von paradoxon » 10.06.2013, 14:31
Hallo Haggi,
ich habe vor einiger Zeit eine ähnliche Frage gestellt. Bei mir ist die Lage ein bisschen anders (auch CML, bereits 1 Kind, Therapie: Nilotinib (Tasigna) + Inteferon / TIGER-Studie), aber du findest in dem Thread vielleicht Antworten, die dir weiterhelfen:
http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... f=7&t=3562
(vor allem die ersten Beiträge, später ging es mehr um meine Teilnahme an der TIGER-Studie).
Du hattest mehrere Fragen (der CML-Ratgeber -
http://www.leukaemie-online.de/cmlratgeber - geht auch z.T. auf deine Fragen ein):
Zunächst zur Vererbbarkeit: Nein, die CML ist nicht vererbbar! Die CML ist verursacht durch eine Mutation von blutbildenden Stammzellen im Knochenmark, die Spermien und deren Erbgut sind davon nicht betroffen!
Dann zur Zeugungsfähigkeit: Soweit ich weiß, ist die Zeugungsfähigkeit durch TKI nicht beeinflusst. Du kannst in oben verlinktem Thread, und auch anderswo im Forum, von anderen Forenteilnehmern lesen, die unter Imatinib (Glivec) auf natürliche Weise Kinder gezeugt haben. IVF ist hier definitiv kein Thema! Künstliche Befruchtung spielt (wenn es um CML und TKI-Behandlung geht) nur in Verbindung mit eingefrorenem Sperma eine Rolle.
Nun ist es so, dass prinzipiell davon abgeraten wird, unter TKI-Behandlung Kinder zu zeugen. Der Grund ist, dass bisher nie untersucht wurde, ob die TKI einen Einfluss auf die Spermien haben. Alles, was wir haben, sind Einzelfallberichte. Z.B. in diesem Artikel, auf den auch Jan in o.g. Thread verwiesen hat:
http://www.leukaemie-online.de/index.ph ... cle&id=905
Dort gibt es eine Statistik von Schwangerschaften unter TKI, vor allem Imatinib (Glivec).
Wie du auch aus den Beiträgen der "Glivec-Väter" hier im Forum lesen kannst, ist der Eindruck, dass Glivec keine Auswirkungen auf Spermien oder die Entwicklung des Kindes hat, z.B. kann man in den Zahlen der Einzelfallberichte keine besondere Häufung von behinderten Babys erkennen. (Das gilt natürlich nur für Väter unter Therapie! Bei Müttern unter Therapie ist das Risiko viel höher.) Leider eben nur der Eindruck, denn wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse gibt es nicht!
Du musst also mit deiner Frau eine Entscheidung treffen: Wie hoch schätzt ihr das Risiko ein, und seid ihr bereit das zu tragen? Es ist sicher auch eine Frage, ob ihr mit einer gewissen Unsicherheit umgehen könnt.
Ich persönlich (wenn ich Glivec nehmen würde) würde es vermutlich ganz in Ruhe mit meiner Frau besprechen, mir außerdem die Meinung von einem Arzt (möglichst einem CML-Experten, der sich mit der Thematik Familienplanung beschäftigt - die gibt es!, frag mal deinen Hämatologen, vielleicht kann hier im Forum auch jemand einen empfehlen) einholen. Wenn sich der Eindruck, dass das Risiko tragbar ist, verfestigt und das Vertrauen da ist, dass es gut geht - so wie bei vielen anderen auch - könnten meine Frau und ich uns vermutlich dafür entscheiden, es zu wagen. Aber das muss eben jeder für sich entscheiden. Letztlich geht natürlich jede Schwangerschaft, völlig unabhängig von deiner Krankheit und Therapie, mit einem gewissen Risiko einher, 100-%ige Sicherheit gibt es da nicht!
(Nebenbei könnte man, wenn man schon Risiken abwägt, auch noch einfließen lassen, dass ja auch das steigende Alter der Eltern welche mit sich bringt...)
Ich hoffe, dass meine Hinweise dir weiterhelfen. Ich möchte dir Mut machen, denn die bisherigen Erfahrungsberichte sind aus meiner Sicht ermutigend.
Letztlich müsst ihr die Entscheidung eben unter Abwägung der Risiken treffen.
Ich wünsche euch eine gute Entscheidungsfindung!
Jonathan
Hallo Haggi,
ich habe vor einiger Zeit eine ähnliche Frage gestellt. Bei mir ist die Lage ein bisschen anders (auch CML, bereits 1 Kind, Therapie: Nilotinib (Tasigna) + Inteferon / TIGER-Studie), aber du findest in dem Thread vielleicht Antworten, die dir weiterhelfen:
http://www.leukaemie-online.de/index.php?option=com_jfusion&Itemid=58&jfile=viewtopic.php&f=7&t=3562
(vor allem die ersten Beiträge, später ging es mehr um meine Teilnahme an der TIGER-Studie).
Du hattest mehrere Fragen (der CML-Ratgeber - http://www.leukaemie-online.de/cmlratgeber - geht auch z.T. auf deine Fragen ein):
Zunächst zur Vererbbarkeit: Nein, die CML ist nicht vererbbar! Die CML ist verursacht durch eine Mutation von blutbildenden Stammzellen im Knochenmark, die Spermien und deren Erbgut sind davon nicht betroffen!
Dann zur Zeugungsfähigkeit: Soweit ich weiß, ist die Zeugungsfähigkeit durch TKI nicht beeinflusst. Du kannst in oben verlinktem Thread, und auch anderswo im Forum, von anderen Forenteilnehmern lesen, die unter Imatinib (Glivec) auf natürliche Weise Kinder gezeugt haben. IVF ist hier definitiv kein Thema! Künstliche Befruchtung spielt (wenn es um CML und TKI-Behandlung geht) nur in Verbindung mit eingefrorenem Sperma eine Rolle.
Nun ist es so, dass prinzipiell davon abgeraten wird, unter TKI-Behandlung Kinder zu zeugen. Der Grund ist, dass bisher nie untersucht wurde, ob die TKI einen Einfluss auf die Spermien haben. Alles, was wir haben, sind Einzelfallberichte. Z.B. in diesem Artikel, auf den auch Jan in o.g. Thread verwiesen hat: http://www.leukaemie-online.de/index.php?option=com_content&view=article&id=905
Dort gibt es eine Statistik von Schwangerschaften unter TKI, vor allem Imatinib (Glivec).
Wie du auch aus den Beiträgen der "Glivec-Väter" hier im Forum lesen kannst, ist der Eindruck, dass Glivec keine Auswirkungen auf Spermien oder die Entwicklung des Kindes hat, z.B. kann man in den Zahlen der Einzelfallberichte keine besondere Häufung von behinderten Babys erkennen. (Das gilt natürlich nur für Väter unter Therapie! Bei Müttern unter Therapie ist das Risiko viel höher.) Leider eben nur der Eindruck, denn wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse gibt es nicht!
Du musst also mit deiner Frau eine Entscheidung treffen: Wie hoch schätzt ihr das Risiko ein, und seid ihr bereit das zu tragen? Es ist sicher auch eine Frage, ob ihr mit einer gewissen Unsicherheit umgehen könnt.
Ich persönlich (wenn ich Glivec nehmen würde) würde es vermutlich ganz in Ruhe mit meiner Frau besprechen, mir außerdem die Meinung von einem Arzt (möglichst einem CML-Experten, der sich mit der Thematik Familienplanung beschäftigt - die gibt es!, frag mal deinen Hämatologen, vielleicht kann hier im Forum auch jemand einen empfehlen) einholen. Wenn sich der Eindruck, dass das Risiko tragbar ist, verfestigt und das Vertrauen da ist, dass es gut geht - so wie bei vielen anderen auch - könnten meine Frau und ich uns vermutlich dafür entscheiden, es zu wagen. Aber das muss eben jeder für sich entscheiden. Letztlich geht natürlich jede Schwangerschaft, völlig unabhängig von deiner Krankheit und Therapie, mit einem gewissen Risiko einher, 100-%ige Sicherheit gibt es da nicht!
(Nebenbei könnte man, wenn man schon Risiken abwägt, auch noch einfließen lassen, dass ja auch das steigende Alter der Eltern welche mit sich bringt...)
Ich hoffe, dass meine Hinweise dir weiterhelfen. Ich möchte dir Mut machen, denn die bisherigen Erfahrungsberichte sind aus meiner Sicht ermutigend.
Letztlich müsst ihr die Entscheidung eben unter Abwägung der Risiken treffen.
Ich wünsche euch eine gute Entscheidungsfindung!
Jonathan