von jan » 08.10.2006, 20:25
Hallo JC,
ZAP hat die Grundlagen schon richtig beschrieben - es dauert am Anfang oft etwas, bis sich die gesunde Blutbildung wieder erholt. Der Grund ist, dass die gesunden Zellen im Knochenmark über längere Zeit durch die kranken CML-Zellen verdrängt wurden - und da Glivec sehr stark und schnell wirkt, kommt es am Anfang oft zu diesem "Tal", in der die kranken Zellen sehr schnell ausradiert werden. In aller Regel aber erholt sich das Blutbild nach einigen Wochen, da die gesunden Zellen im Knochenmark sich wieder ausbreiten können. Trotzdem sind Glivec-Patienten in der ersten Zeit mit den Leukos oft eher an der unteren Grenze des Normbereichs.
Bitte bedenke bei den 2 Wochen auch, dass es ja nach Stop der Einnahme auch eine Weile braucht, bis alle Abbauprodukte des Medikaments den Körper verlassen haben. Nach etwa einem Tag ist nur noch die halbe Wirkstoffmenge vorhanden, aber es dauert m.W. etwa zwei Wochen, bis das Medikament komplett raus ist.
Ein Hinweis noch, falls sich die Werte auch dauerhaft nicht erholen - in den USA werden verschiedene Patienten, die unter Glivec an niedrigen Leukozytenwerten leiden, mit eimen Wachstumsfaktor (Granulocyte colony-stimulating factor, G-CSF) erfolgreich behandelt. Dieser wird z.B. bei der Entnahme von Stammzellen für eine Transplantation verwendet, da sich darunter die Vermehrung der Stammzellen beschleunigt, ohne die BCR-ABL-positiven CML-Zellen besonders zu stimulieren. Manche Forscher vertreten auch die Meinung, dass man mit G-CSF unter Glivec-Therapie die normalerweise von Glivec nicht erreichbaren Zellen ("schlafende Zellen") "aufwecken" und erledigen kann. Andere wiederum befürchten, dass G-CSF vielleicht in fortgeschrittenen Phasen der Krankheit das Wachstum von Blasten unterstützen könnte, wofür es bisher aber wohl keine Belege gibt. Bei einer US-Studie von 2004 konnte bei 13 Patienten mit zu niedrigen Leukos beobachtet werden, dass sich bei all diese Patienten unter G-CSF die Leukowerte so erholten, dass die mit der Glivec-Therapie ohne Unterbrechung weitermachen konnten, und sieben verbesserten dabei sogar ihr zytogenetisches Ansprechen auf Glivec.
Vielleicht magst Du Deinen Arzt ja mal auf das Thema G-CSF bzw. GM-CSF ansprechen...
Viele Grüße
Jan
[addsig]
Hallo JC,
ZAP hat die Grundlagen schon richtig beschrieben - es dauert am Anfang oft etwas, bis sich die gesunde Blutbildung wieder erholt. Der Grund ist, dass die gesunden Zellen im Knochenmark über längere Zeit durch die kranken CML-Zellen verdrängt wurden - und da Glivec sehr stark und schnell wirkt, kommt es am Anfang oft zu diesem "Tal", in der die kranken Zellen sehr schnell ausradiert werden. In aller Regel aber erholt sich das Blutbild nach einigen Wochen, da die gesunden Zellen im Knochenmark sich wieder ausbreiten können. Trotzdem sind Glivec-Patienten in der ersten Zeit mit den Leukos oft eher an der unteren Grenze des Normbereichs.
Bitte bedenke bei den 2 Wochen auch, dass es ja nach Stop der Einnahme auch eine Weile braucht, bis alle Abbauprodukte des Medikaments den Körper verlassen haben. Nach etwa einem Tag ist nur noch die halbe Wirkstoffmenge vorhanden, aber es dauert m.W. etwa zwei Wochen, bis das Medikament komplett raus ist.
Ein Hinweis noch, falls sich die Werte auch dauerhaft nicht erholen - in den USA werden verschiedene Patienten, die unter Glivec an niedrigen Leukozytenwerten leiden, mit eimen Wachstumsfaktor (Granulocyte colony-stimulating factor, G-CSF) erfolgreich behandelt. Dieser wird z.B. bei der Entnahme von Stammzellen für eine Transplantation verwendet, da sich darunter die Vermehrung der Stammzellen beschleunigt, ohne die BCR-ABL-positiven CML-Zellen besonders zu stimulieren. Manche Forscher vertreten auch die Meinung, dass man mit G-CSF unter Glivec-Therapie die normalerweise von Glivec nicht erreichbaren Zellen ("schlafende Zellen") "aufwecken" und erledigen kann. Andere wiederum befürchten, dass G-CSF vielleicht in fortgeschrittenen Phasen der Krankheit das Wachstum von Blasten unterstützen könnte, wofür es bisher aber wohl keine Belege gibt. Bei einer US-Studie von 2004 konnte bei 13 Patienten mit zu niedrigen Leukos beobachtet werden, dass sich bei all diese Patienten unter G-CSF die Leukowerte so erholten, dass die mit der Glivec-Therapie ohne Unterbrechung weitermachen konnten, und sieben verbesserten dabei sogar ihr zytogenetisches Ansprechen auf Glivec.
Vielleicht magst Du Deinen Arzt ja mal auf das Thema G-CSF bzw. GM-CSF ansprechen...
Viele Grüße
Jan
[addsig]