Nach Glivic längerfristig zu wenig Leukos

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von jan » 13.10.2006, 00:17

Hallo JC,

der Mittelwert von gesunden Menschen in allen Altersklassen ist etwa 4.000-12.000. Bei CML-Patienten pendeln sich die Werte unter Glivec, wenn sich die gesunde Blutbildung erholt hat, oft in der Mitte des Normbereichs ein, bei Interferon sind sie aufgrund des apoptotischen (zellbeseitigenden) Effekts auch auf gesunde Zellen eher am unteren Ende oder drunter.

Die 2.500 würde ich jetzt nicht unbedingt als harte Untergrenze definieren - jeder reagiert da anders, und richtig schwierig wird es meines Wissens erst weit drunter. Bei mir haben sich unter 1.500-2.000 Leukos manchmal Infekte an den Atemwegen (Nebenhöhlen) eingestellt - ist wohl meine Schwachstelle.

Viele Grüße,
Jan

von unknown » 11.10.2006, 20:45

Hallo Danke für die Infos,
bin jetzt wieder bei über 3000 Leukos bei 50% und nehme wieder 400mg Gliviex. Wo sollte sich der Wert ungefähr einpendeln?

JC

von unknown » 09.10.2006, 00:50

Noch eine kleine Ergänzung: bei 2500 Leukos ist m.W. absolute Untergrenze - oder, wie es mein einer Arzt mal formulierte: unter 1000 Granulozyten darf es nicht gehen.
Andernfalls ist Aussetzen, nebst sorgfältiger Beobachtung, wohl in der Tat zunächst die empfohlene Maßnahme.

Alles Gute,
Pascal.

von jan » 08.10.2006, 20:25

Hallo JC,

ZAP hat die Grundlagen schon richtig beschrieben - es dauert am Anfang oft etwas, bis sich die gesunde Blutbildung wieder erholt. Der Grund ist, dass die gesunden Zellen im Knochenmark über längere Zeit durch die kranken CML-Zellen verdrängt wurden - und da Glivec sehr stark und schnell wirkt, kommt es am Anfang oft zu diesem "Tal", in der die kranken Zellen sehr schnell ausradiert werden. In aller Regel aber erholt sich das Blutbild nach einigen Wochen, da die gesunden Zellen im Knochenmark sich wieder ausbreiten können. Trotzdem sind Glivec-Patienten in der ersten Zeit mit den Leukos oft eher an der unteren Grenze des Normbereichs.

Bitte bedenke bei den 2 Wochen auch, dass es ja nach Stop der Einnahme auch eine Weile braucht, bis alle Abbauprodukte des Medikaments den Körper verlassen haben. Nach etwa einem Tag ist nur noch die halbe Wirkstoffmenge vorhanden, aber es dauert m.W. etwa zwei Wochen, bis das Medikament komplett raus ist.

Ein Hinweis noch, falls sich die Werte auch dauerhaft nicht erholen - in den USA werden verschiedene Patienten, die unter Glivec an niedrigen Leukozytenwerten leiden, mit eimen Wachstumsfaktor (Granulocyte colony-stimulating factor, G-CSF) erfolgreich behandelt. Dieser wird z.B. bei der Entnahme von Stammzellen für eine Transplantation verwendet, da sich darunter die Vermehrung der Stammzellen beschleunigt, ohne die BCR-ABL-positiven CML-Zellen besonders zu stimulieren. Manche Forscher vertreten auch die Meinung, dass man mit G-CSF unter Glivec-Therapie die normalerweise von Glivec nicht erreichbaren Zellen ("schlafende Zellen") "aufwecken" und erledigen kann. Andere wiederum befürchten, dass G-CSF vielleicht in fortgeschrittenen Phasen der Krankheit das Wachstum von Blasten unterstützen könnte, wofür es bisher aber wohl keine Belege gibt. Bei einer US-Studie von 2004 konnte bei 13 Patienten mit zu niedrigen Leukos beobachtet werden, dass sich bei all diese Patienten unter G-CSF die Leukowerte so erholten, dass die mit der Glivec-Therapie ohne Unterbrechung weitermachen konnten, und sieben verbesserten dabei sogar ihr zytogenetisches Ansprechen auf Glivec.

Vielleicht magst Du Deinen Arzt ja mal auf das Thema G-CSF bzw. GM-CSF ansprechen...

Viele Grüße
Jan

[addsig]

von ZAP » 08.10.2006, 19:58

Hallo,

auch bei mir lag nach einigen Wochen Glivec-Therapie eine Neutropenie vor, sodass meine Leukozyten bei 700 lagen. Nach einigen Wochen erholte sich der Spiegel jedoch ganz von alleine. Werden die "kranken" Leukos zunächst an der Teilung gehindert, die "gesunden" jedoch noch nicht so stark gebildet, fällt die Leukozytenzahl zunächst unter den Normalwert.

Dieser Zustand wurde mir von meinem Onkologen als ganz normal geschildert. Ein Aussetzen von Glivec sollte bei mir hieraus jedoch in keinem Fall resultieren. Die Einnahme von Glivec unter 300 mg/Tag soll auf jeden Fall vermieden werden, um die Bildung von Resistenzen zu vermeiden.

Soweit mein Kenntnisstand. Bedenke bitte, dass ich kein Arzt bin, sondern dir nur meine Erfahrungen geschildert habe.

Vielleicht solltest du deinen Arzt einmal nach seiner Erfahrung mit der Behandlung von CML Patienten befragen. In jedem Fall sollte es sich bei deinem Arzt um einen erfahrenen Hämatologen/Onkologen handeln.

Viele Grüße

ZAP
[addsig]

von unknown » 08.10.2006, 13:24

Nach 4 Wochen 400 mg Glivec gingen bei mir die Leukos von 17.00 auf 1.200 zurück und obwohl ich seit 2 Wochen mit Glivec ausgesetzt habe, haben sie sich erst auf 2.400 erholt ( bei 50 % gran.)
Zu erst war ich froh, dass Glivec so gut wirkte, aber jetzt meint mein Arzt meint, dass durch das längere Pausieren der Glivec Einnahme Resitenzen bilden können.
Gibt es da Erfahrungen?

JC

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