Hallo Tina,
vielleicht schaust Du ja noch mal rein und liest meinen Kommentar zu Deinen zu Anfang gestellten Fragen. Bin übrigens 34, selber an AML erkrankt und im August 2002 transplantiert worden.
Bei mir wurde damals auch die HLA-Typisierung erst nach der Induktionstherapie (erste Chemo, die Dein Mann ja schon hinter sich hat) vorgenommen. Wenn ich mich richtig erinnere war die Erklärung dazu, daß durch die agressive Leukämie ein so hoher Anteil Blasten (unreife Blutzellen) im Blut war, daß eine Typisierung nicht möglich war. Schließlich muß entsprechendes "Material" vorhanden sein...
Da die Vererbung des genetischen Materials von Vater und Mutter auf die Kinder liegt die Möglichkeit der HLA-Übereinstimmung unter Geschwistern bei 30 %. Wenn es nicht paßt, paßt es leider überhaupt gar nicht, weil dann die HLA-Typen sich sehr unterscheiden (Beispiel: Bruder hat Erbinformation der Mutter und Schwester hat Erbinformation des Vaters).
Mit den 80 und 20 %... möglicherweise hast Du da etwas gelesen über die Erfolgsaussichten einer Fremdspendersuche. Es heißt, daß 80 % der Erkrankten einen Fremdspender finden, der aber erst gesucht werden muß, wenn die Geschwister NICHT passen. Daher auch noch keine Suche über die DKMS. Bei Geschwistern ist eben - wenn sie überhaupt passen - von einer bestmöglichen Übereinstimmung der HLA-Typen auszugehen, was die "geringeren" Risiken birgt. Bei Fremdspendern ist die HLA-Typisierung meist in gewissen Teilen abweichend. ... Für die Transplantation aber auch nicht das Problem: mein Spender war männlich und wies 2 mismatches (Nichtübereinstimmungen) auf - hat trotzdem alles hervorragend geklappt.
Knochenmark nach Chemo aufbereiten: Wenn die ersten Chemotherapien zu einer Remission (weniger als 5% Leukämiezellen im Blut) führen, wird das Knochenmark durch Gabe bestimmter Medikamente stimuliert vermehrt Blutzellen zu produzieren, um dann Stammzellen des Patienten zu gewinnen. Dies bietet wiederum 2 Möglichkeiten: Transplantation der eigenen Stammzellen - falls dies als sinnvoll angesehen wird - und der Patient hat für den Fall der Knochenmark-/Stammzellentransplantation von einem Fremdspender eigene Stammzellen in "Reserve", die transplantiert werden können, falls das Transplantat nicht anwächst oder aus einem anderen Grund die Produktion von Zellen nicht aufnimmt. Sollte das nicht funktionieren, müßt Ihr auch keine Angst haben. In der Regel wird dann vor der Transplantation Knochenmark (des Patienten) entnommen, daß dann cryokonserviert wird.
Ansonsten gibt es nur noch eins zu sagen: Ich drück Euch superfeste die Daumen. Wird schon werden. Es ist natürlich jetzt für Euch beide ein schwere Zeit, aber man kann es schaffen!!
Wenn Du noch Fragen hast oder Dich einfach mal ausquatschen willst, biet ich Dir auch gerne meine Hilfe an.
Bin die von
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Viele liebe Grüße und alles Gute für Deinen Mann und Dich!
Halt die Ohren steif.
Andrea