Ob und welche (neuen) Behandlungen in Frage kommen, muss ein (Spitzen-)Hämatologe beraten.
Hier kommt es auf viele Parameter an, zB Dynamik des Krankheitsgeschehens, den generellen Gesundheitszustand,
andere (Vor-)Krankheiten, Überlebenswillen des Patienten usw.
Hinsichtlich einer palliativen Behandlung hat "Exil-Hanseat" alles gesagt. Detto, dass keine Zeit zum Überlegen verloren werden darf.
Betreffend klinische Versuche zu AML hier ein weltweit lückenloser Überblick
http://www.clinicaltrials.gov/ct2/resul ... rch=Search
gefiltert diejenigen, die aktuell Kandidaten suchen (diese können in der Folge auch in Deutschland in dafür zertifizierten Unikliniken teilnehmen)
http://www.clinicaltrials.gov/ct2/resul ... n&no_unk=Y
Teilweise sind im Verzeichnis Patienten mit über 60 Jahren konkret gefragt.
Auch oder gerade bei ungünstiger Prognose kann die Teilnahme an einem klinischen Versuch eine Option sein.
Die Bezeichnung "Versuchskaninchen" wird man dabei ungern hören.
Hier wird nicht "irgendwas herumprobiert", sondern klinische Studien unterliegen strengen Richtlinien und müssen ihre Sinnhaftigkeit zuvor in Ethikkommissionen belegen.
Ein Beispiel:
Das Medikament STI 571 durchlief in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts jene Versuchsphasen I / II / III, wie sie für alle neuen Medikamenten in den charts von clinicaltrials.gov aufscheinen.
Es war ein Versuch, die (meist) tödliche CML medikamentös aufzuhalten und auf eine Knochenmarkstransplantation zu verzichten. Diese war damals die Standardoption. STI 571 statt KMT erschien als lebensgefährliches Abenteuer.
Einer meiner Bekannten verweigerte dennoch die (damals hochgradig lebensbedrohliche) Transplantation und wurde -keineswegs durch seine Klinik (!)- auf STI 571 aufmerksam.
Er konnte noch an der Studie teilnehmen. Mit dem Effekt, dass er binnen weniger Wochen nach Diagnose wieder fit seinem Beruf nachgehen konnte- bis heute. Die Ärzte konnten es fast nicht glauben- man dachte an ein Wunder.
Das war bei den meisten Teilnehmern so und deshalb wurde das Medikament im verkürzten Zulassungsverfahren schnell allgemein zugänglich gemacht.
Es kommt zwar selten vor, dass eine bahnbrechend neue Therapie wie diese (hier: Glivec) die bisherigen Paradigmen auf den Kopf stellt.
Wenn aber doch, so hat man von den Möglichkeiten des mehrjährigen med. Vorsprungs u.U. lebensrettend profitiert.
So wie Ende der 80er Jahre José Carreras, der als einer der ersten Menschen überhaupt eine Knochenmarkstransplantation (=Versuch) erhielt und dadurch überlebte- obwohl seine Chance 95:5 gegen ihn stand.
Zu Recht wurde ihm danach in der Wiener Oper der längste Applaus aller Zeiten zuteil.
Ja, es gibt Chancen. Ergreifen muss man sie.
Alles Gute!
WR
Ob und welche (neuen) Behandlungen in Frage kommen, muss ein (Spitzen-)Hämatologe beraten.
Hier kommt es auf viele Parameter an, zB Dynamik des Krankheitsgeschehens, den generellen Gesundheitszustand,
andere (Vor-)Krankheiten, Überlebenswillen des Patienten usw.
Hinsichtlich einer palliativen Behandlung hat "Exil-Hanseat" alles gesagt. Detto, dass keine Zeit zum Überlegen verloren werden darf.
Betreffend klinische Versuche zu AML hier ein weltweit lückenloser Überblick
http://www.clinicaltrials.gov/ct2/results?term=AML&Search=Search
gefiltert diejenigen, die aktuell Kandidaten suchen (diese können in der Folge auch in Deutschland in dafür zertifizierten Unikliniken teilnehmen)
http://www.clinicaltrials.gov/ct2/results?term=AML&recr=Open&no_unk=Y
Teilweise sind im Verzeichnis Patienten mit über 60 Jahren konkret gefragt.
Auch oder gerade bei ungünstiger Prognose kann die Teilnahme an einem klinischen Versuch eine Option sein.
Die Bezeichnung "Versuchskaninchen" wird man dabei ungern hören.
Hier wird nicht "irgendwas herumprobiert", sondern klinische Studien unterliegen strengen Richtlinien und müssen ihre Sinnhaftigkeit zuvor in Ethikkommissionen belegen.
Ein Beispiel:
Das Medikament STI 571 durchlief in den letzten Jahren des 20. Jahrhunderts jene Versuchsphasen I / II / III, wie sie für alle neuen Medikamenten in den charts von clinicaltrials.gov aufscheinen.
Es war ein Versuch, die (meist) tödliche CML medikamentös aufzuhalten und auf eine Knochenmarkstransplantation zu verzichten. Diese war damals die Standardoption. STI 571 statt KMT erschien als lebensgefährliches Abenteuer.
Einer meiner Bekannten verweigerte dennoch die (damals hochgradig lebensbedrohliche) Transplantation und wurde -keineswegs durch seine Klinik (!)- auf STI 571 aufmerksam.
Er konnte noch an der Studie teilnehmen. Mit dem Effekt, dass er binnen weniger Wochen nach Diagnose wieder fit seinem Beruf nachgehen konnte- bis heute. Die Ärzte konnten es fast nicht glauben- man dachte an ein Wunder.
Das war bei den meisten Teilnehmern so und deshalb wurde das Medikament im verkürzten Zulassungsverfahren schnell allgemein zugänglich gemacht.
Es kommt zwar selten vor, dass eine bahnbrechend neue Therapie wie diese (hier: Glivec) die bisherigen Paradigmen auf den Kopf stellt.
Wenn aber doch, so hat man von den Möglichkeiten des mehrjährigen med. Vorsprungs u.U. lebensrettend profitiert.
So wie Ende der 80er Jahre José Carreras, der als einer der ersten Menschen überhaupt eine Knochenmarkstransplantation (=Versuch) erhielt und dadurch überlebte- obwohl seine Chance 95:5 gegen ihn stand.
Zu Recht wurde ihm danach in der Wiener Oper der längste Applaus aller Zeiten zuteil.
Ja, es gibt Chancen. Ergreifen muss man sie.
Alles Gute!
WR