von Akita » 21.08.2012, 09:42
Hallo CM,
ich kenns von AML - ist aber wohl so ähnlich, der Verlauf.
`Die Chemotherapien zur Behandlung einer Akuten (myeloischen oder lymphatischen) Leukämie wirken so, dass es zu einer massiven Zerstörung von Blutzellen kommt - auch die Blasten sollen damit beseitigt werden. Die Therapie bzw. Medikation, die dazu erforderlich ist, ist daher entsprechend '"wirksam". Für eine Zeitlang, einige Tage, befindet sich der Patient in einer Aplasie, das heißt, er hat überhaupt keine Abwehrkräfte gegen Infektionen im Körper. Und hier treten dann sehr häufig Infektionen auf, die stationär behandelt werden müssen. Von einer Stunde zu anderen habe ich 40 Grad Fieber und Schüttelfrost bekommen: So, dass ich nicht mehr in der Lage gewesen wäre, eine Wohnung zu verlassen. Bis die Rettung dich ins Spital gebracht hat, kann es zu spät sein. Auf der Station aber kann man schnell eingreifen mit entsprechenden Antibiotikainfusionen, Fiebersenkern, Überwachung der Laborwerte, Diagnostik. Ambulant geht das einfach nicht.
Es gibt aber auch andere, sanftere Therapien für AML, die aber meines Wissens die Blasten nicht wegbringen, sondern den Verlauf einzubremsen, stabilisieren versuchen. Die werden dann teilweise auch ambulant durchgeführt. So bekommen ganz alte Menschen häufig keine "Klassische" Chemotherapie bei AML, Weils sie es nicht überstehen würden, bzw. weil nicht zu erwarten ist in vielen Fällen, dass der Erfolg anhält. Wenn es hier um einen individuellen Fall geht, wird es sich nicht vermeiden lassen,damit eine/n Hämatologin zu befassen.
Eine Freundin von mir hätte Chemotherapien bekommen sollen, allerdings für eine andere Blutkrankheit, und das Krankenhaus hat ihren stationären Aufenthalt als Bedingung dafür gesetzt. Sie glaubte aber, für sich zu wissen, dass sie eine Therapie stationär psychisch nicht verkraften würde, und dass es ihr überhaupt besser gehen würde, wenn sie die Therapie nur in ambulanter Behandlung machen würde. Das war aber keine so starke Chemo wie bei ALL, AML. Es gelang der Freundin, andere Wege der Behandlung in einer anderen Institution zu erreichen, wo sie das ambulant machen konnte. Das war vor drei Jahren. Von den Ärzten eigentlch aufgegeben, lebt sie immer noch, umgeben von einem Hospiz-Team. Das ist der Extremfall.
Ansonsten gibts ja noch die Möglichkeit, dass sich die ängstliche Person vor einem solchen , notwendigen Spitalsaufenthalt medikamentös "einstellen" läßt. 'Dazu arbeiten meines Wissens bzw. meiner Erfahrung nach alle hämatologischen Zentran mit einer psychiatrischen Abteilung, meist im Haus bei einer Uniklinik, zusammen.
Ich hoffe, deine Fragen einigermaßen richtig und vollständig beantwortet zu haben.
LG Akita
Hallo CM,
ich kenns von AML - ist aber wohl so ähnlich, der Verlauf.
`Die Chemotherapien zur Behandlung einer Akuten (myeloischen oder lymphatischen) Leukämie wirken so, dass es zu einer massiven Zerstörung von Blutzellen kommt - auch die Blasten sollen damit beseitigt werden. Die Therapie bzw. Medikation, die dazu erforderlich ist, ist daher entsprechend '"wirksam". Für eine Zeitlang, einige Tage, befindet sich der Patient in einer Aplasie, das heißt, er hat überhaupt keine Abwehrkräfte gegen Infektionen im Körper. Und hier treten dann sehr häufig Infektionen auf, die stationär behandelt werden müssen. Von einer Stunde zu anderen habe ich 40 Grad Fieber und Schüttelfrost bekommen: So, dass ich nicht mehr in der Lage gewesen wäre, eine Wohnung zu verlassen. Bis die Rettung dich ins Spital gebracht hat, kann es zu spät sein. Auf der Station aber kann man schnell eingreifen mit entsprechenden Antibiotikainfusionen, Fiebersenkern, Überwachung der Laborwerte, Diagnostik. Ambulant geht das einfach nicht.
Es gibt aber auch andere, sanftere Therapien für AML, die aber meines Wissens die Blasten nicht wegbringen, sondern den Verlauf einzubremsen, stabilisieren versuchen. Die werden dann teilweise auch ambulant durchgeführt. So bekommen ganz alte Menschen häufig keine "Klassische" Chemotherapie bei AML, Weils sie es nicht überstehen würden, bzw. weil nicht zu erwarten ist in vielen Fällen, dass der Erfolg anhält. Wenn es hier um einen individuellen Fall geht, wird es sich nicht vermeiden lassen,damit eine/n Hämatologin zu befassen.
Eine Freundin von mir hätte Chemotherapien bekommen sollen, allerdings für eine andere Blutkrankheit, und das Krankenhaus hat ihren stationären Aufenthalt als Bedingung dafür gesetzt. Sie glaubte aber, für sich zu wissen, dass sie eine Therapie stationär psychisch nicht verkraften würde, und dass es ihr überhaupt besser gehen würde, wenn sie die Therapie nur in ambulanter Behandlung machen würde. Das war aber keine so starke Chemo wie bei ALL, AML. Es gelang der Freundin, andere Wege der Behandlung in einer anderen Institution zu erreichen, wo sie das ambulant machen konnte. Das war vor drei Jahren. Von den Ärzten eigentlch aufgegeben, lebt sie immer noch, umgeben von einem Hospiz-Team. Das ist der Extremfall.
Ansonsten gibts ja noch die Möglichkeit, dass sich die ängstliche Person vor einem solchen , notwendigen Spitalsaufenthalt medikamentös "einstellen" läßt. 'Dazu arbeiten meines Wissens bzw. meiner Erfahrung nach alle hämatologischen Zentran mit einer psychiatrischen Abteilung, meist im Haus bei einer Uniklinik, zusammen.
Ich hoffe, deine Fragen einigermaßen richtig und vollständig beantwortet zu haben.
LG Akita