von jan » 20.06.2008, 12:38
Hallo zusammen,
ich denke, man sollte das im Gesamtbild überdenken. Jeder dritte Europäer wird im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken, und im Moment stirbt jeder Vierte daran. Nach Herzerkrankungen ist Krebs in Europe Todesursache Nr. 2. Wenn man diese Statistik sieht, hat fast jeder in seiner Familie eine oder zwei Krebserkrankungen erlebt. Es passiert daher leicht, dass man aus der eigenen Krebserkrankung auf eine Vererbbarkeit schließt, obwohl das einfach aufgrund der alternden Bevölkerung und der besseren Diagnostik leider normale Wahrscheinlichkeit ist.
Mutationen im Körper passieren bei jedem Menschen tausendfach pro Tag. Wir sind ständig aggressiven Substanzen ausgesetzt - einschließlich Sauerstoff, dessen Oxidationsprozesse Zellverfall hervorrufen. Der Körper schafft mutierte Zellen normalerweise automatisch zur Seite. Warum er das manchmal nicht tut und dann ein Tumor entsteht, ist noch unklar. Es gibt aber wohl genetische Vorveranlagungen, dass das leichter passiert - in solchen Familien könnte grundsätzlich eine erhöhte Krebsgefahr bestehen, wobei dann jeder Krebs wahrscheinlicher wäre, nicht der gleiche.
Zusätzlich sind manche spezielle Krebserkrankungen genetisch bedingt und daher auch vererbbar. Familiäre Häufungen sieht man bei manchen soliden Tumoren (z.B. Darmkrebs), aber bei Leukämie ist man sich sehr sicher, dass diese durch äußere Faktoren entstehen und aus irgendeinem Grund diese mutierte Stammzelle(n) nicht beiseite geschafft werden.
Insofern - genaues weiss man noch nicht, aber die Genforschung wird in Zukunft noch manches herausfinden. Wieweit die "Erkenntnis der Erkrankungswahrscheinlichkeit" wirklich Leben rettet (durch regelmäßigere Kontrolle bei "Risikogruppen" und Früherkennung) oder nur unglücklich macht (Gedankenkarussell "Ich könnte leicht erkranken"), ist von Krebs zu Krebs verschieden.
Ich gebe aber Thomas völlig recht - wir sollten nicht in Angst leben, weil etwas vielleicht sein könnte. Nach allem, was die Wissenschaft heute weiß, ist eine Leukämie nicht vererbbar, sondern unglücklicher Zufall oder eine Verkettung unglücklicher Zufälle.
Grüße
Jan
[addsig]
Hallo zusammen,
ich denke, man sollte das im Gesamtbild überdenken. Jeder dritte Europäer wird im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken, und im Moment stirbt jeder Vierte daran. Nach Herzerkrankungen ist Krebs in Europe Todesursache Nr. 2. Wenn man diese Statistik sieht, hat fast jeder in seiner Familie eine oder zwei Krebserkrankungen erlebt. Es passiert daher leicht, dass man aus der eigenen Krebserkrankung auf eine Vererbbarkeit schließt, obwohl das einfach aufgrund der alternden Bevölkerung und der besseren Diagnostik leider normale Wahrscheinlichkeit ist.
Mutationen im Körper passieren bei jedem Menschen tausendfach pro Tag. Wir sind ständig aggressiven Substanzen ausgesetzt - einschließlich Sauerstoff, dessen Oxidationsprozesse Zellverfall hervorrufen. Der Körper schafft mutierte Zellen normalerweise automatisch zur Seite. Warum er das manchmal nicht tut und dann ein Tumor entsteht, ist noch unklar. Es gibt aber wohl genetische Vorveranlagungen, dass das leichter passiert - in solchen Familien könnte grundsätzlich eine erhöhte Krebsgefahr bestehen, wobei dann jeder Krebs wahrscheinlicher wäre, nicht der gleiche.
Zusätzlich sind manche spezielle Krebserkrankungen genetisch bedingt und daher auch vererbbar. Familiäre Häufungen sieht man bei manchen soliden Tumoren (z.B. Darmkrebs), aber bei Leukämie ist man sich sehr sicher, dass diese durch äußere Faktoren entstehen und aus irgendeinem Grund diese mutierte Stammzelle(n) nicht beiseite geschafft werden.
Insofern - genaues weiss man noch nicht, aber die Genforschung wird in Zukunft noch manches herausfinden. Wieweit die "Erkenntnis der Erkrankungswahrscheinlichkeit" wirklich Leben rettet (durch regelmäßigere Kontrolle bei "Risikogruppen" und Früherkennung) oder nur unglücklich macht (Gedankenkarussell "Ich könnte leicht erkranken"), ist von Krebs zu Krebs verschieden.
Ich gebe aber Thomas völlig recht - wir sollten nicht in Angst leben, weil etwas vielleicht sein könnte. Nach allem, was die Wissenschaft heute weiß, ist eine Leukämie nicht vererbbar, sondern unglücklicher Zufall oder eine Verkettung unglücklicher Zufälle.
Grüße
Jan
[addsig]