hallo Condor!
Das war bestimmt ein Schock für euch....
Mein Mann hatte vor 4 Jahren auch ALL.
das Erste: man braucht viel Geduld. Endlos viel Geduld.
Durch die Chemos sinken gewollt die Leukozyten, das wiederum senkt natürlich die Abwehrkraft des Körpers.
In solchen Phasen muss man extrem vorsicvhtig sein mit Mundschutz, Handdesinfektion, evtl. Nahringsmitteln. Die Besucher der Bettnachbarn waren beim Mundschutz oft sehr nachlässig, das musste ich manchmal anmahnen.
Aber das werden euch Schwestern und Ärzte sagen.
Ganz wichtig: fragt in der Klinik, sobald ihr Fragen habt. Ungefargt und unbeantwortet nehmen sich manche Themen zu Hause ganz schrecklich an, Manches kann da durch gezielte Information geradegerückt werden.
Nicht nach dem warum fragen.
Das ist unbeantwortbar und bringt euch nicht weiter. Es belastet nur. Zum Glück waren mein Mann und ich darin gleich gestrickt.
Wo wird dein Mann behandelt? Wie alt ist er? Hat er Vorerkrankungen?
Während der Behandlung, die insgesamt mit 15 Monaten noch recht kurz dauerte, hat mein Mann übrigens jedes Fitzelchen Unwohlsein den Ärzten gemeldet. Das ist sonst gar nicht seine Art, auch weil er nie was hat, aber jede juckende Hautstelle, jedes Grummeln im Bauch hat er gemeldet, damit im Falle, dass sich was Ernsteres ankündigte, die Ärzte gleich handeln konnten.
Für meinen Mann war wichtig, dass er im KH Internet hatte, um so mit seinem sozialen Umfeld in Kontakt zu bleiben. Dazu Beschäftigungen wie Lesen, Schachspielen (gegen den Computer), künstlerische Betätigung (sein Hobby).
Auch legte er Wert darauf, völlig offen mit der Krankheit umzugehen. Deshalb hatte er einen Blog eingerichtet, den er fast täglich pflegte.
Mir als nächster Angehöriger war wichtig, dass ich ihn zumindest 2x die Woche besuchen und täglich telephonieren konnte. Dabei habe ich allerdings oft geweint, was mir den Unmut der Verwandtschaft zuzog. War halt so.
Damit komme ich zu einem ganz wichtigen Thema: Hilfe von außen. Nehmt alles, was euch angeboten wird. Mir hat es z.B. besonders gut getan, mit einem Psychoonkologen der Klinik zu sprechen. Mein Mann brauchte das weniger.
Wie gesagt: Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Und gut informiert sein. Mitdenken.
Ach ja, habe ich schon Geduld erwähnt?
Die brauchts, aber die Krankheit ist heilbar. Nur Mut!!