von Waldi » 19.02.2008, 11:47
Hallo Michael,
Ausführlicheres dazu findest Du in der Nachricht, die von Jan bereits am 12.02. eingestellt wurde: "Studie zu möglicher CLL-Gentherapie weist Immunantwort nach."
Hierzu habe ich von einem deutschen CLL-Forscher folgende Meinung erhalten:
quote
"Das ROR-Protein ist in der Tat ganz was Feines. Hier scheint es tatsächlich auch Tumorselektivität zu geben. Der Nachteil ist das Konzept, was Thomas Kipps seit Jahren verfolgt: nämlich ein adenoviraler Gen-Transfer. Das Ganze ist zu komplex und ist somit nur schwierig zu kommerzialisieren. Ich gehe aber davon aus, dass die Kollegen auch Tumorpeptide herstellen, so dass hiermit zukünftig ein interessantes Zielmolekül vorliegen könnte. Warten wir mal ab."
unquote
Das Ganze ist z.Zt. aus dem Stadium der Grundlagenforschung noch nicht heraus, weshalb man sich heute keinen falschen Hoffnungen hingeben sollte. Ein möglicher kommerzieller Einsatz steht absolut in den Sternen. Dazu auch eine kritische Frage von mir: wer könnte überhaupt Interesse an einer Vermarktung haben??? Für diesen Therapieansatz gilt deshalb erst einmal, was die meisten CLL-Patienten ja zur Genüge kennen: "watch & wait" !
Im neuesten newsletter 14 (Februar 2002) des Kompetenznetzes maligner Lymphome (KML) findest Du die Veröffentlichung einer DCLLSG-Phase III-Studie: Clb (Leukeran) gegen F (Fludarabin) bei älteren Patienten. Unerwartes Ergebnis: die Studie zeigte keinerlei Vorteile von F gegen Clb, beides ist ähnlich effektiv. Nach einer Beobachtungszeit von 41,5 Monaten waren allerdings im F-Arm 46% der Teilnehmer verstorben, im Clb-Arm lediglich 34%. Es ist also genau das herausgekommen, was viele Hämatologen schon immer vermutet haben!
Gruß Waldi
Hallo Michael,
Ausführlicheres dazu findest Du in der Nachricht, die von Jan bereits am 12.02. eingestellt wurde: "Studie zu möglicher CLL-Gentherapie weist Immunantwort nach."
Hierzu habe ich von einem deutschen CLL-Forscher folgende Meinung erhalten:
quote
"Das ROR-Protein ist in der Tat ganz was Feines. Hier scheint es tatsächlich auch Tumorselektivität zu geben. Der Nachteil ist das Konzept, was Thomas Kipps seit Jahren verfolgt: nämlich ein adenoviraler Gen-Transfer. Das Ganze ist zu komplex und ist somit nur schwierig zu kommerzialisieren. Ich gehe aber davon aus, dass die Kollegen auch Tumorpeptide herstellen, so dass hiermit zukünftig ein interessantes Zielmolekül vorliegen könnte. Warten wir mal ab."
unquote
Das Ganze ist z.Zt. aus dem Stadium der Grundlagenforschung noch nicht heraus, weshalb man sich heute keinen falschen Hoffnungen hingeben sollte. Ein möglicher kommerzieller Einsatz steht absolut in den Sternen. Dazu auch eine kritische Frage von mir: wer könnte überhaupt Interesse an einer Vermarktung haben??? Für diesen Therapieansatz gilt deshalb erst einmal, was die meisten CLL-Patienten ja zur Genüge kennen: "watch & wait" !
Im neuesten newsletter 14 (Februar 2002) des Kompetenznetzes maligner Lymphome (KML) findest Du die Veröffentlichung einer DCLLSG-Phase III-Studie: Clb (Leukeran) gegen F (Fludarabin) bei älteren Patienten. Unerwartes Ergebnis: die Studie zeigte keinerlei Vorteile von F gegen Clb, beides ist ähnlich effektiv. Nach einer Beobachtungszeit von 41,5 Monaten waren allerdings im F-Arm 46% der Teilnehmer verstorben, im Clb-Arm lediglich 34%. Es ist also genau das herausgekommen, was viele Hämatologen schon immer vermutet haben!
Gruß Waldi