.mh-hannover.de/kliniken.html#799
Vielleicht kommt für Dich auch die Teilnahme an einer Studie wie der CML-Studie IV in Frage, da dort auf jeden Fall Therapie und Labordiagnostik nach aktuellstem Stand des Wissens durchgeführt wird.
Nur ein paar Gedanken...
Viele Grüße,
Jan
Lieber Fritz,
auch wenn die Diagnose natürlich sehr bestürzend ist, hast Du Glück im Unglück gehabt, diese so früh zu entdecken - und bei Dir war das im Vergleich wirklich sehr früh! Bei mir war die Diagnose mit 35.000 Leukos - auch sehr früh, meist fällt die CML erst bei sehr hohen Werten jenseits der 100.000 Leukos auf.
Je früher eine CML behandelt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, diese mit Medikamenten in den Griff bekommen zu können. Ist die Erkrankung erstmal in einer fortgeschrittenen Phasen, funktionieren die meisten Medikamente nicht mehr, oder nur kurzzeitig - Hochdosischemo oder Transplantation sind dann die einzigen Alternativen. Und eine über Monate schlecht behandelte CML ist lebensgefährlich (nicht zu verwechseln mit CLL, wo "watch & wait" in bestimmten Fällen eine ernstzunehmende Alternative sein kann).
Insofern sollte - und da sind sich die CML-Experten weltweit einig - mit einer wirksamen Therapie baldmöglichst nach der Diagnose begonnen werden, um keine Zeit zu verlieren, die Tumorlast so schnell wie möglich auf ein Minimum zu reduzieren und die Krankheit in dem Stadium "einzusperren". Mit der langfristigen unbehandelten Beobachtung gehst Du nur das Risiko der Akzeleration ein, ohne etwas zu gewinnen.
In dieser Hinsicht halte ich die Empfehlung Deines Hausarzts, der mit Sicherheit nicht über ausreichend Erfahrung mit der Behandlung und dem Verlauf von CML verfügt, für gefährlich.
Hochdosisvitamine können - anders als bei soliden Tumorerkrankungen, denn bei CML ist das Immunsystem erkrankt - genau das Gegenteil bewirken. Auch wenn von Wunderheilern gelegentlich das Gegenteil behauptet wird, ist einer CML mit Vitaminen nicht beizukommen.
Wegen Ärzten - ich war damals zur Diagnosestellung bei Dr. Gropp im Städt. Krankenhaus Gütersloh. Nichtsdestotrotz habe ich mich dauerhaft in Behandlung in eine klinische Studie bei Prof Hochhaus nach Mannheim begeben und bin - anfangs wöchentlich, später quartalsweise - die 450km nach Mannheim gefahren. Mir war und ist es sehr wichtig, bei einem der besten Experten zu sein. Eine Anlaufstelle von Hamm aus kann aber z.B. auch die Medizinische Hochschule bei Prof. Ganser sein, vgl.[url=http://www.mh-hannover.de/kliniken.html#799]http://www.mh-hannover.de/kliniken.html#799[/url]
Vielleicht kommt für Dich auch die Teilnahme an einer Studie wie der CML-Studie IV in Frage, da dort auf jeden Fall Therapie und Labordiagnostik nach aktuellstem Stand des Wissens durchgeführt wird.
Nur ein paar Gedanken...
Viele Grüße,
Jan