von Binolino » 29.09.2023, 08:36
Hallo liebe Forumsmitglieder,
bei meiner Mama (63 Jahre jung) und bis zum Frühjahr diesen Jahres fit und agil wurde leider im Juni eine CLL diagnostiziert. Symptome bis hier hin: Deutliche Hauteinblutungen an Armen und Beinen, Gewichtsverlust (wohl gewollt), starkes Schwitzen (nicht nur nachts), abnehmende Belastbarkeit, vermehrte Infekte.
Leider wissen wir noch nicht, in welches Risikoprofil wir fallen (noch keine Bestimmung der Mutations-/Deletionstypen), hatten auch erst zwei Termine bei der Onkologin seitdem. Die Leukozytenzahlen haben sich aber innerhalb dieser Zeit auf nun 67.000 mehr als verdoppelt, ebenfalls Anstieg des Lymphozytenanteils, alpha-Mikroglobulin und kappa- und lamda-Ketten zuletzt noch in Ordnung.
Keine vergrößerten Lymphknoten und normwertiger HB und Thrombozyten. Wir dachten also erstmal: "Gut, jetzt müssen wir den Schock erstmal verdauen, aber Stadium A und Watch&Wait ist ja immer noch das Beste, was man in der Situation haben kann."
Leider ereilen uns seit der Diagnose aber alle paar Wochen weitere Diagnosen:
Neben nicht direkt mit der CLL zusammenhängenden, orthopädischen Problemen kam vor wenigen Wochen dann aber eine langstreckige, tiefe Beinvenenthrombose und in der Folge eine beidseite Lungenarterienembolie. Zum Glück hatte meine Mama als Arzthelferin da einen 7. Sinn und hat schon drei Tage vor dem Termin bei der Angiologin und dem CT angefagen sich selbst Heparin zu spritzen. Das hat vermutlich noch größere Schäden verhindert.
Nun hat sie zunächst Hochdosis Eliquis zur Antikoagulation bekommen, konnte da die Dosis schon wieder reduzieren, trägt jetzt natürlich Kompressionsstrümpfe und geht (all der gesundheitlichen Quereln zum Trotz) auch wieder arbeiten. Geblieben sind aber Kurzatmigkeit und zunehmende Erschöpfung. Das kann nun natürlich noch Folge der Lungenarterienembolie sein, aber auch beginnende Fatique bei der CLL, wie ich es in vielen Eurer Berichte gelesen habe.
Ich bin in großer Sorge, dass so wenige Wochen nach der Diagnose (auch wenn die CLL vermutlich schon 1 Jahr im Vorfeld begann), so schwere Komplikationen auftreten. Daher möchte ich gern zum nächsten Termin mit der Onkologin mitgehen und frage mich, ob solche Komplikationen nicht auch einen Therapiebeginn rechtfertigen würden? Am Telefon meinte die Onkologin erstmal nur: "Nächste Blutwerte abwarten." In der AWMF-Leitlinie habe ich auch nichts Konkretes zu Lungenembolie/Thrombose gefunden. In einer eher entmutigenden dänischen Studie habe ich nur gefunden, dass das Auftreten eines thromembolischen Ereignisses das Gesamtüberleben negativ beeinflusst. Das macht mir Angst, aber eine Therapieempfhehlung war dort nicht zu entnehmen. (
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30425066/ )
Einerseits ist die Therapie ja auch mit Nebenwirkungen verbunden und man möchte "das Pulver nicht zu früh verschießen", anderseits bin ich besorgt, ob wir nochmehr Probleme bekommen, wenn wir nicht anfangen. Ich habe meiner Mutter auch schon von Euren, insgesamt doch positiven Erfahrungen in der Uniklinik Köln erzählt und vorgeschlagen dort einen Termin zu vereinbaren, aber zunächst wollte meine Mutter den Termin bei der Onkologin Mitte Oktober abwarten.
Gibt es jemanden von Euch/Euren Angehörigen, die ähnliche Probleme/Komplikationen gehabt haben? Wie hat das Eure Therapieentscheidung beeinflusst? Habt ihr Euch vollständig davon erholt?
Vielen Dank schon einmal, dass es hier so viele Artikel gibt, von denen viele auch Mut machen.
Binolino
Hallo liebe Forumsmitglieder,
bei meiner Mama (63 Jahre jung) und bis zum Frühjahr diesen Jahres fit und agil wurde leider im Juni eine CLL diagnostiziert. Symptome bis hier hin: Deutliche Hauteinblutungen an Armen und Beinen, Gewichtsverlust (wohl gewollt), starkes Schwitzen (nicht nur nachts), abnehmende Belastbarkeit, vermehrte Infekte.
Leider wissen wir noch nicht, in welches Risikoprofil wir fallen (noch keine Bestimmung der Mutations-/Deletionstypen), hatten auch erst zwei Termine bei der Onkologin seitdem. Die Leukozytenzahlen haben sich aber innerhalb dieser Zeit auf nun 67.000 mehr als verdoppelt, ebenfalls Anstieg des Lymphozytenanteils, alpha-Mikroglobulin und kappa- und lamda-Ketten zuletzt noch in Ordnung.
Keine vergrößerten Lymphknoten und normwertiger HB und Thrombozyten. Wir dachten also erstmal: "Gut, jetzt müssen wir den Schock erstmal verdauen, aber Stadium A und Watch&Wait ist ja immer noch das Beste, was man in der Situation haben kann."
Leider ereilen uns seit der Diagnose aber alle paar Wochen weitere Diagnosen:
Neben nicht direkt mit der CLL zusammenhängenden, orthopädischen Problemen kam vor wenigen Wochen dann aber eine langstreckige, tiefe Beinvenenthrombose und in der Folge eine beidseite Lungenarterienembolie. Zum Glück hatte meine Mama als Arzthelferin da einen 7. Sinn und hat schon drei Tage vor dem Termin bei der Angiologin und dem CT angefagen sich selbst Heparin zu spritzen. Das hat vermutlich noch größere Schäden verhindert.
Nun hat sie zunächst Hochdosis Eliquis zur Antikoagulation bekommen, konnte da die Dosis schon wieder reduzieren, trägt jetzt natürlich Kompressionsstrümpfe und geht (all der gesundheitlichen Quereln zum Trotz) auch wieder arbeiten. Geblieben sind aber Kurzatmigkeit und zunehmende Erschöpfung. Das kann nun natürlich noch Folge der Lungenarterienembolie sein, aber auch beginnende Fatique bei der CLL, wie ich es in vielen Eurer Berichte gelesen habe.
Ich bin in großer Sorge, dass so wenige Wochen nach der Diagnose (auch wenn die CLL vermutlich schon 1 Jahr im Vorfeld begann), so schwere Komplikationen auftreten. Daher möchte ich gern zum nächsten Termin mit der Onkologin mitgehen und frage mich, ob solche Komplikationen nicht auch einen Therapiebeginn rechtfertigen würden? Am Telefon meinte die Onkologin erstmal nur: "Nächste Blutwerte abwarten." In der AWMF-Leitlinie habe ich auch nichts Konkretes zu Lungenembolie/Thrombose gefunden. In einer eher entmutigenden dänischen Studie habe ich nur gefunden, dass das Auftreten eines thromembolischen Ereignisses das Gesamtüberleben negativ beeinflusst. Das macht mir Angst, aber eine Therapieempfhehlung war dort nicht zu entnehmen. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30425066/ )
Einerseits ist die Therapie ja auch mit Nebenwirkungen verbunden und man möchte "das Pulver nicht zu früh verschießen", anderseits bin ich besorgt, ob wir nochmehr Probleme bekommen, wenn wir nicht anfangen. Ich habe meiner Mutter auch schon von Euren, insgesamt doch positiven Erfahrungen in der Uniklinik Köln erzählt und vorgeschlagen dort einen Termin zu vereinbaren, aber zunächst wollte meine Mutter den Termin bei der Onkologin Mitte Oktober abwarten.
Gibt es jemanden von Euch/Euren Angehörigen, die ähnliche Probleme/Komplikationen gehabt haben? Wie hat das Eure Therapieentscheidung beeinflusst? Habt ihr Euch vollständig davon erholt?
Vielen Dank schon einmal, dass es hier so viele Artikel gibt, von denen viele auch Mut machen.
Binolino