von scratch » 17.07.2006, 19:51
habe letztens jan per persönlicher nachricht folgende fragen gestellt
(stelle sie hiermit nach rücksprache ins forum, damit noch andere ihre meinungen dazuschreiben können oder da es viell. auch generell andere interessiert):
zum einen, wie hoch ist das risiko, dass man resistent gegen glivec wird und wie hoch ist das risiko einer mutation? hat das mit der dauer der einnahme zu tun oder mit dem alter?
und zum anderen...
falls einer oder beide oben genannte fälle eintreten sollte und mit medikamenten nicht mehr der erwünschte erfolg zu erwarten ist, steigt dann das risiko von komplikationen bei einer kmt? werden dadurch die überlebenschancen geringer?
jans antwort war:
"Zu Deinen Fragen - das Risiko einer Mutation hängt meines Wissens in erster Linie von dem Stadium der Krankheit zum Zeitpunkt der Diagnose und vom Grad des Ansprechens auf Glivec nach Therapiebeginn ab. Sprich, je schneller Du eine komplette Remission erreichst, desto geringer ist das Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit einer Resistenzbildung. So hat man aus den bisherigen klinischen Daten herausgefunden, dass diejenigen, die einen BCR-ABL/ABL-Quotient (d.h. prozentualer Anteil der Zellen mit dem Fusionsgen BCR-ABL, nachgewiesen mit PCR-Methode) von 0,1% unterschreiten, fast nie eine Resistenz bzw. einen Rückfall entwickeln.
Bezüglich des Alters gibt es m.W. keine Korrelation. Bzgl. der Einnahmedauer ist es sogar anders, als Du erwartest - die bisherigen IRIS-Daten zu Glivec haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls/einer Resistenz bei gutem Ansprechen über die Zeit nicht steigt, sondern sinkt - zumindest so die Beobachtung von fünf Jahren Glivec-Therapie, nach denen nur 0,6% der Patienten noch ein Fortschreiten der Krankheit erlitten, vgl.
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=370
Bzgl KMT gilt grundsätzlich die Regel, dass die Chancen um so besser sind, je jünger und "fitter" transplantiert wird - hierzu gibt es genauere "Risiko-Scores", die Dein Risiko einteilen. Dementsprechend wäre eine frühestmögliche Transplantation natürlich mit dem geringsten Risiko behaftet. Andererseits ist das Risiko einer Transplantation eben grundsätzlich nicht unerheblich, so dass sich immer die Frage stellt, ob man nicht erst versucht, mit Glivec eine gute Remission zu erreichen, und nur wenn dies fehlschlägt, zu transplantieren.
Ein Gedanke, den Du vielleicht gemeint haben könntest, ist, ob Glivec selbst (und nicht der eigentliche Fortschritt der Krankheit) zu Komplikationen bei der Transplantation führt. Dies ist nach aktueller Kenntnislage nicht der Fall, d.h. es gibt meines Wissens nach keine Belege, dass Glivec z.B. zu Nachteilen beim Anwachsen des Transplantats führt, wenn es einige Wochen vor der Transplantation abgesetzt wird. "
nochmal eine dankeschön an jan!
[addsig]
habe letztens jan per persönlicher nachricht folgende fragen gestellt
(stelle sie hiermit nach rücksprache ins forum, damit noch andere ihre meinungen dazuschreiben können oder da es viell. auch generell andere interessiert):
zum einen, wie hoch ist das risiko, dass man resistent gegen glivec wird und wie hoch ist das risiko einer mutation? hat das mit der dauer der einnahme zu tun oder mit dem alter?
und zum anderen...
falls einer oder beide oben genannte fälle eintreten sollte und mit medikamenten nicht mehr der erwünschte erfolg zu erwarten ist, steigt dann das risiko von komplikationen bei einer kmt? werden dadurch die überlebenschancen geringer?
jans antwort war:
"Zu Deinen Fragen - das Risiko einer Mutation hängt meines Wissens in erster Linie von dem Stadium der Krankheit zum Zeitpunkt der Diagnose und vom Grad des Ansprechens auf Glivec nach Therapiebeginn ab. Sprich, je schneller Du eine komplette Remission erreichst, desto geringer ist das Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit einer Resistenzbildung. So hat man aus den bisherigen klinischen Daten herausgefunden, dass diejenigen, die einen BCR-ABL/ABL-Quotient (d.h. prozentualer Anteil der Zellen mit dem Fusionsgen BCR-ABL, nachgewiesen mit PCR-Methode) von 0,1% unterschreiten, fast nie eine Resistenz bzw. einen Rückfall entwickeln.
Bezüglich des Alters gibt es m.W. keine Korrelation. Bzgl. der Einnahmedauer ist es sogar anders, als Du erwartest - die bisherigen IRIS-Daten zu Glivec haben ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls/einer Resistenz bei gutem Ansprechen über die Zeit nicht steigt, sondern sinkt - zumindest so die Beobachtung von fünf Jahren Glivec-Therapie, nach denen nur 0,6% der Patienten noch ein Fortschreiten der Krankheit erlitten, vgl.[url=http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=370]http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=370[/url]
Bzgl KMT gilt grundsätzlich die Regel, dass die Chancen um so besser sind, je jünger und "fitter" transplantiert wird - hierzu gibt es genauere "Risiko-Scores", die Dein Risiko einteilen. Dementsprechend wäre eine frühestmögliche Transplantation natürlich mit dem geringsten Risiko behaftet. Andererseits ist das Risiko einer Transplantation eben grundsätzlich nicht unerheblich, so dass sich immer die Frage stellt, ob man nicht erst versucht, mit Glivec eine gute Remission zu erreichen, und nur wenn dies fehlschlägt, zu transplantieren.
Ein Gedanke, den Du vielleicht gemeint haben könntest, ist, ob Glivec selbst (und nicht der eigentliche Fortschritt der Krankheit) zu Komplikationen bei der Transplantation führt. Dies ist nach aktueller Kenntnislage nicht der Fall, d.h. es gibt meines Wissens nach keine Belege, dass Glivec z.B. zu Nachteilen beim Anwachsen des Transplantats führt, wenn es einige Wochen vor der Transplantation abgesetzt wird. "
nochmal eine dankeschön an jan!
[addsig]