von jan » 26.05.2005, 17:33
Liebe Iwona,
ich selbst bin damals (2001, mit 28 Jahren) mit einer Glivec-Interferon-Kombination in die CML-Behandlung eingestiegen und habe damit in den letzten dreieinhalb Jahren bis heute sehr gute Erfahrung gemacht. Ob die guten Ergebnisse (meine CML ist seit bald drei Jahren in die Nähe der Nachweisgrenze reduziert) nun von Glivec alleine oder von der Kombination kommen, kann natürlich niemand beantworten -- gesehen auf die Gesamtzahl der Patienten wird die mögliche Vorteilhaftigkeit der Kombination gegenüber der Monotherapie eins der Ergebnisse sein, die man der CML-Studie IV in einigen Jahren entnehmen möchte. (Sprich, man wird dann wissen, ob prozentual mehr Leute mit der Kombination ohne Fortschritt der Krankheit bleiben als auf Glivec-Monotherapie.)
Grundsätzlich möchte ich dazu folgendes sagen:
Ich halte die Kombination momentan für eine der besten verfügbaren CML-Therapien in chronischer Phase. Medizinischer Grund ist, dass nachgewiesen ist, dass Interferon (IFN) selbst in niedriger Dosierung das körpereigene Immunsystem gegen die CML aktiviert: IFN führt zur Ausbildung von T-Lymphozyten, die gezielt CML-Zellen angreifen. Somit hat man in der Kombination die starke Wirkung des Glivec mit der immunstimulativen Wirkung des IFNs - somit könnte eine möglicherweise mutierte Zelle, die Glivec nicht erreicht, vom IFN "erschlagen" werden.
Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten gibt es meines Wissens keine. Der Nachteil der Kombination sind die Nebenwirkungen des IFNs - während Glivec bei den meisten, vor allem bei den jungen, Leuten nahezu keine Nebenwirkungen hat, ist IFN bei manchen mit merkbareren Nebenwirkungen verbunden: Grippegefühle, Niedergeschlagenheit, Müdigkeit. Das ist bei jedem anders - ich habe IFN-Patienten kennengelernt, die IFN hervorragend vertragen und solche, die damit überhaupt nicht zurecht kamen. Allerdings steht diesen in der CML-Studie IV dann immer noch offen, in den Monotherapie-Studienarm (nur Glivec) zu wechseln.
Ich selbst würde für mich heute wieder die Kombination wählen, auf jeden Fall auch in Hinsicht der guten Betreuung in einer Studie (Ärzte, die immer up to date sind - und intensive regelmäßige Laboruntersuchungen, die auf Kassenkosten kaum gemacht werden könnten).
Herzliche Grüße
Jan
[addsig]
Liebe Iwona,
ich selbst bin damals (2001, mit 28 Jahren) mit einer Glivec-Interferon-Kombination in die CML-Behandlung eingestiegen und habe damit in den letzten dreieinhalb Jahren bis heute sehr gute Erfahrung gemacht. Ob die guten Ergebnisse (meine CML ist seit bald drei Jahren in die Nähe der Nachweisgrenze reduziert) nun von Glivec alleine oder von der Kombination kommen, kann natürlich niemand beantworten -- gesehen auf die Gesamtzahl der Patienten wird die mögliche Vorteilhaftigkeit der Kombination gegenüber der Monotherapie eins der Ergebnisse sein, die man der CML-Studie IV in einigen Jahren entnehmen möchte. (Sprich, man wird dann wissen, ob prozentual mehr Leute mit der Kombination ohne Fortschritt der Krankheit bleiben als auf Glivec-Monotherapie.)
Grundsätzlich möchte ich dazu folgendes sagen:
Ich halte die Kombination momentan für eine der besten verfügbaren CML-Therapien in chronischer Phase. Medizinischer Grund ist, dass nachgewiesen ist, dass Interferon (IFN) selbst in niedriger Dosierung das körpereigene Immunsystem gegen die CML aktiviert: IFN führt zur Ausbildung von T-Lymphozyten, die gezielt CML-Zellen angreifen. Somit hat man in der Kombination die starke Wirkung des Glivec mit der immunstimulativen Wirkung des IFNs - somit könnte eine möglicherweise mutierte Zelle, die Glivec nicht erreicht, vom IFN "erschlagen" werden.
Wechselwirkungen zwischen den Medikamenten gibt es meines Wissens keine. Der Nachteil der Kombination sind die Nebenwirkungen des IFNs - während Glivec bei den meisten, vor allem bei den jungen, Leuten nahezu keine Nebenwirkungen hat, ist IFN bei manchen mit merkbareren Nebenwirkungen verbunden: Grippegefühle, Niedergeschlagenheit, Müdigkeit. Das ist bei jedem anders - ich habe IFN-Patienten kennengelernt, die IFN hervorragend vertragen und solche, die damit überhaupt nicht zurecht kamen. Allerdings steht diesen in der CML-Studie IV dann immer noch offen, in den Monotherapie-Studienarm (nur Glivec) zu wechseln.
Ich selbst würde für mich heute wieder die Kombination wählen, auf jeden Fall auch in Hinsicht der guten Betreuung in einer Studie (Ärzte, die immer up to date sind - und intensive regelmäßige Laboruntersuchungen, die auf Kassenkosten kaum gemacht werden könnten).
Herzliche Grüße
Jan
[addsig]