von jan » 01.03.2008, 23:27
Hallo Ulli
ich habe mal ein wenig in den Publikationen gestöbert. Wie Ihr sicher selbst zu gut wißt, ist CML bei Kindern extrem selten und es gibt dementsprechend nur wenig Erfahrung, auf denen die Ärzte Empfehlungen basieren können. Da Glivec wohl auch bei Kindern ganz gut wirkt, ist die Fallzahl mit neueren Medikamenten noch geringer - wenn es Probleme mit Glivec gibt, wird man daher dann vermutlich eher zur SZT raten...
Was ich gefunden habe - oder nicht gefunden habe - ist folgendes (in meiner nicht-ärztlichen Interpretation):
<!-- BBCode ulist Start --><UL><LI>In verschiedenen Studien wird die Stammzelltransplantation als "Goldstandard", d.h. Standardtherapie, bei Kinder-CML bezeichnet. Allerdings birgt diese natürlich Risiken oder es steht manchmal kein vollkompatibler Spender zur Verfügung, so dass mit Glivec bei CML-Kindern schon einige Erfahrung existiert. Glivec führte in Studien - im Vergleich zu den Ergebnissen bei Erwachsenen - bei Kindern zu höheren Remissionsraten und geringeren Nebenwirkungen. Auch wenn es noch keine "Therapieleitlinien für CML bei Kindern" gibt, so scheint doch ein nicht unerheblicher Teil der CML-Experten aufgrund der Transplantationsrisiken in Erwägung zu ziehen, es erstmal mit Glivec zu versuchen.
<LI>Zu Sprycel bei Kindern gibt es in der Tat wenig Daten - aber es gibt eine Studie, die auch im Dezember 2007 publiziert wurde (Studienbezeichnung "CA180018"). In der Studie (34 Kinder, davon 6 mit CML in chronischer Phase und 2 in akzelerierter Phase) schien Dasatinib wohl gut zu wirken und auch gut verträglich zu sein - aber die Fallzahl und Beobachtungsdauer ist zu gering für Statistiken. Vielleicht macht es aber Sinn, mal mit der CML-Studienzentrale über ein Update der Daten zu sprechen - mein Auszug ist schon ein Dreivierteljahr alt. Präsentiert wurden die Daten auf ASH 2007, Abstract 1049.
<LI>Zu Nilotinib habe ich bzgl Einsatz bei Kindern tatsächlich gar nichts gefunden.
<LI>An verschiedenen Stellen habe ich Hinweise auf das Klinikum Dresden gefunden, das wohl an internationalen CML-Studien mit Kindern teilnimmt. Vielleicht wäre das eine gute Anlaufstelle, um den aktuellen Stand der Erfahrungen mit Sprycel und Tasigna bei Kindern vs. SZT zu erfahren. In den Studiendokumenten war Prof Dr Meinolf Suttorp, 0351-458-3522, <!-- BBcode auto-mailto start --><a href="mailto:
">
</a><!-- BBCode auto-mailto end --> genannt.
</UL><!-- BBCode ulist End -->
Hoffe, das hilft ein wenig.
Herzliche Grüße
Jan
Hallo Ulli
ich habe mal ein wenig in den Publikationen gestöbert. Wie Ihr sicher selbst zu gut wißt, ist CML bei Kindern extrem selten und es gibt dementsprechend nur wenig Erfahrung, auf denen die Ärzte Empfehlungen basieren können. Da Glivec wohl auch bei Kindern ganz gut wirkt, ist die Fallzahl mit neueren Medikamenten noch geringer - wenn es Probleme mit Glivec gibt, wird man daher dann vermutlich eher zur SZT raten...
Was ich gefunden habe - oder nicht gefunden habe - ist folgendes (in meiner nicht-ärztlichen Interpretation):
<!-- BBCode ulist Start --><UL><LI>In verschiedenen Studien wird die Stammzelltransplantation als "Goldstandard", d.h. Standardtherapie, bei Kinder-CML bezeichnet. Allerdings birgt diese natürlich Risiken oder es steht manchmal kein vollkompatibler Spender zur Verfügung, so dass mit Glivec bei CML-Kindern schon einige Erfahrung existiert. Glivec führte in Studien - im Vergleich zu den Ergebnissen bei Erwachsenen - bei Kindern zu höheren Remissionsraten und geringeren Nebenwirkungen. Auch wenn es noch keine "Therapieleitlinien für CML bei Kindern" gibt, so scheint doch ein nicht unerheblicher Teil der CML-Experten aufgrund der Transplantationsrisiken in Erwägung zu ziehen, es erstmal mit Glivec zu versuchen.
<LI>Zu Sprycel bei Kindern gibt es in der Tat wenig Daten - aber es gibt eine Studie, die auch im Dezember 2007 publiziert wurde (Studienbezeichnung "CA180018"). In der Studie (34 Kinder, davon 6 mit CML in chronischer Phase und 2 in akzelerierter Phase) schien Dasatinib wohl gut zu wirken und auch gut verträglich zu sein - aber die Fallzahl und Beobachtungsdauer ist zu gering für Statistiken. Vielleicht macht es aber Sinn, mal mit der CML-Studienzentrale über ein Update der Daten zu sprechen - mein Auszug ist schon ein Dreivierteljahr alt. Präsentiert wurden die Daten auf ASH 2007, Abstract 1049.
<LI>Zu Nilotinib habe ich bzgl Einsatz bei Kindern tatsächlich gar nichts gefunden.
<LI>An verschiedenen Stellen habe ich Hinweise auf das Klinikum Dresden gefunden, das wohl an internationalen CML-Studien mit Kindern teilnimmt. Vielleicht wäre das eine gute Anlaufstelle, um den aktuellen Stand der Erfahrungen mit Sprycel und Tasigna bei Kindern vs. SZT zu erfahren. In den Studiendokumenten war Prof Dr Meinolf Suttorp, 0351-458-3522, <!-- BBcode auto-mailto start --><a href="mailto:"></a><!-- BBCode auto-mailto end --> genannt.
</UL><!-- BBCode ulist End -->
Hoffe, das hilft ein wenig.
Herzliche Grüße
Jan